File-Sync: AeroFS mit erweiterten Funktionen


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    Die amerikanische Firma AeroFS hat in ihre Software für das Synchronisieren von Dateien neue Features integriert. AeroFS funktioniert ähnlich wie Dropbox, Box oder vergleichbare File-Sync-Dienste.

    AeroFS - ClientEs gibt jedoch einen erheblichen Unterschied: Dropbox und Co. speichern die Dateien, die User auf eigene Geräten synchronisieren oder mit anderen Nutzern austauschen wollen, auf eigenen Cloud-Servern. Das ist seit den Enthüllungen von Edward Snowden zu den Schnüffelaktionen von US-Geheimdiensten nicht jedermanns Sache.

    AeroFS dagegen tauscht die File-Sync-Daten direkt zwischen den Clients aus, ohne zentralen Datenspeicher bei fremden Providern. Die Daten werden beim Transport über das Internet mithilfe des AES-Verfahrens (Advanced Encryption Standard) und 256-Bit-Schlüsseln gesichert. Das bedeutet, dass AeroFS zu keinem Zeitpunkt Zugriff auf die Daten hat. Zudem erfolgt direkt auf dem Client eine Verschlüsselung aller Daten und Meta-Informationen.

    Neu: Web-Access und gerätebezogene Policies

    Zu den neuen Funktionen zählt der Zugriff auf Daten über das Web. Damit können Nutzer von unterwegs aus auf Informationsbestände zugreifen, die auf ihren Rechnern lagern. Zudem können Nutzer anderen Usern eigene Dateien zugänglich machen, indem sie diese Links zukommen lassen, die auf besagte Daten verweisen.

    Für jeden Link kann der Nutzer separate Sicherheitsregeln definieren, etwa wie lange der Link gültig ist und welche Passwörter in welcher Stärke den Zugang schützen. Kommt AeroFS in Unternehmen zum Einsatz, haben Administratoren die Möglichkeit, diese "Policies" zu überprüfen und Audits durchzuführen. Solche Prüfläufe (Wer hat wann welche Links mit wem geteilt) verhindern, dass aus Versehen oder absichtlich sensible Daten das Unternehmensnetz verlassen.

    Datenaustausch auf bestimmte Devices beschränken

    Ebenfalls neu ist eine Funktion, mit der Administratoren festlegen können, welche Systeme (Endgeräte) innerhalb und außerhalb der Firma AeroFS nutzen und Daten austauschen dürfen. Für jedes System lassen sich spezielle Zugriffsrechte definieren. Als Grundlage dienen beispielsweise die Funktion beziehungsweise Position eines Mitarbeiters oder ob es sich um ein firmeneigenes oder privates Endgerät handelt.

    AeroFS in Hybrid Cloud: Daten auf dem Firmenrechner, User-Management über AeroFSEin massives Manko, das in Zeiten von "Enterprise Mobility" nicht zu unterschätzen ist, hat AeroFS vor einigen Wochen beseitig: Jetzt stehen auch Clients für Android-Endgeräte und iOS-Systeme (iPhone, iPad) zur Verfügung. Anfangs waren nur Clients für Desktop-Rechner unter Windows (ab XP), Mac OS X (ab 10.6) und Ubuntu (10.04 und höher) erhältlich. Für Tablets und Smartphones unter Windows Phone fehlt allerdings weiterhin eine entsprechende Zugangssoftware.

    Die AreoFS-Software nutzt ein eigenes OpenJDK (Java Development Kit). Auf diese Weise sollen Sicherheitsprobleme ausgeschlossen werden, die durch Schwachstellen in Java-Versionen verursacht werden könnten.

    Versionen und Kosten

    Apropos Sicherheit: Die File-Sharing-Software lässt sich hinter der Unternehmens-Firewall installieren. In einen Support-Dokument hat der Hersteller die Ports angegeben, die für aus- und eingehenden Datenverkehr auf der Firewall geöffnet werden müssen.

    Für Unternehmen bietet AeroFS spezielle Versionen zur Verfügung, etwa einen Team Server und Ausgaben, die in Private Clouds oder eine Hybrid-Cloud-Umgebungen eingesetzt werden. Die "Enterprise"-Version mit unbegrenztem Speicherplatz, Installation im Unternehmensnetz und einer unbegrenzten Zahl von Nutzern kostet 15 Dollar pro User und Monat. Die Professional-Version ab vier Usern, aber ohne Private-Cloud-Support, schlägt mit 10 Dollar (User und Monat) zu Buche.

    Wer sich ein Bild von AeroFS machen möchte, kann zudem eine kostenlose Personal Version verwenden. Sie ist auf drei Nutzer beschränkt und unterstützt unbeschränkten Speicherplatz. Die Verwaltung der User erfolgt, ebenso wie bei der Professional Version, über ein Web-Front-End.

    Hier sind denn auch doch Server von AeroFS im Spiel: Zwar werden auf ihnen keine Dateien gespeichert, die synchronisiert werden sollen. Dafür sind des nutzerbezogene Informationen wie etwa Log-in-Daten.

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    Bild von Bernd Reder
    Bernd Reder ist seit über 20 Jahren als Journalist zu den Themen IT, Netzwerke und Telekommunika­tion tätig. Zu seinen beruflichen Sta­tionen zählen unter anderem die Fachtitel "Elektronik" und "Gateway".
    Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellver­tretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.
    Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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