Desktop-Virtualisierung: Appliance von Atlantis und Citrix


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    Die HyperScale-Appliance von Atlantis ComputingEine hyper­konvergente Appliance mit inte­grierter Soft­ware zur Desktop-Virtualisierung haben Atlantis Computing und Citrix angekündigt. Die Lösung mit der Bezeichnung Atlantis HyperScale kombiniert Storage-Ressourcen sowie Netzwerk- und Virtualisierungs­funktionen miteinander, Stichwort Hyper­convergence.

    Ein zentraler Bestandteil ist die USX-Software von Atlantis Computing. Sie stellt Software-Defined-Storage-Features (SDS) bereit. Dadurch können in Umgebungen für die Desktop-Virtualisierung (VDI, Virtual Desktop Infrastructure) preisgünstige Speicher­techniken wie NAS und DAS (Direct-Attached Storage) neben Storage Area Networks (SANs) eingesetzt werden. Alle Speichersysteme lassen sich mittels SDS zu einem Storage-Pool zusammenfassen, der zentral verwaltet wird.

    Mit Citrix Workspace Suite

    Von Citrix stammen die Citrix Workspace Suite, die als Basis XenServer verwendet. Bestandteile der Workspace Suite sind XenDesktop und XenApp. Auf den Markt kommen soll das System im dritten Quartal 2016. Wie auch die Hyperconvergence-Lösungen anderer Hersteller, wie Nutanix, Simplivity, VCE, Dell oder HPE, wird die Appliance fertig vorkon­figuriert ausgeliefert.

    Laut Atlantis Computing und Citrix ist die Appliance vor allem unter finanziellen Gesichts­punkten eine gute Wahl. Die Kosten betragen pro Desktop etwa 125 Dollar. Bei einem gehosteten "Shared"-Desktop sind es 82 Dollar. Dazu trägt das Lizenz­modell bei, weil jede XenApp- und XenDesktop-Lizenz XenServer enthält.

    Reduzierte Storage-Kosten

    Atlantis Computing USX stellt Funktionen für Software-Defined Storage bereitEbenfalls günstig auf die Kosten wirkt sich die bessere Ausnutzung der Storage-Ressourcen aus. Nach Angaben von Atlantis Computing machen Storage-Kosten rund 40 bis 60 Prozent der Gesamtauf­wendungen im Rahmen von VDI-Projekten aus. USX verwendet eine Inline-Datende­duplizierung in Verbindung mit Datenkomprimierung und Thin Provisioning, um den Speicher­platz­bedarf um bis zu 90 Prozent zu verringern.

    Hinzu kommt eine proprietäre I/O-Technologie, die Datentransfers beschleunigt. Alle Faktoren zusammen garantieren laut Hersteller eine vergleichbare Performance wie Hybrid- oder All-Flash-Hyperconverged-Systeme anderer Anbieter. Die Kosten lägen jedoch um 50 Prozent respektive 90 Prozent niedriger.

    Hardware von diversen Anbietern

    Auch Fujitsu lanciert mit der VCS HyperScale Appliance ein System auf Basis von Citrix und Atlantis.Die Hardware der Appliance stammt von Cisco, Lenovo, Supermicro und Hewlett Packard Enterprise (HPE). Auf der Citrix Synergy, der Hausmesse von Citrix, kündigte zudem Fujitsu die VCS HyperScale Appliance an. Sie unterstützt nach Angaben des Herstellers zwischen 500 und 2.000 Nutzer.

    In einem Beitrag im Blog von Atlantis wird die Appliance als Lösung für kleine und mittelständische Unternehmen bezeichnet. Für "kleine" Firmen nach europäischen Maßstäben ist das System angesichts der Angaben von Fujitsu (ab 500 User) sicherlich nicht geeignet.

    Ebenso wie bei den HyperScale-Systemen der bereits genannten Anbieter Cisco, HPE und Co. stellt Fujitsu bei VCS HyperScale die Hardware und die Management­software (Deployment Operations Management). Mit der Appliance will Fujitsu virtualisierte Desktops zu einem ähnlichen Preis bereitstellen, wie ihn Atlantis Computing nannte. Neben der Hardware-Version wird Fujitsu auch eine Cloud-basierte Ausgabe der Virtual Client Services in der Microsoft-Azure-Cloud anbieten.

    Preisangaben zur Hyperconverged Appliance stellten weder Atlantis Computing noch von Fujitsu bereit. Diese dürften erst zur Markt­einführung in ein paar Monaten verfügbar sein.

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    Bild von Bernd Reder
    Bernd Reder ist seit über 20 Jahren als Journalist zu den Themen IT, Netzwerke und Telekommunika­tion tätig. Zu seinen beruflichen Sta­tionen zählen unter anderem die Fachtitel "Elektronik" und "Gateway".
    Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellver­tretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.
    Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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