Tags: MDM, OS Deployment, Patch-Management
Gartner veröffentlichte seine aktualisierte Marktübersicht für das Unified Endpoint Management. Wie in früheren Ausgaben finden sich Microsoft, VMware und Ivanti unter den führenden Anbietern. Das Feld umfasst jedoch nur sechs Hersteller, weil die Analysten die Anforderungen an UEM-Systeme sehr eng fassen.
Neben den drei erwähnten Leaders nahm Gartner noch IBM, ManageEngine und Matrix42 in die Übersicht auf. Letzterer ist somit der einzige europäische Anbieter im Quadranten. Einige der hierzulande gängigen Lösungen fanden schon deshalb keine Berücksichtigung, weil sie Gartner zufolge mindestens auf 10 Millionen Geräten eingesetzt werden müssen.
Für lokale Player wie Aagon, baramundi oder die DBS AG kommen noch weitere Hürden hin. Dazu gehört, dass sie in Gartners "Market Momentum Index" eine Top-Position belegen müssen. Dieser setzt sich unter anderem aus der Anzahl an weltweiten Stellenanzeigen für die jeweilige Software sowie Erwähnungen in Gartners Peer Insights Forum zusammen.
Von der technischen Seite formulieren die Analysten ebenfalls einige Anforderungen, welche die UEM-Lösungen erfüllen müssen. Dazu gehört die Unterstützung für iOS, macOS, Google Android und Windows 10, und zwar für das Registrieren und Bereitstellen von Geräten, das Durchsetzen von Device-Richtlinien, das Patch-Management und die Verteilung von Anwendungen in ihrem nativen Format.
Darüber hinaus müssen UEM-Tools eine direkte Integration mit Microsofts Graph API bieten und das Management von Geräten unabhängig von deren Standort oder einem VPN bewältigen können.
Stärken und Schwächen der Hersteller
Microsoft: Ein wesentlicher Vorteil von Endpoint Manager, der Kombination aus Intune und Configuration Manager, besteht vor allem in der tiefen Integration mit Azure AD, Defender for Endpoint und M365.
Zu den Nachteilen zählen die Analysten besonders das limitierte Berichtswesen und die fehlende Unterstützung für Chrome OS sowie Linux. Außerdem fordert die Komplexität des Produkts einen erheblichen Aufwand für Wartung und Integration.
VMware: Gartner bezeichnet VMware als den einzigen Hersteller mit einem kompletten Paket aus Geräte-Management, Remote-Support, Single-sign on, Fernzugriff, Endpoint Security, Analytics, Automation und Virtualisierung. Der einfachen Nutzung kommt entgegen, dass Horizon herkömmliche und moderne Admin-Funktionen unter einer Oberfläche kombiniert.
Als Minus kreiden die Hersteller VMware an, dass seine UEM-Lösung zu den teuersten gehört, und dass sie sich bei einigen Funktionen mit M365 überlappt, die viele Kunden ohnehin schon abonniert haben.
Ivanti: Die Lösung dieses Herstellers beruht auf zahlreichen Akquisitionen anderer Anbieter. Entsprechend groß ist der Funktionsumfang von Ivantis Portfolio.
Gleichzeig entpuppt sich die nicht abgeschlossene Integration all dieser Produkte als Nachteil, etwa in Form vom mehreren Konsolen für verschiedene Aufgaben. Außerdem bemängelt Gartner die komplizierte Lizenzierung für die diversen Komponenten.
IBM: Dies ist der einzige Hersteller im Feld Challenger. Die SaaS-Lösung IBM Security MaaS360 with Watson besticht laut Gartner vor allem durch ihre Fähigkeiten zur Automatisierung und intelligente Security-Funktionen.
Als Defizit nennt der Report den hohen Preis, die ausschließliche Verfügbarkeit als Cloud-Service und die geringen Vermarktungs-Aktivitäten für dieses Produkt.
ManageEngine: Das UEM-System dieses Anbieters glänzt durch einen großen Plattform-Support (Chrome OS, diverse Linux-Distributionen, Servers und diverse OEM-Varianten von Android). Außerdem weist Endpoint Central ein breites Spektrum an Funktionen auf, und das beim niedrigsten Preis aller berücksichtigten Anbieter.
Als Minuspunkte nennen die Analysten eine komplizierte Lizenzierung, Qualitätsprobleme bei einigen Releases, die Performance des Tools sowie aufwändige Upgrades bei der On-prem-Version.
Matrix42: Wie ManageEngine läuft der deutsche Hersteller unter den Niche Players. Gartner positioniert ihn als besonders geeignet für mittelständische Unternehmen. Als Stärke gilt ihnen die Workflow-Plattform, mit der sich Prozesse weitgehend ohne Programmierung abbilden lassen. Hinzu kommt die mögliche Integration der Security-Tools von Egosecure, die Matrix42 vor einiger Zeit zugekauft hat.
Als Schwäche legt es Gartner aus, dass der Anbieter hauptsächlich in der DACH-Region tätig ist. Außerdem benötigt Matrix42 zusätzliche Tools von Drittanbietern für Remote Access, zudem fehle es an einer integrierten VPN-Lösung.
Der vollständige Report kann derzeit von Gartners Website hier abgerufen werden.
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