Tags: Desktop-Virtualisierung, Hypervisor
Rund ein Jahr nach der Vorstellung von XenClient 1.0 präsentierte Citrix auf seiner Synergy-Konferenz eine Technical Preview der Version 2.0. Gleichzeitig meldete Mokafive die Fertigstellung seines schon länger angekündigten Bare-Metal-Hypervisors für den Client. Die Produkte dienen dazu, virtuelle Desktops lokal auf dem Client auszuführen, wobei die beiden Hersteller grundlegend verschiedene Ansätze verfolgen.
Der Versionssprung von XenClient auf 2.0 soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass Citrix die Software erst auf einen Stand bringen muss, der sie für den produktiven Einsatz qualifiziert. Die Version 1.0 war davon noch ein Stück entfernt, unter anderem wegen der geringen Hardware-Unterstützung, des experimentellen Status vieler Features und zahlreicher bekannter Mängel.
XenClient 2.0 als Qualitäts-Update
Daher liest sich die Liste der Neuerungen für XenClient 2.0 primär als Fertigstellung von Aufgaben, die schon für die Version 1.0 anstanden. Dazu gehören die Unterstützung für zusätzliche PC- und Notebook-Modelle, erweiterter Support für Intel- und AMD-Grafik und insgesamt ein besseres Benutzererlebnis durch kürzere Antwortzeiten der Software. Überarbeitet wurde zu dem der Synchronizer, der Änderungen zwischen lokalen und zentralen virtuellen Desktops abgleicht.
XenClient XT mit zusätzlichen Sicherheitsfunktionen
Daneben kündigte Citrix unter der Bezeichnung XenClient XT eine Standalone-Version des Hypervisors an, die weitreichende Sicherheits-Features bieten soll. Der Hersteller nennt die besondere Isolierung von VMs untereinander inklusive völlig getrennter Netzwerke, die Nutzung von Intels vPro-Sicherheitsfunktionen wie Trusted Execution Technology (TXT). Hinzu kommen eine bessere Performance, besonders für Grafik. Allerdings stellt sich die Frage, warum derartige Features nicht zur Standardausstattung von XenClient gehören.
Citrix setzt auf das Konzept des Bare-Metal-Hypervisors, um 2 wesentliche Defizite von Server Hosted Virtual Desktops (SHVD) auszugleichen: die fehlende Offline-Fähigkeit sowie ein eingeschränktes Benutzererlebnis bei anspruchsvollen Anwendungen.
Mokafive mit dezentralem VDI-Modell
Dagegen vertritt Mokafive, das nun ebenfalls einen Bare-Metal-Hypervisor besitzt, einen konsequent dezentralen Ansatz. Virtuelle Desktops werden zentral verwaltet, aber lokal ausgeführt. Bisher nutzte der Hersteller auf dem Client einen Typ-2-Hypervisor wie VMware Player oder VirtualBox. Sie setzen ein Host-Betriebssystem voraus und erfordern somit einen höheren Verwaltungsaufwand. Der neue Typ-1-Hypervisor ist daher eine wesentliche Komponente für eine solche VDI-Architektur.
Erst kürzlich ging Quest eine Partnerschaft mit Mokafive ein, um vWorkspace mit der nötigen Technologie für die Offline-Nutzung virtueller Desktops auszustatten. Der nun vorgestellte Client-Hypervisor dürfte dabei eine wesentliche Rolle spielen. Laut Hersteller unterstützt er ein breites Spektrum an Hardware und erfordert 2GB RAM sowie eine 64-Bit-CPU als Systemvoraussetzungen.
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