IE11 für Server 2012 und Windows Embedded 8, Edge für alle OS-Versionen


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    Internet Explorer 11 InfoDie letzten beiden Windows-Versionen, auf denen Internet Explorer 10 noch unter­stützt wird, sollen IE11 erhalten. Der Support für den älteren Browser läuft dann Anfang 2020 aus. Bis dahin sollen dann alle Versionen des Betriebs­systems Edge bekommen, das in diesem Jahr auf die Chromium-Engine umge­rüstet wird.

    Seit den Tagen, als Microsoft mit dem Internet Explorer ein Monopol besaß, hatte der Hersteller keine glückliche Hand mehr bei Web-Browsern. Der IE mit seinen proprietären Erweiterungen, seiner Komplexität und der langen Historie von Sicherheits­problemen erwies sich immer mehr als Altlast, und dem Nachfolger Edge blieb der Erfolg verwehrt.

    Microsofts fragmentiertes Browser-Angebot

    Aktuell läuft der Internet Explorer 11 als letzte Ausführung dieses Browsers auf allen Windows-Varianten, ältere Versionen werden seit 2016 nicht mehr unterstützt. Eine Ausnahme bilden bis dato nur Server 2012 und Windows Embedded 8, für die IE11 nicht verfügbar ist und wo daher noch der Vorgänger unterstützt wird.

    Fragmentiert ist Microsofts Browser-Angebot aber nicht nur durch diesen Mix aus IE10 und IE11. Vielmehr läuft sein Nachfolger Edge weder auf Windows 7 / 8.1 noch auf allen Editionen von Windows 10. Dieses enthält im Long Service Channel nur den IE11, und das Gleiche gilt  für alle Versionen des Servers einschließlich 2019.

    Vereinheitlichung beim Internet Explorer

    Diese Situation soll sich nun durch zwei Maßnahmen verbessern. Windows Embedded 8 Standard und Server 2012 erhalten in den nächsten Monaten den IE11, so dass der Legacy-Browser auf der gesamten Plattform auf einen ein­heitlichen Stand gebracht wird. IE10 wird dann im Januar 2020 ausgemustert, sein Support endet hier. Die beiden Betriebs­systeme werden inklusive IE11 noch bis Q2 bzw. Q3 2023 unterstützt.

    Bedeutung hat das Browser-Update bei Server 2012 vor allem für RDS-Installationen. Unklar ist jedoch, wie groß die installierte Basis hierfür noch ist. Microsoft drängt die Kunden zwar zum Upgrade, aber wer keine Software Assurance besitzt, für den ist selbst der Umstieg auf 2012 R2 kosten­pflichtig (im Unterschied zum Client, wo das Upgrade von Windows 8 auf 8.1 frei ist).

    Windows Embedded 8 wird noch von einigen Herstellern auf Thin Clients genutzt, so dass nun zu deren Bordmitteln ein halbwegs aktueller Web-Browser gehört.

    Chromium-Edge für alle Windows-Versionen

    Der zweite Schritt zur Konsolidierung des Browser-Portfolios besteht darin, Edge auf allen noch unterstützten Versionen von Windows bereit­zustellen. Eine der schwer verständlichen und für den Misserfolg des IE-Nachfolgers maß­geblichen Ent­scheidungen bestand darin, diesen nur für Windows 10 anzubieten.

    Edge basiert künftig auf der Rendering-Engine von Chromium und soll auf allen Windows-Versionen verfügbar sein.

    Zum Ende des letzten Jahres beschloss Microsoft, die Entwicklung der Edge-eigenen Rendering-Engine aufzugeben und stattdessen Googles Chromium zu nutzen. Diese Umstellung soll im Laufe dieses Jahres erfolgen und für die Benutzer weitgehend transparent sein, weil sich die Änderungen nur unter der Haube abspielen.

    Im Zuge dieses Wechsels hat sich Microsoft entschlossen, Edge nicht mehr auf Windows 10 zu beschränken, sondern für alle noch unterstützten Betriebs­systeme anzubieten. Allerdings kommt dieser Sinneswandel für Windows 7 schon zu spät, weil der Support dafür bereits im Januar 2020 ausläuft.

    Insgesamt wird es auf allen OS-Versionen auf absehbare Zeit ein Neben­einander von Edge und IE11 geben. Letzterer soll die Abwärts­kompatibilität mit alten Web-Anwendungen gewährleisten, die für diesen Browser entwickelt wurden. Er bietet zudem den Enterprise Mode, der dabei hilft, solche Web-Seiten korrekt anzuzeigen, die für eine ältere Version des IE ausgelegt sind.

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    Bild von Wolfgang Sommergut

    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
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