Tags: Hypervisor, Hochverfügbarkeit, Storage, KVM, Disaster Recovery
Eine Cloud-Umgebung im eigenen Rechenzentrum können Unternehmen mithilfe der Web-Scale-Computing-Plattform von Nutanix aufbauen. Solche Enterprise-Clouds bieten ähnliche Vorteile wie Public-Cloud-Umgebungen, beispielsweise die Skalierbarkeit, das verbrauchsorientierte Nutzungsmodell und einen hohen Automatisierungsgrad.
Nun hat Nutanix Version 4.6 seiner System-Software Acropolis und der dazu gehörigen Management-Lösung Prism vorgestellt. Beide fallen unter die Kategorie Hyper-Convergence.
Das heißt, sie stellen eine kombinierte Plattform zur Verfügung, die Rechenleistung, Storage und Netzwerkfunktionen bietet, und dies alles softwarebasiert. Solche Hyper-Converged Systems erfreuen sich als "All-in-One"-Lösung bei Unternehmen wachsender Beliebtheit, auch bei Mittelständlern.
Unabhängigkeit vom Hypervisor
Im Juni 2015 stellte Nutanix einen eigenen Hypervisor auf Basis von KVM vor. Der Acropolis Hypervisor (AHV) ist einer der zentralen Bestandteile von Acropolis. Die weiteren sind eine verteilte Storage-Fabric und eine App-Mobility-Fabric (AMF).
Mithilfe von Nutanix 4.6 können Unternehmen nun Applikationen zwischen unterschiedlichen Virtualisierungs-Plattformen hin und her bewegen. Dies erfolgt mithilfe einer Konvertierungssfunktion, die in AMF integriert ist.
Laut Nutanix ist nur ein Mausklick erforderlich, um beispielssweise den Hypervisor, der auf einem Nutanix-System läuft, von VMware vSphere auf den Acropolis-Hypervisor umzustellen, und damit auch die entsprechenden Virtual Machines. Dies soll nur wenige Minuten dauern.
Disaster Recovery über Grenzen hinweg
Die Unabhängigkeit von bestimmten Hypervisor-Typen lässt sich auch im Bereich Disaster-Recovery nutzen. Fallen IT-Systeme an einem Standort aus, kann die IT-Abteilung virtuelle (Ersatz-)Maschinen an einem anderen Standort starten. Dazu werden die entsprechenden Sicherungsskopien aktiviert. Das funktioniert unabhängig vom eingesetzten Hypervisor.
Umgekehrt ist es möglich, Daten automatisch von einem Nutanix-System auf einem anderen, mit einem anderen Hypervisor, zu sichern. Administratoren können dadurch für jede IT-Umgebung den "besten" Hypervisor auswählen. Dadurch lassen sich beispielsweise die Lizenzkosten reduzieren.
Ein Effekt dieses Ansatzes: Unternehmen können Cluster mit unterschiedslichen Hypervisors betreiben. Im
Notfall lässt sich jedes Cluster als Backup oder als Disaster-Recovery-Site
nutzen.
Gleichzeitig ist es möglich, IT-Umgebungen für unterschiedliche Zwecke nutzen, etwa eine als Testumgebung, eine weitere mit einem anderen Hypervisor für den Produktivsbetrieb.
Automatisierungsfunktionen
Gerade in Cloud- und virtualisierten IT-Umgebungen ist eine weitgehende Automatisierung von Konfigurations- und Managementsaufgaben unumgänglich. Daher enthält Nutanix 4.6 eine erweiterte Ausgabe des Prism-Pro-Management-Tools. Ein Bestandteil ist die X-Fit-Technologie. Sie verwendet maschinelle Lernverfahren, um den Ressourcen-Bedarf von Workloads zu ermitteln und Prognosen über deren Kapazitätssbedarf bereitszustellen.
Für Bestandskunden ist die neue Version 4.6 in der finalen Version verfügbar. Prism Pro ist als Zusatzsabonnement erhältlich und wird derzeit als Tech-Preview in einer 60-Tage-Testversion angeboten. Die neue Konvertierungssfunktion für Hypervisors in der App Mobility Fabric ist als Tech-Preview in Version 4.6 erhältlich.
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Bernd Reder ist seit über 20 Jahren als Journalist zu den Themen IT, Netzwerke und Telekommunikation tätig. Zu seinen beruflichen Stationen zählen unter anderem die Fachtitel "Elektronik" und "Gateway".Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellvertretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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