Tags: Hyperkonvergenz, Storage, Virtualisierung
Gartner veröffentlichte ein Update seiner Herstellerbewertung im Markt für hyper-converged Infrastructures. In die Gruppe der Leader haben es fünf Unternehmen geschafft, am anderen Ende des Quadranten sind zwei neue Player hinzugekommen. Microsoft machte demnach nur geringe Fortschritte.
Obwohl die Analysten einige neue Entwicklungen und damit auch geänderte Anforderungen an die Produkte beobachten, ist die Reihung der Anbieter gegenüber dem Vorjahr weitgehend gleich geblieben.
Trends bei hyperkonvergenten Infrastrukturen
Als Trends machten sie aus, dass immer mehr Anwender auch kritische und ressourcenintensive Applikationen auf diesen Plattformen ausführen. Das spricht für eine zunehmende Reife und Skalierbarkeit dieses Konzepts, das Compute, Storage und Netzwerk auf Standard-x86-Hardware konsolidiert.
Darüber hinaus setzen laut Gartner die meisten Hersteller verstärkt auf eine Hybrid- oder Multi-Cloud-Strategie, zumeist für Backup und Disaster Recovery. Sie sehen aber auch die Public Cloud als Puffer bei einem unvorhergesehenen Ressourcenbedarf.
Verschiedene Philosophien der Hersteller
Auch wenn der grundlegende Ansatz bei allen Lösungen weitgehend übereinstimmt, so unterscheiden sich die Hersteller doch in einigen wichtigen Punkten. So verkaufen einige nur vorkonfigurierte Pakete aus Hard- und Software, andere hingegen beschränken sich auf die Software und überlassen es Partnern, Systeme auf Basis von Referenzarchitekturen zu bauen.
In die erste Kategorie fallen zum Beispiel Cisco, Dell/EMC, HPE SimpliVity oder Huawei, zu den reinen Software-Anbietern gehören etwa Datacore, Microsoft oder Red Hat. Dazwischen gibt es noch solche, die beide Varianten oder zumindest verschiedene Hardware-Optionen bieten. Dazu zählen beispielsweise VMware, Nutanix oder StarWind.
Auswahl beim Hypervisor
Ein wichtiges Kriterium für die Kaufentscheidung sehen die Analysten bei der Auswahl des Hypervisors. Wer sich für die Storage-Komponente der großen Plattformanbieter Microsoft oder VMware entscheidet, muss den gesamten Stack von ihnen nehmen, weil vSAN oder Storage Spaces Direct nur ESXi bzw. Hyper-V unterstützen.
Mehr Optionen bietet hier etwa Nutanix, das neben dem eigenen KVM-basierten Hypervisor noch Hyper-V und ESXi unterstützt. Das Gleiche gilt für StorMagic und eingeschränkt für StarWind. Die ungünstigste Kombination stellen jene Systeme dar, die nur einen Hypervisor unterstützen, der aber nicht einmal ihr eigener ist. Das gilt etwa für Pivot3.
VMware holt gegenüber Nutanix auf
Auch wenn sich die Zusammensetzung der Spitzengruppe seit dem letzten Mal nicht verändert hat, so haben sich aus der Sicht von Gartner die Positionen untereinander verschoben. So verliert Nutanix seine absolute Spitzenposition und wird bei der Completeness of Vision von VMware überholt, bleibt aber bei der Ability to excute weiter vorne. Cisco rangiert zudem nun in beiden Kategorien von HPE.
Microsoft rückt zwar etwas weiter nach rechts, schafft es aber auch in diesem Jahr mit Azure Stack HCI nicht in das Spitzenfeld. Diesen mit Windows Server 2019 eingeführten Namen führen die Analysten unter den Minuspunkten auf, weil er die Kunden verwirre und durch das Marketing nicht ausreichend bekannt gemacht worden sei.
Verbesserung bei den Microsoft-Tools
Ein Defizit im Vergleich zu anderen Anbietern ist die Tools-Ausstattung für Azure Stack HCI, einem Sammelsurium aus MMC-basierten Werkzeugen und PowerShell-Modulen. In der Bewertung geht Gartner zwar auch auf das Windows Admin Center (WAC) ein, das von Anfang an Monitoring- und Management-Funktionen für HCI-Cluster bot.
Für das Einrichten einer hyperkonvergenten Infrastruktur veröffentlichte Microsoft aber erst kürzlich das Cluster Creation Tool als WAC-Erweiterung. Dieses dürfte jedoch nicht mehr Eingang in den aktuellen Quadranten gefunden haben (siehe dazu auch: Hyperkonvergente Cluster mit Storage Spaces Direct in Windows Admin Center erstellen).
Nischenanbieter für den SMB-Markt
Am unter Ende sind zwei neue Hersteller aus China hinzugekommen, aber genau genommen ist es nur einer, da Huayun Data Group den bisherigen Teilnehmer Maxta aufgekauft hat. Wirklich neu dabei ist daher nur Sangfor Technologies.
Die Domäne der Nischenanbieter sind kleine und mittlere Unternehmen, häufig auch Außenstellen. Dort können bereits minimal ausgestattete Server ausreichend hochverfügbares Storage und Rechenleistung bereitstellen.
Den Analysten zufolge drängen die großen Anbieter wie Microsoft oder VMware zunehmend auch in dieses Marktsegment, beide unterstützen Cluster-Konfigurationen mit nur 2 Knoten. Dennoch behaupten sich dort Anbieter wie StorMagic oder StarWind, nicht zuletzt wegen ihrer günstigen Preise.
Download des Reports
Der vollständige Report "Magic Quadrant for Hyperconverged Infrastructure" kann von den Websites mehrerer Hersteller gegen Registrierung heruntergeladen werden, beispielsweise hier von Nutanix oder hier von VMware.
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