Tags: Desktop-Virtualisierung, Linux, KVM
Die in Bremen ansässige Univention GmbH veröffentlichte den Release Candidate von UCS Desktop Virtualization Services, einer Lösung für Server Hosted Virtual Desktops. Erwartungsgemäß nutzt der Linux-Anbieter auf dem Server eine Infrastruktur auf Basis des Open-Source-Systems, darunter KVM als Hypervisor. Er stellt die virtuellen Maschinen zur Verfügung, in denen die virtuellen Desktops unter Windows 7 oder XP sowie dem hauseigenen Univention Corporate Desktop laufen.
Die Virtualisierung von Desktops setzt indes mehr voraus als VMs, in denen das Client-Betriebssystem läuft. Eine wesentliche Komponente ist der Broker, der die Anwender mit ihrem Desktop verbindet bzw. veranlasst, dass eine neue virtuelle Maschine inklusive Gastsystem bereitgestellt wird. Univention bezeichnet diese Komponenten als Session Broker, der auch für die Anmeldung der Benutzer zuständig ist. Für ihre Authentifizierung greift er auf das UCS-eigene Verzeichnis zurück, das auf OpenLDAP beruht.
Template-Mechanismus zur Erzeugung von Images
Als Remote-Display-Protokoll unterstützt UCS DVS laut Dokumentation derzeit nur Microsofts RDP, das von Red Hat favorisierte SPICE ist noch nicht an Bord. Für das Management von Desktop-Images bietet Univention einen Template-Mechanismus, der aus einer vorhandenen Installation eine Vorlage erzeugen kann. Allerdings bedarf dieser Vorgang einiger Handarbeit. Die Verwaltung der Images erfolgt wie bei virtuellen Servern über den UCS Virtual Machine Manager, der dafür eine Web-Konsole bietet.
Die UCS Virtualization Services dürften sich aufgrund des im Vergleich zu den großen Lösungen limitierten Funktionsumfangs und der eingeschränkten Protokollunterstützung primär für kleinere Installationen eignen. Tools, mit denen sich User-Profile und Anwendungen vom System-Image ablösen lassen, müssen zudem von Drittanbietern erworben werden.
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