Tags: OS Deployment, Windows 10, Windows ADK
Unter den kostenlosen Deployment-Tools für die neuesten Releases von Windows gibt es einige Neuerungen. Microsoft entkoppelte Windows PE vom Assessment und Deployment Kit (ADK), außerdem erhielt das Microsoft Deployment Toolkit (MDT) neue Funktionen. Neu sind auch die Auto-Apply-Ordner für den OS-Reset.
Das Windows ADK umfasst traditionell mehrere Werkzeuge für das Image-Management (DISM, SIM) und die Migration von User-Profilen, das Performance-Toolkit, VAMT und einige andere Tools (etwa für App-V). Mit an Bord war bis zuletzt auch das Windows Preinstallation Environment (PE), eine abgespeckte Version des OS, von dem Admins einen PC booten, um das System-Image aufzuspielen.
Getrennte Installation von ADK und WinPE
Der Funktionsumfang hat sich im ADK 1809 nicht geändert, dafür aber seine Installation. Das ADK-Setup, aus dem man die gewünschten Tools für die Installation auswählt, enthält nun nicht mehr Windows PE.
Für dieses existiert ein eigenes Setup, und es firmiert nun als Add-on zum ADK. Laut Anleitung sollte man erst das ADK-Setup herunterladen bzw. ausführen, und danach WinPE hinzufügen. In der Praxis kann man das Mini-OS aber auch alleine herunterladen, entweder als lokale Installation oder als Paket für die Verteilung auf andere Rechner.
Hintergrund für diese Maßnahme sind keine technischen Änderungen. Vielmehr möchte sich Microsoft damit die Option offenhalten, die ADK-Tools unabhängig von den Windows-Updatezyklen, denen auch WinPE unterliegt, zu aktualisieren.
Rekursive Task-Sequenzen in MDT
Bei den Deployment-Tools aus dem ADK handelt es sich überwiegend um solche für die Kommandozeile. Als grafische Oberfläche dazu dient das Microsoft Deployment Toolkit (MDT), das außerdem die von SCCM bekannten Task-Sequenzen bietet. Sie erlauben es, alle vorgesehenen Aktionen während der OS-Installation zu einem Vorgang zu kombinieren.
Die kürzlich erschienene Version 8456 setzt auf das ADK für Windows 1809 auf und unterstützt erstmals Nested Task Sequences für Lite-Touch-Installationen (LTI). Dabei kann aus einer Aufgabensequenz eine andere aufgerufen werden.
Zu den weiteren Neuerungen von MDT 8456 gehört die Unterstützung für Local Experience Packs, die den bisherigen Language Interface Packs nachfolgen. Dabei handelt es sich um AppX-Pakete. Aktuell scheitert aber die Windows-Installation, wenn man ein LXP in einer Antwortdatei festlegt.
OS-Reset steuern über Auto Deploy Folders
Ein weiteres neues Feature von Windows 10 1809 betrifft nicht unmittelbar das OS-Deployment, wird aber normalerweise bereits im Image vorbereitet. Es handelt sich um die so genannten Auto Deploy Folders, in denen Admins Konfigurationsdateien ablegen, die beim Zurücksetzen von Windows 10 ("Push Button Reset") angewendet werden sollen.
Auf diese Weise kann man ein Reset vermeiden, das die Einstellungen eines frisch installierten Windows 10 wiederherstellt. Stattdessen lassen sich mit den hinterlegten Konfigurationen das angepasste Startmenü und die an die Taskleiste angehefteten Icons zurückholen. Auch die Ausführung einer unattend.xml ist hier möglich.
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2 Kommentare
Vielmehr sich möchte Microsoft.... ;)
Danke für das aufmerksame Lesen!