Tags: Migration, Netzwerk, IPv6
Unter der Bezeichnung Infoblox 6Map stellt Infoblox ein kostenloses, interaktives Tool bereit. Es soll Netzwerkfachleuten dabei helfen, IP-basierte Netzwerke von IPv4 auf IPv6 umzustellen.
Beim Start fragt das Tools Informationen über die bestehende Netzwerkinfrastruktur ab, etwa ob bereits ein IPv6-Adressraum reserviert wurde oder über welche Arten von Standorten ein Unternehmen verfügt (Rechenzentren, Außenstellen, Firmenhauptquartier).
Als Ergebnis erhält der Nutzer eine druckfähige Übersicht darüber, wie IPv6-Adressen und -Subnetze im Unternehmensnetzwerk zugeordnet werden können.
Subnetze als zentrales Planungselement
Dabei geht das Tool anhand folgender Prinzipien vor:
- Planung anhand der Anzahl der Subnetze, nicht der Host-Adressen: Bei Einsatz von IPv6 muss laut Infoblox nicht mehr darauf geachtet werden, dass genügend Host-Adressen verfügbar sind.
- Zuweisung von Subnetzen mit einer ausreichenden Reserve für die Zukunft: Mindestens ein Viertel der Subnetz-Adressblöcke wird nicht zugewiesen und verbleibt als Reserve.
- Definition so vieler Subnetze wie nötig: Bei IPv6 ist es nicht erforderlich, die Anzahl der Subnetze zu begrenzen. Stattdessen können Subnetze für jede Dimension des Netzwerks definiert werden, etwa anhand von Standorten (Hauptsitz, Niederlassungen), der Funktionen (Rechenzentrum, Außenstelle) oder Hierarchie (Benutzergruppen, Virtual LANs, Sicherheitsanforderungen).
Hintergrundinformationen
IPv6 stellt 2128 IP-Adressen bereit, das bislang verwendete IPv4 nur 232 Adressen (etwa 4,3 Milliarden). Angesichts der stark wachsenden Zahl von IT-Systemen, Internet-fähigen Haushaltssystemen und Multimedia-Geräten sowie "Wearables", die eine IP-Adresse benötigen, reicht IPv4 nicht mehr aus. Daran ändern auch "Tricks" nichts, wie etwa der Einsatz von DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol) oder Network Address Translation (NAT).
Dennoch ist IPv6 bei weitem noch nicht die dominierende IP-Version. Laut dieser Statistik von Google sind die USA mit 20,3 Prozent das Land mit der größten Verbreitung von IPv6. Deutschland steht in Europa mit rund 15,2 Prozent (Stand: 29.06.2015) gut da, weist aber mit 20 Millisekunden relativ hohe Latenzwerte (Latency) auf. Die skandinavischen Länder schneiden in diesem Punkt deutlich besser ab, mit Werten zwischen 0 und 10 ms.
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Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellvertretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.
Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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