Tags: Hyperkonvergenz, VMware, Microsoft
Die aktuelle Gartner-Studie zum Markt für hyperkonvergente Infrastrukturen (HCI) nennt in der Kategorie Leader erneut nur zwei Hersteller, nämlich Nutanix und VMware. Weitere zwei, darunter Microsoft, gelten als Visionaries, während sich der große Rest teils exotischer Firmen im Quadranten für Nischenanbieter tummelt.
Die Auswahl der (relativ wenigen) Hersteller durch die Analysten folgt der etwas eigenwilligen Definition von HCI als reine Software-Lösungen. Daher sucht man in diesem Quadranten vergeblich nach HP Simplivity oder Cisco HyperFlex, weil es sich dabei um Komplettsysteme handelt.
In der Praxis verkaufen aber auch die im HCI-Quadranten vertretenen Hersteller ihre Lösungen fast ausschließlich als Appliances, wenn auch meist in Kooperation mit mehreren OEM-Partnern.
Nur drei große Anbieter
Aufgrund der Konsolidierung des HCI-Marktes durch zahlreiche Akquisitionen teilt sich das Feld der Hersteller in einige wenige große Player sowie mehrere Nischenanbieter. Bei den Branchengrößen handelt es sich um Microsoft, VMware und bezogen auf dieses Marktsegment, auch Nutanix.
Die beiden Letzten sind wie in den Vorjahren als Leader gelistet. Die Gründe dafür sind der Funktionsreichtum ihrer Plattformen, welche damit den Enterprise-Ansprüchen genügen. Zu diesen zählen die Gartner-Analysten Hochverfügbarkeit (HA), Datendienste wie Komprimierung, Dedup oder Erasure Coding.
Fortgeschrittene Features haben ihren Preis
Nutanix sattelt noch Features wie Application Lifecycle Automation, Kostenkontrolle, Health-Monitoring und KI-unterstützten Betrieb darauf. VMware erweiterte vSAN zuletzt um HCI Mesh, so dass etwa reine Compute-Cluster auch den Speicher der hyperkonvergenten Systeme mitnutzen können.
Aufgrund der Enterprise-Ausrichtung von Nutanix und VMware warnen die Gartner-Analysten davor, dass deren Produkte in kleineren Umgebungen oder in Außenstellen das dort übliche Budget sprengen könnten.
Microsoft tritt auf der Stelle
Microsoft, der dritte große IT-Anbieter in der Runde, spricht traditionell kleine und große Unternehmen an. Mit der Neuausrichtung auf Azure Stack HCI und der Abkehr von Windows Server für hyperkonvergente Infrastrukturen kommen jedoch auch hier höhere Kosten auf die Anwender zu.
Die Fokussierung auf ein dediziertes HCI-System schlägt sich für Microsoft aber noch nicht in einer besseren Platzierung im Gartner-Quadranten nieder. Als Stärken nennen die Analysten das einheitliche Management von Cloud und lokalen HCI-Ressourcen sowie die Integration mit Cloud-Services für Backup oder Disaster Recovery.
Umgekehrt mahnen die Analysten aber wegen der engen Integration mit Azure zur Vorsicht vor zu großer Abhängigkeit von der Microsoft-Plattform insgesamt. In dieser Hinsicht bieten VMware und Nutanix mehr Optionen.
Anbieter für den Mittelstand
Unter den kleineren Anbietern finden sich einige, die sich entweder auf geographische Regionen außerhalb Europas oder auf bestimmte Anwendungen konzentrieren, beispielsweise auf Multimediadaten wie im Fall von Quantum (vorher Pivot3).
Für den deutschen Mittelstand sind vor allem Starwind und StorMagic interessant, wobei es Letzterer neben Microsoft in die Gruppe der Visionaries geschafft hat. Die Systeme beider Anbieter sind vor allem auf Cluster mit zwei bis drei Knoten ausgelegt.
Verfügbarkeit des Reports
Einige der hier genannten Anbieter bieten den vollen Gartner-Report über den HCI-Markt gegen Registrierung zum Download an, unter anderem Nutanix, StorMagic, VMware oder StarWind.
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