Tags: Office, Windows Server 2022, Lizenzierung, RDS
Wenn Unternehmen die Office-Anwendungen auf einem Terminal-Server nutzen möchten, dann waren die Optionen dafür auch bisher schon limitiert. Unter Windows Server 2022 verringern sich diese weiter, weil Microsoft die Abo-basierten Editionen dort nicht unterstützt. Es bleiben damit nur die LTSC-Versionen.
Unter Windows Server 2019 können Anwender zwar keine älteren Versionen von Microsoft Office mehr einsetzen, haben aber nach wie vor die Auswahl zwischen permanenter Lizenz und Abonnement. Für die feste Lizenz kommt Office 2019 in Frage, bei den Abo-Varianten Office 365 ProPlus (zuletzt umbenannt auf Microsoft 365 Apps for Enterprise).
Durchgängige LTSC-Konditionen
Diesem Support-Dokument zufolge reduziert sich die Auswahl mit Windows Server 2022 auf das kürzlich freigegebene Office LTSC 2021. Handelt es sich beim Windows-Server um einen RD Session Host, dann müssen die Apps zudem über eine Volumenlizenz erworben werden. So genannte Product Key Card (PKC)-Versionen sind dafür nicht zulässig.
Update: Microsoft bewegt sich in dieser Frage nun doch und kündigte den Support für M365 Apps auf Server 2022 an.
Diese Entscheidung kommt nicht ganz überraschend, nachdem Microsoft die Abo-Varianten von Office bisher auch nicht für Windows 10 LTSC anbietet. Nachdem es sich bei Windows Server 2022 ebenfalls um eine LTSC-Version handelt, unterliegt sie nun bei Office der gleichen Produktpolitik.
Nur ein Jahr zusätzlicher Support gegenüber Office 2016
Für Anwender, welche die Remote Desktop Services aktuell über Windows Server 2016 bereitstellen, gibt es kaum Gründe, um auf Server 2022 umzusteigen. Weder das Server-OS noch das dann erforderliche Office LTSC 2021 bieten nennenswerte Neuerungen. Dafür verschlechtern sich die Nutzungsbedingungen, weil Office LTSC nur mehr fünf Jahre Support erhält.
Das neueste Release von Office ist somit im Oktober 2026 am Ende seines Lebenszyklus angelangt, während die Kombination aus Server 2016 und Office 2016 genau ein Jahr zuvor abläuft. Unternehmen, die heute Server 2019 einsetzen, gewinnen durch das Update ebenfalls nur ein Jahr.
VDI als Alternative
Eine Alternative für Remotedesktop-Szenarien bestünde darin, virtuelle Desktops anstatt Sessions Hosts zu verwenden. Hier schlagen aber zusätzliche Lizenzen für Windows 10 / 11 sowie höhere Hardware-Anforderungen zu Buche, so dass man für zusätzliche Office-Optionen einen relativ hohen Preis bezahlt.
Microsofts bevorzugte Lösung besteht auch hier in der Aufgabe einer On-Prem-Infrastruktur für RDS und der Wechsel in die Cloud. Das vor einiger Zeit vorgestellte Windows 365 unterliegt keinen Einschränkungen bei den Office 365 Apps und ist in vielen der Abos enthalten, über welche Firmen auch die Office-Anwendungen beziehen können.
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4 Kommentare
Hallo,
danke für die Info.
Und das ist der nächste Streich. Wie bei Max und Moritz... Das Ende des Märchens kennt jeder.
Ich denke da mal an IBM und Oracle....
Beste Grüße
Michael
Wie wahrscheinlich ist es denn, dass die Unterstützung nachgereicht wird? VDI schön und gut, aber auch teuer.
So langsam positioniert sich Microsoft in einer Monopolstellung. Ich hoffe echt, dass mehr Unternehmenssoftware sich ins Web verlagert um endlich dem Windows-Zwang entgehen zu können.
Unternehmenssoftware in der Cloud ist auch nicht der Bringer, denn was machst Du mit Deinen MitarbeiterInnen, wenn die Cloud hakt, gar nicht verfügbar ist oder so langsam ist, das men sehen kann, wie am PC die Fenster gezeichnet werden?? Ist ja alles noch nie passiert, also No Problem? Eher nicht - Mit dem Anstieg der Teams-Nutzung von 31 Mio User auf ca. 47 Mio User in 2020 (Ursache: Die C-Krise) war MS schon hoffnungslos überfordert, Offizielle MS-Trainings in der Cloud laufen sehr langsam oder höchst unzuverlässig (eigene Erfahrung), und wenn Konten oder Tennants gelöscht oder gesperrt werden - so von jetzt auf gleich von MS (ohne Angabe von Gründen), dann wünsche ich fröhliches Arbeiten.
Als Service-MA ist man in so einem Falle besser "Out-of-Office"....
sehr clever, erst die Kunden zu M365 Apps überreden, dann den Support für RDS entziehen. Doppelte Office Lizenzen kaufen will mit Sicherheit niemand, vor allem bei den kurzen Support Zyklen. Ein Kauf alleine lohnt auch nicht, da die Apps ja in den relevanten E-Plänen ohnehin enthalten sind. D.h., wer bereits Hybrid ist wird wenig Neigung haben, Office noch mal zu erwerben.
So gesehen: eine reine Zwangsmaßnahme zu Azure RDS, was exorbitant teuer ist.