Tags: Mobile Device Management, Bitlocker
Die baramundi software AG kündigte das zweite Release der Management Suite 2019 an. Zu den Innovationen gehören das Modul Defense Control, das eine zentrale Verwaltung von Bitlocker erlaubt. Das Mobile Device Management unterstützt nun auf Android-Geräten separate Profile für die private und berufliche Nutzung.
Im zweiten Quartal dieses Jahres gab Microsoft bekannt, dass es BitLocker Administration and Monitoring (MBAM) nicht mehr weiterentwickeln werde und dass sein Support mithin 2024 ausläuft. Stattdessen integriert der Hersteller diese Funktionen in SCCM und Intune.
Damit bietet Microsoft kein eigenständiges Tool für das Bitlocker-Management mehr an. Anwender, die ihre Clients nicht über SCCM oder Intune verwalten, müssen sich daher in absehbarer Zeit um Alternativen von Drittanbietern umsehen.
Neues Modul für Bitlocker-Management
In diese Lücke stößt nun baramundi mit dem Modul Defense Control, das sich in der ersten Version noch auf das Management von Bitlocker beschränkt. Es macht sich die erweiterte Inventarisierungsfunktion des baramundi-Agents zunutze, der nun auch den Status der Bitlocker-Verschlüsselung erfasst.
Anwender können auf der Übersichtsseite der Windows-Endpoints alle relevanten Informationen zu Bitlocker entnehmen. Dazu gehört, welche Laufwerke verschlüsselt wurden, über welche TPM-Version die Rechner verfügen oder ob Secure Boot aktiviert wurde. Alternativ kann man diese Daten über dynamische Gruppen ermitteln, die sich über Bitlocker-bezogene Filter erstellen lassen.
Profile für die Bitlocker-Konfiguration
Neben dem Monitoring erlaubt Defense Control die Aktivierung und Konfiguration von Bitlocker. Für Letztere sieht baramundi eigene Profile vor, über die Administratoren unter anderem festlegen können, welche Laufwerke verschlüsselt werden soll und welche Methode sie dafür verwenden möchten.
Darüber hinaus speichert das Bitlocker-Modul die Schlüssel zur Wiederherstellung in der baramundi Management Suite (bMS), die den Zugriff auf diese sensiblen Daten über das integrierte Berechtigungssystem regelt.
Work Profiles für Android-Geräte
Die zweite große Veränderung betrifft das Mobile Device Management. Die bMS 2018 R2 führte die Unterstützung für Google Enterprise als Ergänzung zu Samsung Knox ein, das lange als De-Facto-Standard für die sichere Verwaltung von Android-Geräten galt.
Nachdem nun Google derartige Feature selbst in das Betriebssystem integriert, zieht die bMS 2019 R2 hier mit dem Support für Arbeitsprofile nach. Sie erlauben eine strikte Trennung zwischen privaten und beruflichen Daten bzw. Apps.
Anwendungen, die der Administrator installiert oder über den Play Store freigibt, haben keinen Zugriff auf private Daten, und umgekehrt bleiben privaten Apps alle geschäftlichen Daten verschlossen. Die Entscheidung für die Anwendung eines Arbeitsprofils trifft der Systemverwalter bereits bei der Registrierung der Geräte.
Das Modell mit strikt getrennten privaten und beruflichen Sphären eignet sich zum einen für private Geräte, die auch beruflich genutzt werden (BYOD). Häufiger dürfte aber wahrscheinlich der Fall sein, dass Unternehmen ihren Mitarbeitern erlauben, die firmeneigenen Geräte auch privat zu nutzen, damit diese nicht ständig zwei Mobiltelefone mit sich herumtragen müssen.
Die zentrale Administration über die bMS gilt erwartungsgemäß nur dem Arbeitsprofil, auch Sicherheitseinstellungen wie die Einschränkung der Kamera oder Passwortregeln haben keine Auswirkung auf die private Umgebung.
Unternehmen können aber weiterhin ihre Geräte vollständig zentral verwalten, ohne den Mitarbeitern eine private Umgebung einzuräumen, in der diese Apps selbständig installieren dürfen. Diese Option ist Bestandteil des Moduls Mobile Devices, während das Work Profile die Premium-Version erfordert.
Weitere Verbesserungen
Die bMS 2019 R2 bringt eine Reihe von kleineren Neuerungen in vorhandenen Modulen. So kann der Administrator über eine neu gestaltete Übersicht besser nachvollziehen, auf welche Jobs bestimmte Anwender im Self-Service-Portal ("Kiosk") haben. Daraus geht auch hervor, welche Berechtigungen ein User über eine Mitgliedschaft in einer AD-Gruppe geerbt hat.
Das ebenfalls mit der bMS 208 R2 erstmals verfügbare Modul für das Lizenz-Management erfuhr einige Änderungen, welche die Pflege von kaufmännischen Daten und ihre Zuordnung zu Produkten und Geräten vereinfacht.
Schließlich entschied sich baramundi, die Dokumentation für die bMS nach dem Vorbild von Microsoft und anderen großen Herstellern vollständig über das Web zugänglich zu machen. Sie findet sich unter docs.baramundi.com.
Verfügbarkeit
Die baramundi Management Suite 2019 R2 wird voraussichtlich ab Mitte November verfügbar sein. Eine Testversion kann über die Website des Herstellers angefordert werden.
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