Tags: Software-Distribution, Mobile Computing
Die Zeiten, in denen Unternehmen ihren Mitarbeitern einen fest vorkonfigurierten 08/15-Desktoprechner oder entsprechende Notebooks und Smartphones "hinknallten", gehen allmählich zu Ende. Das ist durchaus in Ordnung, denn der Arbeitgeber will ja auch, dass der Mitarbeiter Topp-Leistung bringt. Und das funktioniert nur, wenn der, zumindest in Grenzen, mit den Anwendungen seiner Wahl arbeiten kann.
Damit die IT-Abteilung so wenig Arbeit wie möglich mit dem Bereitstellen von Anwendungen hat, bietet sich der Einsatz eines firmeninternen App Stores à la Apple oder Google Playstore an. HP hat nun mit HP Access Catalog einen solchen Store vorgestellt. Er funktioniert wie die App Stores von Apple, Google und Co.: Der User kann in dem Store nach Anwendungen für mobile und Desktop-Systeme suchen und diese auf seinem Rechner, Tablet oder Smartphone installieren. Zudem hat er die Möglichkeit, nach Dokumenten zu recherchieren, etwa Betriebsanleitungen und "How-to"-Informationen für das Konfigurieren von Anwendungen.
Zunächst iOS und Android
In der ersten Version ist der Access Catalog für Anwendungen ausgelegt, welche die Mobilbetriebssysteme Apple iOS und Android unterstützen. HP orientiert sich hier klar an den Marktgegebenheiten. Allerdings dürfte auch Windows Phone mittelfristig hinzukommen. Blackberry OS hat HP dagegen offenkundig bereits abgeschrieben.
In den Store einbinden lassen sich "native" Anwendungen für iOS und Android, Hybrid-Applikationen auf Basis von HTML5 sowie Web-Anwendungen. Zudem können Administratoren auf Anwendungen verlinken, die im Apple App Store und Google Play Store vorhanden sind.
Der Zugriff auf den Katalog erfolgt entweder über einen Client für mobile Endgeräte oder ein Web-Interface. Anwendungen, die ein User installiert hat, können anschließend von der IT-Abteilung stets auf dem aktuellen Stand gehalten werden. Das heißt, Administratoren sind in der Lage, Patches und Updates auf den Endgeräte aufzuspielen.
User-Management
Integriert ist zudem eine Identity-Management-Funktion auf Basis der Security Assertion Markup Language 2.0 (SAML 2.0). Mit ihr lässt sich steuern, welcher Mitarbeiter welche Anwendungen nutzen darf. Das kann auf Basis von "Policies" und rollenbasiert erfolgen.
Umgekehrt lässt sich auch für Administratoren und Entwickler festlegen, auf welche Bereiche des App-Katalogs sie Zugriff haben und welche Rechte sie haben, etwa Anwendungen und Dokumente einstellen oder Apps updaten. Laut HP lassen sich zudem unternehmenseigene Identity-Management-Systeme verwenden. Welche das sind, geht aus den bislang verfügbaren Unterlagen zu HP Access Catalog leider nicht hervor.
Verfügbarkeit und Kosten
HP wird den HP Access Catalog ab März anbieten, und zwar in Form eine Software-as-a-Service-Angebots (SaaS). Das heißt, HP stellt die Lösung über eigene Cloud-Rechenzentren zur Verfügung (siehe Grafik oben).
Wie viel der Firmen-App-Store von HP kostet, ließt der Hersteller noch nicht verlauten. HP Access Catalog soll auch als Teil der Enterprise-Mobility-Plattform HP Anywhere bereitgestellt werden. Nutzer von HP Anywhere können damit die von ihnen genutzten mobilen Apps selbst verwalten.
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Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellvertretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.
Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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