Tags: Helpdesk, Schwachstellen, Monitoring
Die in Augsburg ansässige baramundi Software GmbH veröffentlichte das Release 2023 R1 ihrer Software für das Endpoint Management. Zu den wichtigsten Neuerungen gehört die Umstellung von bConnect auf OpenAPI, ein neues Design für das Ticketing-System und ein Benchmark der Systemstabilität in Argus Experience.
Die gewohnten halbjährlichen Update-Intervalle des Augsburger Herstellers gelten in erster Linie für die Management Suite (bMS). Neben dieser on-prem-Software investiert das Unternehmen jedoch verstärkt in Cloud-Services. Zum Argus-Dashboard und dem Helpdesk auf Basis von Omnitracks gesellte sich zuletzt ein Enduser Experience Monitoring.
Während für die bMS tatsächlich neue Releases zweimal pro Jahr erscheinen, folgen die Cloud-Dienste einem Entwicklungsmodell der kontinuierlichen und inkrementellen Updates.
Die aktuelle Ankündigung neuer Cloud-Features fasst daher die Veränderungen seit dem letzten bMS-Release zusammen.
bConnect 2.0
Die bMS verfügt schon seit Jahren über ein REST-API namens bConnect, über das externe Programme mit der Software kommunizieren können. So erfolgte die Integration des Cloud-basierten Ticketing-Systems über diese Schnittstelle.
Die Version 2.0 von bConnect basiert nun auf OpenAPI. Entwickler können daher den Aufbau der einzelnen Controller im Web-Interface der API einsehen und Funktion mit Parametern und Beispiel-Calls Aufrufe sofort ausführen.
Der Hersteller verspricht zudem aufgrund der neuen technischen Basis einen deutlichen Performance-Gewinn.
bConnect 1.x steht für eine Übergangsphase weiterhin zur Verfügung, um die Funktionen beider Schnittstellen kombinieren zu können.
Neuer Katalog für Vulnerability Scanner
Der Vulnerability Scanner zur Entdeckung ungepatcher Schwachstellen nutzt ein Regelwerk externer Anbieter. Mit der bMS 2023 R1 wechselte baramundi den Lieferanten, so dass Anwender nun ein neues Profil namens Professional 2.0 vorfinden.
Laut Hersteller verfügt dieses zwar über weniger Regeln, sei aber treffgenauer als jene des alten Katalogs. Letzterer bleibt bis auf weiteres über das Profil Professional erhalten, verliert aber rasch an Nutzen, weil keine neuen Regeln mehr hinzukommen.
Produktpflege
Die sonstigen Änderungen bei der on-prem-Suite sind kleinerer Natur und fallen unter die Kategorie Produktpflege.
Der Inhalt von universellen dynamischen Gruppen (UDG) hängt von den gewählten Filtern ab und kann somit auch Geräte mit unterschiedlichen Betriebssystemen umfassen. Um bei der Auswahl der Bedingungen einfacher zu erkennen, für welche Plattform diese verfügbar sind, zeigt die bMS entsprechende Symbole an.
Beim Erstellen bzw. Bearbeiten einer dynamischen Gruppe lassen sich die zahlreichen möglichen Eigenschaften mit einem Freitextfilter eingrenzen.
Dabei können mehrere Wörter eingegeben werden, die dann über ein logisches ODER miteinander verknüpft sind.
baramundi Ticketing System
Das neue Release des baramundi Ticketing Systems erscheint nicht zusammen mit der bMS 2023 R1, sondern ist für den Sommer 2023 geplant. Zu den wichtigsten Änderungen gehört der vollständig überarbeitete Client. Dies betrifft sowohl die Technik als auch das Erscheinungsbild des Frontends.
Zur verbesserten Bedienerführung gehört auch die Barrierefreiheit. Alle gängigen Formulare, Funktionen und andere Elemente lassen sich künftig vollständig mittels Screen Reader auslesen und per Tastatur bedienen.
Formulare für Tickets, Assets, Aufgaben und Wissensdatenbank erhalten darüber hinaus eine neue Struktur. Konflikte mit bestehenden Sessions entfallen künftig, weil Benutzer die Möglichkeit bekommen, unterbrochene Sitzungen wieder aufzunehmen.
Aufgrund des Responsive Designs kann der volle Funktionsumfang des Helpdesks auch auf mobilen Geräten einschließlich kleinerer Tablets und Smartphones genutzt werden.
Das Ticketing System kommuniziert bereits über bConnect 2.0 mit der bMS, so dass nun die Möglichkeit besteht, die Benutzer aus dem Active Directory in den Helpdesk zu synchronisieren.
Argus Cockpit und Experience
Eine wesentliche Rolle für das Argus Cockpit spielen die oben erwähnten UDGs, die eine Überwachung ausgewählten Geräte, Anwendungen oder User erlauben, indem sie als Widget in das Dashboard eingebunden werden. Deren Zahl war bis dato auf 10 begrenzt, dieses Limit fällt nun.
baramundi Argus Experience (bEX) zeigt, ob es auffällige Endgeräte gibt, auf denen Software häufig abstürzt oder hängen bleibt. Das Tool erhält nun weitere Ansichten, die eine detaillierte Analyse problematischer Software erlauben.
Eine wesentliche Information in diesem Zusammenhang ist die Version der auffälligen Programme. Durch eine Segmentierung nach Versionen sehen Admins, ob beispielsweise ein Update das Problem lösen könnte.
Um Unternehmen einen Anhaltspunkt zu geben, ob die Zahl der Abstürze in ihrer Umgebung ungewöhnlich ist, bietet bEX künftig einen Benchmark der Systemstabilität.
Dieser beruht auf Vergleichswerten aus anderen Umgebungen und zeigt, wie die eigenen Systeme im Vergleich dazu abschneiden.
Auch die Updates für die beiden Cloud-Services Argus Cockpit und Argus Experience werden erst in Q3 verfügbar sein.
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