Tags: Backup, Storage, iSCSI, Cluster
Auf der diesjährigen CeBIT präsentiert der Storage-Spezialist Eurostor aus Filderstadt nahe Stuttgart ein hoch verfügbares Storage-Cluster. Es ist aus Speichersystemen der Reihe ES-8700 JDSS aufgebaut. Kommt die Cluster-Software JovianDSS von Open-E zum Einsatz, können Storage-Administratoren mit den Systemen von Eurostor ein Active/Active-Cluster aufbauen.
Dieses ist für IT-Umgebungen vorgesehen, in denen es auf besondere hohe Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit ankommt. Ein weiterer Vorteil ist die Lastausgleichs-Funktion (Load Balancing) zwischen den Cluster-Knoten. Dies kommt der Performance des Gesamtsystems zugute.
Zettabyte File System an Bord
Als Dateisystem verwendet ein Shared-Storage-Cluster auf Basis von ES-8700-Systemen ZFS (Zettabyte File System). Es stammt ursprünglich von Sun Microsystems (jetzt Oracle) und gilt trotz seines "hohen Alters" von zehn Jahren als ein besonders zuverlässiges und leistungsfähiges Filesystem. ZFS soll unter anderem in der kommenden Version 16.04 der Linux-Distribution Ubuntu zum Zuge kommen. Allerdings ist noch unklar, ob das aus lizenzrechtlichen Gründen zulässig ist.
ZFS kombiniert die Funktionen eines Logical-Volume-Managers, eines Software-RAID-Subsystems und eines Copy-on-Write-Dateisystems. Hinzu kommen Schutzmechanismen wie Check-Summen für Daten und der direkte Zugriff auf Festplatten, ohne dazwischen geschalteten RAID-Controller. Das Resultat ist ein robustes Dateisystem, das eine quasi unbegrenzte Zahl von Snapshots erlaubt.
Kein Wunder, dass auch Nutzer von Mac-OS-Systemen den Wunsch geäußert haben, ZFS anstelle von "Veteranen" wie HFS+ einzusetzen. Bislang hat sich Apple dagegen gesperrt. Allerdings gibt es mit OpenZFS eine Open-Source-Portierung von ZFS für Macs.
Für Open-E JovianDSS optimiert
ES-8700-JDSS-Cluster setzen die Open-E-JovianDSS Software auf speziellen Servern ein, die einen Zugriff über NFS und iSCSI ermöglichen. Die Systeme sind in der Grundkonfiguration zwei 10-Gigabit-Ethernet-Ports ausgestattet. Weitere Schnittstellen können hinzugefügt werden.
Als Datenspeicher kommen JBODs (Just a Bunch of Disks) zum Einsatz, die über SAS-Ports (Serial-Attached SCSI) angebunden und mit dem Cluster-Knoten verknüpft sind. Die Festplatten von zwei oder mehr JBODs können laut Datenblatt auch paarweise untereinander gespiegelt werden.
Das schützt die Daten, wenn ein komplettes JBOD-System ausfallen sollte. Zusätzlich können die Daten asynchron auf ein System (oder ein Cluster) in einer anderen Brandschutzzone gesichert werden.
Bis zu 24 Einschübe für Festplatten und SSDs
Ein JBOD verfügt in der Basisversion über 24 Einschübe für 2,5-Zoll-Laufwerke. Zudem steht eine Variante mit 3,5-Zoll-Slots zur Wahl. Unterstützt werden Nearline- und SAS-Disks sowie SSDs. Der Anwender kann somit auch ein Full-Flash-System einrichten. Die SAS-Platten haben jeweils eine Kapazität von bis zu 600 GByte, die SATA-Modelle von bis zu 8 TByte.
Damit der Platz bestmöglich ausgenutzt werden kann, sind eine Deduplizierungsfunktion, eine Datenkomprimierung sowie ein Thin- und Overprovisioning integriert.
Preis eines Clusters
Ein ES-8700 Cluster mit zwei Knoten, einem JBOD mit 12 SAS-Festplatten mit jeweils 600 GByte, außerdem mit 100 GByte Write-Cache und 400 GByte Lese-Cache in Form von SSDs kostet netto 13.990 Euro. Die Version mit 24 Festplatten kommt auf rund 19.300 Euro (zuzüglich Mehrwertsteuer).
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Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellvertretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.
Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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