Tags: Backup, Storage, Mobile Computing
Warum gehen Daten "flöten"? Das ergründet der Data Loss Index (DLI) des Datenrettungsspezialisten Kroll Ontrack. Der DLI basiert auf den Rückmeldungen des Selbst-Diagnose-Tools zur Datenrettung, mit dem der Anbieter in anonymisierter Form Informationen von Nutzern erfasst und auswertet.
Das Tool gibt Hinweise darauf, wie sich typische Probleme mit Datenträgern systematisch analysieren und lösen lassen. Im ersten Quartal 2016 waren in 25 Prozent der Fälle Laufwerke die Auslöser
von Datenverlusten, die nicht mehr antworteten. Ursachen dafür gibt es diverse, von fehlenden Treibern über Aussetzer der Elektronik der Laufwerke bis hin zu Problemen mit Schnittstellen.
Versehentliches Löschen bei Mobilsystemen vorne
Auf dem zweiten Platz (11 Prozent) rangierten SSDs oder Festplatten, die sich nicht mehr einschalten ließen. Bei internen und externen Festplatten kann dafür beispielsweise der Ausfall der Motoren von Festplatten der Grund sein. Ebenfalls nach wie vor ein Problempunkt ist ein "Klassiker": Ausfälle nach dem Sturz von Notebooks oder externen Festplatten auf einen harten Untergrund.
Bei Mobilgeräten hingegen waren mit 33 Prozent gelöschte Dateien die Hauptursache von Informationsverlusten. Schäden durch Flüssigkeiten, die in den beiden vergangenen Vierteljahren noch an erster Stelle standen, sind deutlich zurückgegangen und verursachten laut Kroll Ontrack nur in 15 Prozent der Fälle einen Datenverlust bei Mobilgeräten. Das entspricht einem Rückgang von 7 Prozent im Vergleich zum Quartal 4/2015.
Vor allem mobile Systeme betroffen
Nicht überraschend ist, dass 70 Prozent aller Datenverluste Laptops und externe Festplatten betreffen. Solche mobilen Systeme sind beispielsweise per se stärker Desktop-Rechner durch Herunterfallen gefährdet. Bei manchen Systemen, etwa hoch kompakten Notebooks beziehungsweise Subnotebooks, kann es zudem manchmal zu Problemen durch die Überhitzung von elektronischen Komponenten kommen.
Für Administratoren interessant beziehungsweise tröstlich ist, dass nur 2 Prozent der gemeldeten Datenverluste auf Bandlaufwerke und andere Speichergeräte mit Magnetband-Medien entfallen. Dieses Speichermedium und die dazugehörigen Systeme sind offenkundig immer noch eine gute gute Wahl, wenn es um das Archivieren von Informationsbeständen geht.
Daten zur Zuverlässigkeit von Festplatten
Der amerikanische Cloud Service Provider Backblaze hat im übrigen Daten zur Zuverlässigkeit diverser Festplatten-Typen veröffentlicht. Es handelt sich um ein Update einer Studie von Anfang 2015. Backblaze hat sich unter anderem auf die Datensicherung in der Cloud spezialisiert.
Als besonders robust und wenig anfällig für Fehler erwiesen sich im Jahr 2015 demnach die Harddisks von HGST (ehemals Hitachi). Das Unternehmen gehört mittlerweile zu Western Digital (WD). Alle HGST-Drives zusammen genommen verzeichneten zwischen April 2013 und Dezember 2015 eine Ausfallquote von etwas mehr als 1 Prozent. Am schlechtesten schnitten die Laufwerke der Mutter WD mit einer Quote von 7 Prozent ab.
Allerdings setzt Backblaze die älteren WD-Laufwerke mit 1 TByte Kapazität nach eigenen Angaben inzwischen vor allem für Stress-Tests der Storage- und Backup-Systeme ein. Dabei werden viele Schreib-/Lesevorgänge durchgeführt. Dadurch erhöht sich naturgemäß der Stresspegel der Harddisks und damit deren Ausfallquote.
Bei den 4-TByte-Platten hatte HGST ebenfalls mit unter 1 Prozent Ausfällen die Nase vor WD (rund 2,5 Prozent) sowie Seagate und Toshiba (beide rund 3 Prozent). Dabei gilt zu beachten, dass nur relativ wenige Platten von WD und Toshiba eingesetzt werden. Der Löwenanteil entfiel auf HGST (12.800 HDD) und vor allem Seagate (29.300 Festplatten).
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Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellvertretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.
Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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