Tags: Windows Server, Storage, Dateisystem, Hyperkonvergenz
Im Semi-Annual Channel (SAC) steht Windows Server 1803 an. Microsoft gab dafür mit der 17074 eine weitere Preview frei. Die Neuerungen sind überschaubar, sie betreffen vor allem die Storage Spaces Direct (S2D). Hinzu kommen ein erweiterter Cluster-Support in Azure-VMs und zusätzliche Optionen für ReFS.
Microsoft dehnte bekanntlich Mitte letzten Jahres sein Windows as a Service auch auf den Server aus. Im Rahmen des Semi-annual Channel soll demnach alle 6 Monate ein Feature-Upgrade des Betriebssystems erscheinen, allerdings nur für Server Core und Nano Server. Dazwischen gibt es regelmäßig Previews, so dass Anwender die neuen Features evaluieren können. Das erste Release im SAC war Server 1709, in dem die Storage Spaces Direct komplett fehlten.
Verbesserungen bei Storage Spaces Direct
Die aktuelle Preview 17074 senkt die Hardware-Voraussetzungen für Storage Spaces Direct (S2D), indem diese das SES-Protokoll (SCSI Enclosure Services) künftig nicht mehr erfordern. Bis dato war dies oft ein Knackpunkt, der zwar durch die Cluster-Validierung abgefragt wurde, trotzdem bei der ein oder anderen Cluster-Konfiguration zu Problemen führte.
Dazu kommt die Unterstützung für Storage Class Memory (z.B NVDIMM) mit sehr geringen Latenzen. Es wird in erster Linie beim Caching zum Einsatz kommen und für noch höhere Performancewerte bei S2D sorgen. Außerdem werden direkt verbundene SATA-Geräte am AHCI-Controller unterstützt, so dass noch mehr Hardware-Optionen für das Software-defined Storage zur Verfügung stehen.
In der Preview ist standardmäßig der Cache für Cluster Shared Volumes (CSV) aktiviert, welcher die Performance der VMs entscheidend verbessern kann. Zu guter Letzt unterstützt ReFS nun die Datendeduplizierung, die bis dato NTFS vorbehalten war und dient auch Storage Spaces Direct.
Änderungen beim Clustering in Azure
Für das Failover-Clustering bringt diese Preview Verbesserungen für Hochverfügbarkeit in Azure. Das entsprechende Feature informiert Windows-Cluster, ob der Azure-Host einer Wartung unterliegt und schließt den Knoten somit vom Platzieren weiterer Workloads aus.
Verfügbarkeit
Die Insider Preview Build 17074 kann als Server Core im ISO oder als VHDX heruntergeladen werden. Ein Lizenzschlüssel ist dafür nicht erforderlich. Die Downloads sind über diese Seite erreichbar.
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Marcel Küppers arbeitet seit über 25 Jahren in der IT, aktuell als Team Leader, zuvor als Consultant und Infrastructure Architect unter anderem für den japanischen Konzern JTEKT/TOYODA mit Verantwortung über die Europastandorte Krefeld und Paris. Darüber hinaus wirkte er als Berater im EU-Projekt-Team für alle Lokationen des Konzerns mit und ist spezialisiert auf hochverfügbare virtualisierte Microsoft-Umgebungen plus Hybrid Cloud Solutions. Zertifizierungen: MS Specialist und MCTS für Hyper-V/SCVMM, MCSE, MCITP, MCSA. Zusätzlich zertifiziert für PRINCE2 Projektmanagementmethode.
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