Tags: Intune, Zertifikate, Software-Distribution, Mac OS
Microsoft kündigte mehrere Neuerungen für Intune an, die Anfang 2024 verfügbar sein sollen. Dazu gehört die Verteilung von Standardprogrammen wie Browser, Packer, Editoren und dgl., ein Cloud-basiertes Zertifikats-Management und Analyse-Funktionen für das Benutzererlebnis. Intune unterstützt zudem Config Refresh und erhält AI-Funktionen via Copilot.
Das Intune Enterprise App Management stellt populäre Windows-Programme, darunter Web-Browser, Packer, PDF-Viewer und andere kostenlose Software in Form von installierbaren Paketen zur Verfügung. Microsoft prüft diese auf Malware und aktualisiert sie regelmäßig.
Im Wesentlichen erhält das Endpoint-Management damit die gleichen Funktionen, die Admins heute bereits über den Paket-Manager winget bekommen.
Schwachstellen in Apps schnell beseitigen
Unternehmen sollen damit nicht nur in die Lage versetzt werden, diese Apps schnell und einfach auf ihre Rechner zu verteilen. Vielmehr geht es auch darum, diese Standardprogramme beim Auftreten von Schwachstellen rasch zu aktualisieren.
Admins können zur Auswahl der gewünschten Software auf einen umfangreichen Katalog mit Apps von Microsoft und Drittanbietern zugreifen.
Proaktive Erkennung von Problemen
Immer mehr Anbieter für das Endpoint-Management integrieren Funktionen in ihre Lösungen, mit denen sie Ereignisse auswerten, die sich negativ auf das Benutzererlebnis auswirken. Dazu gehören eine geringe Performance, Programmabstürze oder kurze Akku-Laufzeiten.
Eine neue Intune-Komponente soll solche Anomalien nicht nur frühzeitig erkennen, sondern Admins auf Basis ähnlicher Systemkonfigurationen auch Hinweise darauf geben, welche anderen Geräte ebenfalls betroffen sein könnten.
Zertifikat-Management
Die Microsoft Cloud PKI verwaltet Zertifikate über ihren ganzen Lebenszyklus. Mit ihr können Unternehmen eigene Zertifizierungsstellen einrichten, Zertifikate ausstellen und erneuern sowie diese sperren, wenn etwa ein Gerät verloren wurde.
Die Cloud PKI umfasst vorerst Zertifikatprofile für die App-Authentifizierung, die WLAN- und VPN-Authentisierung sowie den Zugriff über Network Access Controls (NAC).
Lizenzierung und Preise
Auch nachdem diese Add-ons in die Intune Suite integriert wurden, bleibt der Preis bei 10 Dollar pro Benutzer und Monat. Alternativ können die neuen Module auch einzeln lizenziert werden. Die Preisliste sieht folgendermaßen aus (alle Preise pro Benutzer und Monat):
- Enterprise App Management: 2 US-Dollar
- Advanced Analytics: 5 US-Dollar
- Microsoft Cloud PKI: 2 US-Dollar
- Remote-Hilfe: 3,5 US-Dollar
- Endpoint Privilege Management: 3 US-Dollar
- Intune Plan 2 (umfasst den Microsoft-Tunnel für die Verwaltung mobiler Anwendungen, ein Device-Management und Firmware-Updates für Mobilgeräte): 4 US-Dollar
Sobald die Add-ons verfügbar sind, können Administratoren eine 90 Tage gültige Testlizenz für bis 250 Benutzer anfordern.
Copilot für mehr Sicherheit
Bereits in den kommenden Wochen sollen ausgewählte Teilnehmer des Early-Access-Programms per Copilot Änderungen an Geräterichtlinien simulieren können, bevor sie diese umsetzen.
Eine weitere Funktion von Copilot erlaubt es Admins, forensische Geräte-, Benutzer- und App-Daten durch Eingaben in natürlicher Sprache zu sammeln. Außerdem gibt das AI-Tool Empfehlungen zur Lösung von Problemen.
Neues bei der Verwaltung von Windows-Clients
Erst kürzlich hat Microsoft das Management von Windows LAPS (Local Admin Password Service) in Intune integriert. Damit steht der Systemverwaltung eine Cloud-basierte Alternative zu den Gruppenrichtlinien und on-prem-Tools zur Verfügung.
Das Mobile Application Management (MAM) ist nun allgemein verfügbar. Damit können Benutzer, die sich auf ihren persönlichen Geräten über Edge for Business angemeldet haben, sicher auf Unternehmens-Ressourcen zugreifen. Eine Registrierung ist dafür nicht erforderlich.
Anfang 2024 soll Intune eine neue Funktion in Windows 11 namens Config Refresh unterstützen, mit der sich Änderungen an der Registry und an der Konfiguration automatisiert und in regelmäßigen Zeitabständen rückgängig machen lassen. Der kürzeste Zeitrahmen beträgt dabei 30 Minuten.
Schließlich soll Intune im ersten Quartal eine aktuelle Security-Baseline unterstützen. Im Moment ist das Endpoint-Management bei der Version für Windows 10 21H2 stecken geblieben. Außerdem soll sich zukünftig das Windows Subsystem for Linux und Upgrades für Microsoft Tunnel über Intune steuern lassen.
Auch für MacOS gibt es in Intune einige Neuerungen. Dazu zählen von Apple verifizierte Templates, die Konfiguration von Sicherheitskomponenten wie FileVault-Verschlüsselung, Firewall und Gatekeeper. Hinzu kommen Richtlinien für Conditional Access und MFA sowie die Möglichkeit, Microsoft Edge zu verteilen und zu verwalten. Weitergehende Informationen finden sich in diesem Blog-Beitrag.
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