Tags: Exchange, Patch-Management, Lizenzierung, PowerShell
Microsoft kündigte an, kumulative Updates (CUs) für Exchange 2019 nur mehr zwei Mal pro Jahr zu veröffentlichen. Neuerungen gibt es auch für hybride Umgebungen. So lässt sich ein reiner Management-Server jetzt abschalten und durch Tools auf einer Workstation ersetzen. Hinzu kommt eine kostenlose Hybrid-Lizenz.
Auf Admins von Exchange 2019 kommen einige wesentliche Änderungen zu. Die wichtigsten betreffen das Servicing-Modell. Microsoft zufolge empfanden viele Anwender die vierteljährlichen Intervalle für die kumulativen Updates als zu kurz. Die Freigabe des CU für Q4 im Dezember kam zudem in vielen Unternehmen ungelegen.
Eine regelmäßige Installation der CUs ist jedoch notwendig, um Support zu erhalten. Dabei gilt das Prinzip N-1, so dass Microsoft nur das neueste CU und dessen unmittelbaren Vorgänger unterstützt. In hybriden Umgebungen ist ein solcher aktueller Stand zwingend erforderlich.
Halbjährliche Updates
Das Update-Modell reduziert die Zahl der CUs nun auf zwei, wobei eines im März (H1) und das andere für September (H2) vorgesehen ist. Microsoft legt sich jedoch nicht auf diese Monate fest und behält sich vor, die Updates auch später zu liefern, wenn dies für deren Qualität erforderlich ist.
Während der alte Rhythmus mit den vierteljährlichen CUs die Installation eines Updates mindestens einmal in sechs Monaten erforderte, haben Admins künftig dafür ein Jahr Zeit. Zwischen den CUs werden allerdings auch weiterhin Security Updates erscheinen, wenn diese nötig sind.
Diese Änderung betrifft nur Exchange 2019, weil sich frühere Versionen bereits in der Phase des erweiterten Supports befinden und somit keine kumulativen Updates mehr erhalten. Das eben erschienene CU 23 ist das letzte für Exchange 2016.
Freie Hybrid-Lizenz
In hybriden Umgebungen dient ein Exchange-Server häufig nur noch dem Management von Exchange-spezifischen Attributen im Active Directory. Das gilt auch nach einer vollständigen Migration in die Cloud, wenn Unternehmen weiterhin die Verzeichnisse über AAD Connect synchronisieren und die Pflege der Konten lokal erfolgt.
Für ein solches Szenario bot Microsoft bisher eine kostenlose Hybrid-Lizenz für Exchange 2010 bis 2016, nicht aber für die Version 2019. Dies ändert sich nun mit dem aktuellen CU12. Bedingung für den Einsatz eines solchen kostenlosen Management-Servers ist, dass er keine Postfächer hostet.
Kein Exchange-Server für reines Empfänger-Management
Microsoft vereinfacht durch die Lizenzänderung zwar die Nutzung eines Exchange Server 2019 für die bloße Verwaltung von Empfängern, eröffnet gleichzeitig aber die technische Möglichkeit, ganz darauf zu verzichten.
Dies geschieht durch ein Update der Management-Tools, die nun auch eine Administration der Empfänger erlauben. Die darin enthaltenen PowerShell-Cmdlets wie Set-MailUser, New-MailUser, Set-DistributionGroup, etc. lassen sich nun auch nutzen, ohne dass ein lokaler Exchange-Server präsent sein muss.
Es reicht somit, wenn man die Tools-Rolle auf einer Workstation installiert, die Mitglied in der AD-Domäne ist.
Support für Windows Server 2022
Das CU 12 für Exchange 2019 bringt auch die Unterstützung für die aktuelle Version von Windows Server. Die Kompatibilität betrifft sowohl die Installation von Exchange auf einem Server 2022 als auch ein Active Directory, in dem die Domänen-Controller unter diesem OS laufen.
Dagegen lassen sich Exchange 2013 und 2016 nicht auf einem Server 2022 betreiben und vertragen sich auch nicht mit DCs auf diesem OS.
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4 Kommentare
Laut Dokumentation ändert sich nichts am Support von Exchange 2016 mit Windows Server 2022 AD Controller, ist nicht unterstützt
https://docs.microsoft.com/en-us/exchange/plan-and-deploy/supportability...
KB Artikel für das Exchange 2016 ist noch nicht da. Würde mich freuen wenn es doch anders ist.
Der oben verlinkte Blog-Beitrag enthält eine Tabelle, die den Support von Exchange 2013 und 2016 für WS2022 AD ausweist. Vermutlich ist das Support-Dokument noch nicht aktualisiert.
Mach beachte ganz am Blog die Update History des Beitrags:
"4/20: The original release of this post indicated that Exchange 2013 and Exchange 2016 were also supported to work with Windows Server 2022 Active Directory controllers. This has now been corrected."
Alles klar, danke für den Tipp! Dann war doch das Support-Dokument korrekt.