Tags: Mobile Device Management, Inventarisierung, Remote-Verwaltung
Die baramundi Software AG veröffentlichte die Version 2020 ihrer Management Suite (bMS). Zu den wichtigsten Neuerungen gehört das Cloud-basierte Argus Cockpit, mit dem sich die bMS und ihre Jobs überwachen lassen. Neu ist zudem der Support für ein weiteres Android-Profil und eine eigene IoT-Edition.
Mit der Version 2020 R1 macht der Hersteller den ersten Schritt von einer bisher reinen On-Prem-Software zu einer hybriden Lösung. Bei der neuen Cloud-Komponente handelt es sich um ein Dashboard, über das Admins der Zustand der gesamten Umgebung einsehen können. Darüber hinaus lässt sich damit der Status von anstehenden Aufgaben sowie die Ergebnisse ausgeführter Jobs prüfen.
Der Vorteil eines solchen Cloud-Dashboards besteht offensichtlich darin, dass es unabhängig vom Standort auf jedem Endgerät mit einem modernen Web-Browser verfügbar ist.
Dies kommt besonders Admins und Managed Service Providern zugute, die mehrere bMS-Installationen betreuen müssen. Sie mussten zu diesem Zweck bisher jeweils eigene VPN-Verbindungen einrichten, um auf die bMS-Konsole im Firmennetzwerk zugreifen zu können.
Das Tool ist mandantenfähig und verfügt über eine eigene Benutzerverwaltung, wobei die Anmeldung über die Mail-Adresse erfolgt. Für den Transfer der Daten in die Cloud baut die bMS eine Verbindung nach außen auf, wobei der Administrator die Übertragung via bMS-Konsole steuert und jederzeit beenden kann.
Zweckbestimmte Android-Profile
Die zweite große Neuerung betrifft das Modul Mobile Devices, und zwar in der Premium-Ausführung. Sie unterstützt nun alle drei Profiltypen von Android Enterprise. Bis dato konnten Anwender der bMS bereits Geräte verwalten, die von der Firma für den rein geschäftlichen Einsatz vorgesehen sind, sowie solche, die dem Mitarbeiter gehören und die er auch in der Arbeit nutzt (BYOD).
Als drittes Profil kommt nun jenes für zweckgebundene Geräte hinzu. Diese führen meist nur eine Anwendung aus und sind keinem bestimmten Mitarbeiter zugeordnet. Beispiele dafür sind etwa Barcode-Scanner oder Tablets für Produktdemos.
Die zulässigen Apps für derartige Geräte müssen über eine Whitelist explizit freigegeben werden. Handelt es sich dabei nur um eine einzige Anwendung, dann startet diese beim Einschalten des Geräts automatisch. Zusätzlich lassen sich diverse Systemfunktionen deaktivieren, wie etwa der Home-Button.
Manufacturing Edition
In der Version 2020 R1 erscheint die bMS erstmals auch in einer eigenen Edition zur Verwaltung von Endpunkten in Industrie- und Produktionsumgebungen. Dem Profil für zweckbestimmte Android-Geräte kommt in diesem Kontext eine besondere Bedeutung zu.
Darüber hinaus erlaubt diese Ausführung die Inventarisierung und die Verwaltung von Geräten für die industrielle Steuerung, darunter solche vom Typ Siemens SIMATIC S7 sowie spezielle Windows-basierte PCs wie die der Firma Beckhoff.
Die Ausrichtung auf das IoT-Management, die nun in eine eigene Edition mündet, folgt der Übernahme von baramundi durch den Mechatronik-Hersteller Wittenstein SE vor drei Jahren.
Weitere Neuerungen
Das Mobile Device Management erhält nicht nur die vollständige Unterstützung für Profile von Android Enterprise, sondern auch für Apple MDM Commands. bMS-Admins können diese Befehle über einen eigenen Job-Schritt an die Endpunkte schicken, beispielsweise um deren Namen zu ändern.
Das mit der Version 2018 R2 eingeführte Lizenz-Management erlaubt es in der neuesten Ausführung, Daten von externen Quellen zu importieren. Dabei kann es sich etwa um Verträge, Produkte oder Lizenzen im Excel-Format handeln.
Zu den weiteren Verbesserungen gehört die Inventarisierung der Einstellungen, die über das Windows Security Center sichtbar sind. Auf diese Weise lässt sich zentral überprüfen, ob auf den Rechnern der Virenschutz aktiv und aktuell ist. Ebenso kann man so den Zustand der Firewall einsehen.
Angesichts der gestiegenen Nachfrage nach Heimarbeitsplätzen vereinfacht baramundi die Integration von Windows-PCs in die Management-Umgebung. Bisher erfolgte die Aufnahme in die zentrale Verwaltung und in die Vertrauensstellung ausschließlich im lokalen Netz oder manuell per Import des öffentlichen Schlüssels vom Client-Zertifikat.
Die Version 2020 R1 eröffnet eine weitere Option nach dem Vorbild des Mobile Device Management. Der Administrator legt dabei einen neuen Windows-Endpoint im System an und hinterlegt dafür eine Mail-Adresse. An diese werden alle relevanten Informationen zur Installation des baramundi-Agents und für das Enrollment geschickt.
Verfügbarkeit
Die baramundi Management Suite 2020 R1 ist ab sofort verfügbar. Eine Testversion kann über die Website des Herstellers angefordert werden.
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