Tags: Lizenzierung, Microsoft 365, Datenbanken
Microsoft kündigte an, dass es 2023 die Preise für seine Produkte und Services international stärker am US-Dollar ausrichten werde. Ziel sei es dabei, die Preise weltweit zu harmonisieren, um größere regionale Abweichungen zu vermeiden. Die Kosten in der Euro-Zone gelten als relativ günstig, so dass hier mit einer Verteuerung zu rechnen ist.
Ein Grund für die geplante Maßnahme ist wohl, dass vor allem international agierende Unternehmen die Lizenzen in Regionen erwerben, in denen diese vergleichsweise günstig sind.
Eine wesentliche Rolle spielen dabei Wechselkurse, so dass etwa nach der kürzlichen Aufwertung des USD gegenüber dem Euro Kunden aus dem Dollarraum ihre Lizenzen bevorzugt in der Euro-Zone kaufen könnten.
Preiserhöhungen in Asien angekündigt
Eine Harmonisierung der Preise hieße in diesem Fall, dass sowohl Cloud-Services und on-prem-Software in Europa teurer würden. Microsoft hat für die EU noch keine neuen Preise bekannt gegeben, aber die Beispiele Japan, Korea und Indien zeigen, wohin die Reise gehen könnte.
In Indien verteuern sich die Microsoft-Produkte ab dem 1. Februar 2023 zwischen 4,5 und 11 Prozent, in Japan liegt der Aufschlag für on-prem-Produkte ab dem 1. April bei 20 Prozent und für Online-Services bei 15 Prozent. In Korea betragen diese Werte 15 und 11 Prozent.
Anpassung alle 6 Monate
Die Harmonisierung soll kein einmaliger Vorgang sein, vielmehr möchte Microsoft die internationalen Preise alle sechs Monate neu bewerten und entsprechend anpassen. Theoretisch wäre demnach auch eine Preissenkung möglich.
Die Evaluierung ist jedoch nicht ganz transparent, weil neben dem Wechselkurs auch andere Faktoren in die Bewertung eingehen. Dazu zählen die jeweilige Inflation, die Entwicklung der Arbeitskosten oder Engpässe in den Lieferketten. Eine Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar würde somit nicht automatisch zu einer Preissenkung führen.
Planungssicherheit mit längeren Verträgen
Nachdem die Preise für Microsoft-Produkte künftig ständigen Schwankungen unterliegen, wird es für Kunden schwieriger, die Ausgaben für die betreffenden Services und Anwendungen zu kalkulieren.
Im Vorteil sind Unternehmen, die mit Microsoft längerfristige Verträge wie Enterprise Agreements abgeschlossen haben. Sie sind während der gesamten Laufzeit nicht von den Preisänderungen betroffen, werden bei einer Erneuerung aber natürlich mit den neuen Preisen konfrontiert.
Aktuell ist ein vor März 2022 abgeschlossener Vertrag gleich ein doppelter Gewinn, weil Firmen damit vorerst auch die generelle Preiserhöhung für Microsoft 365 vermeiden können, die bis zu 25 Prozent betrug.
Preiserhöhung für SQL Server
Unabhängig von der internationalen Harmonisierung der Preise verteuert Microsoft die neueste Version von SQL Server. Die Anschaffungskosten für alle Editionen der Version 2022 steigen ab Januar 2023 um 10 Prozent.
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