Tags: Sicherheit, E-Mail, Malware
Instant Messaging hin, Enterprise Social Media her: E-Mails sind immer noch das wichtigste Kommunikationsmedium im Geschäftsalltag. Nach Angaben der Marktforschungsfirma Radicati Group (hier eine Zusammenfassung der Resultate) wird die Zahl der Mails, die ein Geschäftsnutzer täglich empfängt oder sendet von derzeit 122 Nachrichten bis zum Jahr 2017 auf 126 E-Mails pro Tag ansteigen.
Daher
ist es nicht verwunderlich, dass auch Cyber-Kriminelle nach wie vor
auf E-Mails setzen, etwa indem sie Spam-Nachrichten verteilen oder
mithilfe gefälschter Nachrichten gezielte Angriffe auf Unternehmensmitarbeiter starten (Spear Phishing).
Laut Analysen des IT-Sicherheitsunternehmen Kaspersky handelt es sich bei 53 Prozent aller E-Mails um Spam. Ein Gutteil dieser Nachrichten ist mit Links zur Web-Seiten versehen, die Schadsoftware verseucht sind. Oder die Mails enthalten Dateianhänge mit Malware, die sich beispielsweise als Word- und Excel-Dateien oder als Video tarnen.
Virtuelle Appliance für E-Mail-Sicherheit
Eine Option, um bösartige Mails vom Firmennetz fernzuhalten, ist der Einsatz von Mail Gateways. Kaspersky hat mit mit dem Kaspersky Secure Mail Gateway (KSMG) eine entsprechende virtuelle Appliance entwickelt. Sie wird vorinstalliert und vorkonfiguriert ausgeliefert und lässt sich auf VMware-ESXi-Hosts (ab Version 5.5 Update 2) einsetzen. Das Management des Mail-Systems und der Sicherheitseinstellungen erfolgt zentral über ein Web-Interface oder klassisch über die Command Line.
Die Basis der Appliance bildet CentOS 6.5, eine Linux-Distribution auf Grundlage von Red Hat. Allerdings, so Kaspersky, sind keine tief schürfenden Linux-Kenntnisse erforderlich, um die Appliance zum Laufen zu bekommen beziehungsweise zu administrieren. Weitere Komponenten des Gateway sind der Kaspersky Security 8 for Linux Mail Server und MTA (Mail Transfer Agent) Postfix.
Der Mail Server steht übrigens auch in einer Version für Microsoft Exchange zur Verfügung. Diese unterstützt auch Funktionen, die das "Abfließen" von vertraulichen Unternehmensdokumenten via E-Mail verhindern.
Sicherheitsfunktionen
Kaspersky zufolge schafft es das Gateway, bis zu 99,97 Prozent der Spam-E-Mails auszufiltern. Außerdem werden Schadsoftware und bösartige Web-Links eliminiert, die in Nachrichten eingebettet sind. Auch vor Exploits und Zero-Day-Angriffen schützt das KSMG.
Ebenso wie andere IT-Sicherheitsunternehmen verwendet Kaspersky ein Cloud-gestütztes Informations- und Update-System, um das KSMG mit Informationen über aktuelle Bedrohungen zu "füttern". Ebenfalls eine gängige Maßnahme ist der Einsatz von White und Black Lists. Neben Microsoft Active Directory unterstützt die Lösung OpenLDAP. Weitere Details zu den Features von KSMG sind im Datenblatt zu finden.
Preis
Keine Angaben macht Kaspersky zum Preis der Version von Kaspersky Secure Mail Gateway, die Unternehmen im eigenen Rechenzentrum oder Serverraum installieren können. Kaspersky vermarktet das Gateway im übrigen auch auf der Cloud-Plattform Azure von Microsoft. Auf Azure ist die KSMG allerdings derzeit (Stand: 10.11.2015) noch als Beta-Version eingestuft.
Je nach Ausstattung (CPU-Typ, Zahl der Rechenkerne, SSD oder Festplatte, Netzwerkanbindung et cetera) variiert der Preis stark. Eine Standardausgabe mit 4 Cores (A4) kostet rund 150 Euro pro Monat. Das Spitzenmodell A11 mit 16 Rechenkernen und Infiniband-Anbindung an die 1.125 Euro monatlich.
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Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellvertretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.
Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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