Intel mit "Personal Cloud Storage" auf Basis von "Atom"-CPU


    Tags: ,

    Eine Referenzplattform für Storage-Systeme und Media-Server, die in kleinen Firmen und SoHo-Umgebungen (Small Office - Home Office) zum Zuge kommen sollen, hat Intel vorgestellt. Die Basis des Cloud-Storage-Referenzsystems sind Intels Atom-Prozessoren D2550 und D2500. Die darauf basierenden Produkte sollen den Aufbau einer "Personal Cloud" erlauben.

    Diesen Begriff haben Marketingstrategen aus der Taufe gehoben, um NAS-Server mit dem trendigen Schlagwort "Cloud" gewissermaßen zu veredeln. Nutzer von stationären Rechnern (Windows, Linux), Tablet-Systemen, Smartphones und Notebooks sollen über lokale Netze und remote über Internet-Verbindungen auf Daten und Anwendungen auf Storage-Servern mit D2550- und D2500-CPUs zugreifen können. Zudem können die Clients Backups von Daten und Betriebssystemen auf den Speichersystemen erstellen.

    Zielgruppe: Kleine Firmen und SoHo-Anwender

    Ein weiteres Einsatzfeld ist die Videoüberwachung. Laut Intel lassen sich an Systeme mit den beiden Prozessor-Typen bis zu zwei Displays und vier IP-Überwachungskameras anschließen. Die Bilder werden in HD-Qualität wiedergegeben.

    NAS-Server Thecus N550 mit Intel Atom-25xx-CPUHigh Definition ist jedoch nicht nur für professionelle Anwender wichtig. Denn neben Kleinfirmen sind private Anwender eine zentrale Zielgruppe von Intel und Herstellern von Network-attached-Storage-Systemen wie Qnap, Thecus und Asustor. Private Nutzer werden mit Multimedia-Streaming-Funktionen angesprochen. Über Speichersysteme mit entsprechender Software an Bord lassen sich Videos, Fotos, Musikfiles über das Netzwerk bereitstellen beziehungsweise abspielen.

    Technische Daten noch dünn gesät

    Die genannten NAS-Server-Hersteller (Qnap, Thecus, Asustor) haben bereits erste Versionen von Storage-Systemen mit den neuen Atom-Prozessoren gezeigt. Asustor stattet die AS 6 Series mit den neuen CPUs aus, QNAP seine TS-x69-Systeme und Thecus die N5550- und N4800-NAS Server.

    Kurz zu den Intel-CPUs: der Atom 2550 ist ein Dual-Core-Prozessor mit 1,86 GHz Taktfrequenz, 1 MByte Level-2-Cache und einem TDP-Wert von 10 Watt. Er unterstützt 4 Threads. Der Atom 2500 hat ebenfalls 2 Kerne und 1 MByte Level-2-Cache, unterstützt 2 Threads und kommt ebenfalls auf einen TDP-Wert von 10 Watt.

    Die technischen Daten zur Referenzplattform sind allerdings noch etwas spärlich. Sie unterstützt Software-RAID und bis zu 4 GByte Hauptspeicher. Neben 14 USB-Ports lassen sich laut den von Intel bereitgestellten Daten zwischen vier und sechs SATA-Festplatten in die NAS-Geräte integrieren. Allerdings hat Asustor einen Prototyp präsentiert, der über zwei bis acht Bays für HDDs verfügt.

    Auch die von Intel übernommene IT-Security-Firma McAfee ist mit an Bord: Sie stellt mit McAfee AV SDK und VirusScan Enterprise for Linux zwei Sicherheitslösungen für die Systeme bereit. Interessant ist, dass auch Linux, das in den Augen von Malware-Autoren bislang relativ uninteressant war, abgedeckt wird. Allerdings ist Schadsoftware für Linux, ebenso wie solche für Mac OS, auf dem Vormarsch. Dies hängt bei Linux unter anderem mit der wachsenden Verbreitung des Betriebssystems im Bereich Speichersysteme für KMU zusammen.

    Apropos Mac OS, iOS und Android: In dem Statement ist von diesen Betriebssystemen keine Rede. Allerdings ist davon auszugehen, dass auch solche Systeme unterstützt werden. Mit Netgear und Synology haben zudem zwei namhafte Hersteller von NAS-Systemen noch keine Produkte mit den neuen Intel-Atom-CPUs angekündigt. Auch das wird vermutlich in Kürze erfolgen, zumal beide Hersteller Intel-Prozessoren verwenden.

    Täglich Know-how für IT-Pros mit unserem Newsletter

    Wir ver­wenden Ihre Mail-Adresse nur für den Ver­sand der News­letter.
    Es erfolgt keine per­sonen­be­zogene Auswertung.

    Bild von Bernd Reder
    Bernd Reder ist seit über 20 Jahren als Journalist zu den Themen IT, Netzwerke und Telekommunika­tion tätig. Zu seinen beruflichen Sta­tionen zählen unter anderem die Fachtitel "Elektronik" und "Gateway".
    Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellver­tretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.
    Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
    // Kontakt: E-Mail, XING //

    Ähnliche Beiträge

    Weitere Links