Tags: Hardware, Netzwerk, Rechenzentrum, Server
Mit einem Preisnachlass von 30 bis 50 Prozent verkauft die IT-Budget GmbH gebrauchte Server-Schränke. Das Unternehmen aus Wiesbaden erwirbt IT-Hardware, die von Unternehmen ausgemustert wurde und versetzt diese wieder in den Originalzustand. Diese "Refurbished Racks" sind für alle Anwender interessant, die einen Serverraum einrichte oder erweitern möchten, ohne das Geld für neue Racks auszugeben.
Nach Angaben von IT-Budget hat ein Serverschrank typischerweise eine Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren. Doch speziell große Rechenzentren mustern die Komponenten im Schnitt alle drei bis sieben Jahre aus. Der Grund ist, dass die Server, Netzwerksysteme und Storage-Komponenten im Schrank nach dieser Zeit technisch überholt und steuerlich abgeschrieben sind. Zusammen mit diesen Systemen werden meist auch die Schränke weggeworfen.
Wiederaufbereiten lohnt sich für viele Firmen nicht
Der Grund ist, dass der Preis eines Schranks im Vergleich zu den aktiven Netzwerkkomponenten kaum ins Gewicht fällt. Enthält ein Rack beispielsweise zehn Storage-Systeme im Wert von insgesamt 100.000 Euro, ist der Preis des Schranks von etwa 1.000 Euro kaum relevant.
Mit seinem Angebot spricht IT-Budget preisbewusste Nutzer an, die eine Alternative zur Anschaffung fabrikneuer und damit kostspieliger Racks suchen. Bei den Komponenten, die IT-Budget aufbereitet, handelt es sich um keine Billigimporte, sondern um Produkte von Markenherstellern. Dies ist für öffentliche Auftraggeber wie Gemeinden und Bildungseinrichtungen wichtig. Sie sind häufig durch Beschaffungsvorschriften dazu verpflichtet, nur IT-Komponenten bestimmter Hersteller zu berücksichtigen.
Erweiterung vorhandener Installationen
IT-Budget baut die gebrauchten Serverschränke in den Auslieferungszustand zurück und unterzieht sie einer Prüfung. Dabei werden mechanische Komponenten wie Schlösser, Scharniere und Ventilatoreinheiten unter Belastung begutachtet. Fehlende oder defekte Teile werden durch neue Komponenten ersetzt. Der Käufer erhält auf den Schrank ein erweitertes Rückgaberecht.
Nach den Erfahrungen von IT-Budget sind für etliche Anwender die "refurbished" Schränke nicht nicht aus Kostengründen interessant. Bei den gebrauchten Schränken handelt es sich oft um Modelle, die von den Herstellern nicht mehr produziert werden. Daher ist ein gebrauchtes Rack oft die einzige Option, um ein vorhandenes Schranksystem zu erweitern.
Ein weiterer Aspekt, der für gebrauchte Systeme spricht: Bei der Herstellung werden Rohstoffe wie beispielsweise Stahl und schädliche Substanzen verwendet, etwa bei der Pulverbeschichtung. Daher ist es auch unter dem Aspekt Umweltschutzes sinnvoll, solche Komponenten möglichst lange zu verwenden.
Preisbeispiele
Auf seiner Web-Seite führt IT-Budget einige Beispiele von Refurbished Racks auf. Ein Serverschrank der Reihe RS8 von Rittal mit 42 Höheneinheiten ist beispielsweise für 416 Euro zu haben. Der Neupreis betrug 777 Euro.
Ein 19-Zoll-Serverschrank SZB XR von ZPAS, der als neuwertiger Rückläufer eingestuft ist, wird für rund 487 Euro angeboten, rund 90 Euro unter dem Originalpreis. Das System hat ebenfalls eine nutzbare Innenhöhe von 42 HE und verfügt über Zubehör wie große Kabeleinlässe, eine sichere Dreipunkt-Schließung der Fronttür und eine Leiste für die Erdung der Einbauten.
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Bernd Reder ist seit über 20 Jahren als Journalist zu den Themen IT, Netzwerke und Telekommunikation tätig. Zu seinen beruflichen Stationen zählen unter anderem die Fachtitel "Elektronik" und "Gateway".Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellvertretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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