Tags: Windows 10, Mobile Computing, Migration
Die Migration zu Windows 10 steht jetzt in den meisten Unternehmen an, so eine Einschätzung des Marktforschungsinstituts Gartner. Demnach wollen 85 Prozent der Firmen das aktuelle Client-Betriebssystem von Microsoft nutzen und dafür ältere Versionen wie Windows 7 ausmustern.
Im Rahmen der Studie von Ende 2016 wurden allerdings nur User in den USA, England, Frankreich, China, Indien und Brasilien befragt. Daten zur Entwicklung in Deutschland wurden nicht erhoben.
Für Deutschland gaben das Web-Analyse-Unternehmen StatCounter und das Statistik-Portal Statista den Marktanteil von Windows 10 im März 2017 mit 37,7 Prozent an. Auf dem dritten Platz rangierte mit 11,4 Prozent macOS. Allerdings wird in dieser Statistik nicht nach Unternehmenskunden und privaten Nutzern von Betriebssystemen unterschieden.
Grund: Sicherheit
Nicht verwunderlich ist, dass 49 Prozent der Befragten das Argument "Sicherheit" als Grund für den Wechsel zu Windows 10 angaben. Die erweiterte Unterstützung für Windows 7 läuft zwar noch bis zum 14. Januar 2020. Der Mainstream-Support endete jedoch bereits im Januar 2015. Zudem bietet Windows 10 verbesserte Sicherheitsfunktionen, beispielsweise Windows Defender Advanced Threat Protection (WDATP) und Windows Information Protection für den Schutz vor Datenverlusten (Data Loss Protection).
Interessanterweise sehen 38 Prozent der IT-Fachleute einen Vorteil von Windows 10 in dessen Zusammenarbeit mit Cloud-Diensten, etwa Office 365 oder Backup- und Archivierungssoftware auf Azure.
Kampf ums Budget
Ein Problempunkt bei Migrationsprojekten betrifft laut Gartner nicht die technische Umsetzung, sondern das Geld. So rechnet mindestens ein Viertel der IT-Fachleute mit Problemen bei der Budgetierung solcher Vorhaben. Der Grund ist, dass Business-Entscheider die Umstellung auf Windows 10 nicht als strategische Maßnahmen einstufen, die sofort umgesetzt werden muss.
Dagegen haben den Analysen zufolge Endgeräte auf Windows 10 "Appetit" gemacht, die auf das Betriebssystem zugeschnitten sind. Dazu zählen Convertibles, also Notebooks mit einer abnehmbaren Tablet-Komponente und einem Touch Screen. Auch die gute, alte "WIntel"-Allianz (Windows – Intel) hat ihren Anteil daran. So brachte Intel Core-i-CPUs heraus, die dank des niedrigeren Stromverbrauchs längere Laufzeiten mobiler System ermöglichen.
Nicht nur Positives
Allerdings hat Microsoft in Bezug auf Windows 10 nicht nur Positives zu vermelden. So ist für Windows der Kampf um den Smartphone-Markt härter als vermutet. Zwar will Microsoft angeblich 2018 ein "Surface Phone" unter Windows 10 vorstellen. Dennoch dürfte es schwer fallen, die Dominanz von Android und iOS zu brechen.
Ebenfalls noch schwer abzuschätzen ist, ob Windows 10 Cloud ein Erfolg wird. Dieses Betriebssystem soll Anfang Mai 2017 auf den Markt kommen. Es soll eine Alternative zu Chrome OS darstellen, als preisgünstige Windows-10-Version, die auch auf wenig anspruchsvoller Hardware funktioniert.
Ob Windows 10 Cloud wie Windows RT nur Apps aus dem Windows-App-Store nutzen kann und keine klassischen Windows-Programme (.exe-Files) für entsprechende Rechner in Betracht komme, wird sich zeigen. Angekündigt werden könnte Windows 10 Cloud auf der Entwicklerkonferenz Build von Microsoft. Sie läuft vom 10. bis zum 12. Mai in Seattle.
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Bernd Reder ist seit über 20 Jahren als Journalist zu den Themen IT, Netzwerke und Telekommunikation tätig. Zu seinen beruflichen Stationen zählen unter anderem die Fachtitel "Elektronik" und "Gateway".Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellvertretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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