Externe Harddisks von LaCie mit USB-C-Interface


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    LaCie, die "Nobelmarke" von Seagate, hat auf der CES eine Reihe von USB-Drives im Porsche- Design vorgestellt. Damit dürften die Laufwerke vor allem Anwender in Branchen ansprechen, in denen das gute Aussehen von IT-Technik eine ebenso wichtige Rolle spielt wie deren Performance. Dazu zählen beispielsweise Werbeagenturen, Architektur­büros oder Startups im Fintech-Bereich.

    LaCie Porsche Design Desktop Drive - mit USB-C-Interface und 4, 5 oder 8 TByte SpeicherkapazitätDie Laufwerke sind in einer portablen Version (Portable Drive) und als Desktop-Ausgabe (Desktop Drive) erhältlich. Eine hilfreiche Eigenschaft ist der USB-Typ-C-Steckverbinder. Er wurde parallel zur USB-Spezifikation 3.1 lanciert. Ein Vorteil ist, dass der Nutzer beim Typ-C-Stecker nicht mehr darauf achten muss, wie herum er ein USB-Kabel einsteckt: "oben" oder "unten".

    Die Desktop-Version des LaCie Drive ist außerdem in der Lage, über die USB-C-Schnittstelle die Akkus von Mobilsystemen aufzuladen. Der Zugriff auf die Festplatten ist dabei weiterhin möglich. Das LaCie-System stellt 30 Watt bereit. Das reicht für das Laden von etlichen Notebook-Modellen, die wenig Strom benötigen. Dazu zählt beispielsweise das Apple MacBook mit 12-Zoll-Display. Der USB-C-Standard unterstützt allerdings das Laden von Systemen mit bis zu 100 Watt.

    Technische Daten und Preise

    Das Desktop Drive steckt, ebenso wie mobilen Versionen, in einem Aluminiumgehäuse. Das System ist mit 4, 5 und 8 TByte Kapazität erhältlich. Die Ausgabe mit 4 TByte wird ab März für rund 260 Euro erhältlich sein. Unterstützt werden die Dateisysteme von Windows und Mac OS X.

    Wie dies auch andere Hersteller tun, stellt LaCie eine Software für die Datenverschlüsselung (AES 256) bereit, außerdem ein Programmpaket für das Erstellen von Backups. Damit sich auch USB-Systeme mit einem USB-A-Interface anschließen lassen, liegt neben dem USB-3.1-Kabel ein USB3.-1-auf-A-Adapterkabel bei.

    Das Mobile Drive weist eine vergleichbare Ausstattung auf, inklusive des Alu-Gehäuses. Es ist mit 1 TByte oder 2 und 4 TByte erhältlich. Das kleinste Modell mit 1 TByte kostet rund 150 Euro.

    Exkurs: USB 3.1 heißt nicht automatisch höhere Datenraten

    Die Sandisk Extreme 900 Portable Disk mit SSD und USB-3.1-Gen-2-InterfaceVorsicht ist bei USB-Speichergeräten mit USB-3.1-Anschluss allerdings in puncto Datenübertragungsrate geboten. Denn USB 3.1 bedeutet nicht automatisch, dass die im Standard festgelegte Brutto-Datenrate von bis zu 1,212 GByte/s (rund 9,7 GBit/s) unterstützt wird.

    Das ist mehr als doppelt so viel wie bei USB 3.0 (500 MByte/s, 4 GBit/s) und bewegt sich in der Größen­ordnung der Thunderbolt-Technik von Intel (10 GBit/s pro Kanal). Zur Konfusion bei manchen Anwendern trägt bei, dass USB-C-Interfaces auch für Thunderbolt 3 tauglich sind.

    Sinnigerweise hat das USB Implementers Forum zwei USB-3.1-Versionen definiert: Bei Gen 1 handelt es sich schlichtweg um die altbekannte USB-3.0-Spezifikation (SuperSpeed), die Datenraten von bis zu 4 GBit/s beziehungsweise 500 MByte/s unterstützt. Ebenso wie LaCie liefern mehrere Anbieter von USB-Sticks und Speicher­geräten solche Gen-1-Systeme aus, die über einen USB-C-Steckverbinder verfügen.

    Die "schnelle" USB-3.1-Ausgabe (SuperSpeed+) trägt den Zusatz Gen 2. Nur sie unterstützt die mehr als doppelt so hohe Datenrate von annähernd 10 GBit/s.

    Noch wenige Systeme mit USB-3.1 Gen2

    Derzeit sind allerdings externe Festplatten und NAS-Systeme mit USB 3.1 Gen 2 Mangelware. Auch externe SSD-Laufwerke wie Samsungs Portable SSD T3 mit 2 TByte und 450 GByte/s, das auf der CES 2016 vorgestellt wurde, setzen auf den Gen-1-Standard. Dagegen erreicht die Sandisk Extreme 900 Portable Disk mit Kapazitäten zwischen 480 GByte bis 1,92 TByte dank USB 3.1 Gen 2 Datenraten von bis zu 850 MByte pro Sekunde. Gleiches gilt für die ALU-25U31 USB 3.1 2 TB, die Fantec Ende 2015 vorstellte.

    Die Lage dürfte sich jedoch in Kürze ändern. Mehrere Gehäuse für externe Festplatten mit Schnittstellen für USB 3.1 Gen 2 sind bereits verfügbar, vorzugsweise von Anbietern aus Fernost. Darunter finden sich auch Leergehäuse für RAID-0/1-Systeme, etwa von Akitio.

    Auch Unternehmen wie Western Digital (WD), die Mutter von Sandisk, werden mit Sicherheit USB 3.1 Gen 2 in ihre Produktlinien integrieren. Dasselbe ist von Anbietern von NAS-Systemen zu erwarten, etwa Netgear, D-Link, Thecus, Qnap, Synology, Buffalo oder den bereits genannten Anbietern WD und Seagate.

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    Bild von Bernd Reder
    Bernd Reder ist seit über 20 Jahren als Journalist zu den Themen IT, Netzwerke und Telekommunika­tion tätig. Zu seinen beruflichen Sta­tionen zählen unter anderem die Fachtitel "Elektronik" und "Gateway".
    Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellver­tretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.
    Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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