Tags: Exchange, E-Mail
Microsoft hatte bereits Mitte letzten Jahres angekündigt, dass es die Beschränkung für Benutzer, nur von einer Adresse aus senden zu können, aufheben werde. Nun ist dieses Feature als Public Preview allgemein zugänglich. Der Hersteller gab zudem einen Ausblick, wann seine Mail-Clients diese Neuerung unterstützen.
Exchange lässt es zwar zu, einem Benutzer mehrere Mail-Adressen zuzuweisen. Unter diesen kann er Nachrichten nur empfangen, aber nicht versenden. Vielmehr ersetzt der Mail-Server eine im From:-Feld angegebenes Alias immer durch die primäre SMTP-Adresse.
Alias-Versand bisher über Workarounds
Diese Limitierung ließ sich bis dato nur durch Behelfslösungen wie der Verwendung von freigegebenen Postfächern oder mit Verteilergruppen umgehen (siehe dazu: E-Mails über Alias-Adressen verschicken in Exchange 2016). Jede von ihnen hat jedoch spezifische Nachteile.
Microsoft hebt diese Einschränkung nun in Exchange Online auf und verzichtet darauf, im Absender verwendete Alias-Adressen automatisch zu ersetzen. Das Feature ist aktuell als öffentliche Preview verfügbar und per Voreinstellung abgeschaltet.
Senden über Alias einschalten
Die Aktivierung erfolgt über das PowerShell-Cmdlet Set-OrganizationConfig. Wie man damit die Tenant-Konfiguration anpasst sowie anschließend Alias-Adressen anlegt und verwaltet, beschreibt dieser Beitrag.
Das neue Feature ist nur in der Cloud verfügbar. Selbst in hybriden Umgebungen lässt es sich nur für den Online-Teil nutzen. Sobald Postfächer auf einem lokalen Server liegen, wird der Absender wieder mit der primären SMTP-Adresse überschrieben. Microsoft äußerte sich auch nicht dazu, ob das Feature in Exchange 2022 verfügbar sein wird.
Unterstützung in Outlook
Microsoft hat bereits Outlook on the web und die iOS- sowie Android-App für diese Versandoption aktualisiert. Die mobilen Anwendungen erlauben dem Benutzer, Aliase in das From:-Feld einzugeben. Sie werden für die künftige Verwendung gespeichert.
Der Outlook-Client für Windows sieht aktuell zwar vor, dass man in das Absenderfeld eine weitere Adresse manuell eingibt. Mit dem monatlichen Update wird das Programm im zweiten Quartal jedoch in der Lage sein, alle hinterlegten Aliase selbständig anzuzeigen, so dass der Benutzer diese nur mehr auswählen muss.
Bekannte Probleme
Das Aktivieren des Versands von Alias-Adressen kann in einigen Situationen zu Problemen führen. Dies gilt in erster Linie für Konfigurationen (etwa für das Routing) und Tools, die sich darauf verlassen, dass sich im From:-Feld immer die primäre SMTP-Adresse des Users befindet.
Outlook on the Web erfordert, dass die Konversationsansicht aktiviert ist. Zudem fördert das Tracing von Nachrichten über die primäre SMTP-Adresse keine Mails zutage, die unter einem Alias versandt wurden.
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