Tags: Patch-Management, Reporting, OS Deployment, Inventarisierung
Die baramundi software AG kündigte die Version 2021 R2 ihrer Client-Management-Lösung an. Diese kann Endgeräte mittels Windows Autopilot registrieren und ergänzt das neue Update Management um Compliance-Prüfungen. Hinzu kommen ein erweitertes Cloud-Dashboard und die ARP-Unterstützung für Netzwerk-Scans.
Im Rahmen seiner gewohnten Update-Intervalle präsentiert der Augsburger Hersteller das zweite Release (R2) seiner baramundi Management Suite (bMS). Grundsätzlich sollten sich die zwei Ausgaben pro Jahr so ergänzen, dass die eine neue Features bringt und die andere bestehende Module erweitert und konsolidiert.
Die beiden neuen Versionen für 2021 leisten aber gleich beides. So führte R1 ein Ticket-System sowie eine zentrale Verwaltung für Windows Defender ein, und in R2 legt baramundi nun mit dem Support für Windows Autopilot ein weiteres neues Feature nach. Beide Releases bringen zudem zahlreiche Verbesserungen für vorhandene Module.
Geräte über Windows Autopilot registrieren
Mit der Unterstützung für Autopilot reagiert der Hersteller nach eigenen Angaben auf eine häufige Anfrage vonseiten seiner Kunden. Der wesentliche Grund dafür sind die geänderten Arbeitsbedingungen, besonders die Verlagerung vieler Tätigkeiten in das Home-Office.
Bei herkömmlichen Workflows müssten neue PCs erst in die Firma geliefert und dort für das Management mittels bMS registriert werden. Die Integration mit Windows Autopilot hingegen erlaubt, dass ein Gerät direkt an die Mitarbeiter nach Hause geht. Diese schalten es dort ein und melden sich mit ihrem Firmenkonto an.
Daraufhin installiert sich der bMS-Agent und registriert das Device in der Management-Lösung. Anschließend kann der Rechner mit vorbereiteten Jobs automatisch konfiguriert und mit den benötigten Anwendungen versehen werden.
Windows Autopilot setzt Azure Active Directory voraus, zudem muss die bMS von außerhalb des Firmennetzes über ein baramundi Gateway erreichbar sein.
Update Management
Mit der Version 2020 R2 begann baramundi, das alte Patch-Management sukzessive durch ein neues Update-Modul zu ersetzen. Aktuell sind noch beide Komponenten an Bord und lassen sich über die gleiche Lizenz nutzen.
In der bMS 2021 R2 setzt der Hersteller die in der letzten Version eingeführten Update-Profile für ein detailliertes Update-Reporting ein. Admins sind damit in der Lage, den Patch-Stand von PCs unter verschiedenen Kriterien zu filtern.
So ließe sich die Compliance der Geräte etwa unter Gesichtspunkten wie der Zugehörigkeit zu bestimmten Abteilungen oder Standorten auswerten, um etwa den Ursachen für fehlgeschlagene Updates auf den Grund zu gehen.
Der Übersicht lässt sich zudem entnehmen, ob die Installation bestimmter Patches über eine entsprechende Einstellung verzögert erfolgt.
"Nicht stören"-Modus
Nicht nur OS-Updates mit einem allfällig nötigen Reboot können für Anwender ungelegen kommen. Die bMS erlaubt es ihnen daher, die Ausführung praktisch aller Jobs zurückzustellen, darunter etwa auch die Installation von Anwendungen. Der Admin kann dazu eine Beschreibung hinterlegen, welche die User vor der Ausführung eines Jobs zu sehen bekommen.
Aber selbst eine solche Nachricht mit der Option, den Job zu verschieben, kann zu einem ungünstigen Zeitpunkt erscheinen, etwa während eines Online-Meetings. Die bMS 2021 R2 sieht nun die Möglichkeit vor, auch diese Job-Benachrichtigungen für einen bestimmten Zeitraum zu unterdrücken.
Eine eigene Ansicht zeigt dem Admin, auf welchen Geräten die Ausführung von Jobs aktuell vom User blockiert wurde. Der "Nicht stören"-Modus lässt sich zudem über das bMA Command Line Interface abfragen und steuern.
Zustand von Geräten in Argus Cockpit verfolgen
Mit dem Release 1 führte baramundi 2020 ein Cloud-basiertes Dashboard ein, mit dem Admins auf verschiedenen Endgeräten von überall aus den Status ihrer Jobs überwachen können. Der Hersteller integriert nun laufend die Daten neuer Module in das Argus Cockpit.
So lässt sich dem Dashboard nun der Compliance-Status von PCs bei Updates ebenso entnehmen wie jener bei der BitLocker-Verschlüsselung. baramundi erweiterte 2019 das Modul Defense Control um eine zentrale Verwaltung für Microsofts Laufwerksverschlüsselung.
Zusätzlich erhielt Argus Cockpit einige allgemeine Verbesserungen. Dazu gehört vor allem der Export der Daten nach Excel, so dass diese im Unternehmen geteilt werden können. Auf diesem Weg könnten Admins etwa den Patch-Stand aller PCs an den CISO berichten.
Neu ist zudem ein Template für Power BI, um eine zusätzliche Auswertung der Daten über den Analyse-Service von Microsoft zu vereinfachen.
Generell geht die Entwicklung in Argus Cockpit zur Darstellung und Auswertung von Systemzuständen über Zeitverläufe. Anstatt nur über akut auftretende Ereignisse zu informieren, könnte ein solches Dashboard auch Korrelationen zwischen bestimmten Änderungen und auftretenden Problem erkennen.
Die nun ebenfalls neu eingeführte Option, sich per Mail benachrichtigen zu lassen, versetzt Admins in die Lage, nicht nur nachträglich bestimmte Zustände der IT-Infrastruktur zu analysieren, sondern proaktiv einzugreifen, wenn bestimmte Ereignisse auftreten.
Erkennung von Netzwerkgeräten
Das Modul Network Devices erkennt in der neuen Version Geräte nicht mehr bloß über SMNP, sondern kann das Netzwerk auch über das Address Resolution Protocol (ARP) scannen. Dies erhöht die Zahl der erfassten Geräte, wobei die bMS über ARP die MAC- und IP-Adresse ausliest. Zusätzlich können Nutzer weitere Informationen über Variablen hinzufügen.
Alternativ können Admins solche Geräte, die über diese Methoden nicht erkannt werden, manuell in das System eintragen. Das kann bei Bedarf über die bConnect-Schnittstelle erfolgen, also auch mittels Scripts.
Weitere Verbesserungen
Nicht nur das Argus Cockpit erhält eine neue Benachrichtigungsfunktion mittels E-Mail, sondern eine solche implementiert baramundi auch für das Lizenz-Management. Das ist besonders dann von Nutzen, wenn bestimmte Lizenzen zeitlich begrenzt sind oder einer Kündigungsfrist unterliegen. Das System hilft Admins dann dabei, die betreffenden Termine einzuhalten.
Schließlich erweitert baramundi die Synchronisierung von Benutzerkonten mit dem Active Directory so, dass sich vom AD zusätzliche Attribute übernehmen lassen. Das können zum Beispiel die Adresse des Standorts oder der Name der Abteilung sein.
Verfügbarkeit
Die baramundi Management Suite 2021 R2 erscheint noch im November dieses Jahres. Eine aktuelle Testversion kann über die Website des Herstellers angefordert werden.
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