Tags: Netzwerk, Managed Service, WLAN, Router, Switch
Mit Lancom Management Cloud (LMC) hat der Netzwerkspezialist Lancom Systems aus Würselen nahe Aachen auf der CeBIT einen Netzwerkmanagement- und Monitoring-Lösung angekündigt. Sie basiert auf einem Cloud-Modell, sprich die Management-Komponenten werden über Cloud-Server bereitgestellt, die in einem deutschen Rechenzentrum gehostet werden.
Die Netzwerkkschlüssel, Konfiguration und andere sensible Daten werden somit nicht in Cloud-Rechenzentren im Ausland gespeichert. Dies dürfte für etliche Anwender ein wichtiger Punkt sein. Denn derzeit lassen sich die EU-Datenschutzkbestimmungen
nicht mit dem Speichern und Verarbeiten von sensbilen Daten in Datacentern außerhalb der Europäischen Union vereinbaren.
Der Hintergrund ist, dass der Europäischen Gerichtshof das Safe-Harbor-Abkommen mit den USA nach der Klage des österreichischen Juristen Max Schrems "kippte". Diese Vereinbarung erlaubte die Verarbeitung personenbezogener Daten in US-Rechenzentren. Im Lauf des Jahres soll nun EU Privacy Shield an die Stelle von Safe Harbor treten.
Vom Kleinunternehmen bis zum Großkonzern
Mit der Lancom Management Cloud will Lancom Unternehmen jeder Größe ansprechen, also kleine, mittelständische und große Unternehmen mit Standorten in unterschiedlichen Weltregionen. Verwalten lassen sich WLAN-Access-Points, Switches, Router und VPN-Gateways. Allerdings gilt das laut der Liste mit den unterstützten Systemen nur für Produkte von Lancom. Wenn dies so bleibt, schränkt das die Einsatzkmöglichkeiten des Management-Systems deutlich ein.
IT-Manager haben die Wahl, Lancom Management Cloud vom Anbieter als Software as a Service (SaaS) zu beziehen oder die Management-Lösung in einer Private Cloud zu nutzen. Im letzeren Fall wird die Lösung einem Firmenrechenkzentrum installiert.
Der Zugang zu den Managementkfunktionen ist laut Hersteller von allen gängigen Endgeräten aus möglich, also PCs, Macs, Tablets und Smartphones. Verwalten lassen sich drahtgebundene lokale Netze (LANs) und Wireless LANs, außerdem Virtual Private Networks (VPN) und damit auch standortkübergreifende IT-Infrastrukturen.
Auch für Service Provider interessant
Die Management Cloud ist auch für Anbieter von Managed Services eine interessante Option. Denn diese können über einen Account mehrere Projekte beziehungsweise Netze unterschiedlicher Kunden verwalten, Stichwort Mandantenkfähigkeit. Für diesen Zweck lassen sich diverse Rollen und entsprechende Zugriffsrechte definieren.
Ein Bestandteil der Management-Lösung ist ein Monitoring der Vorgänge im Netzwerk. So können Administratoren die Auslastung des Netzes, die Erreichbarkeit von Systemen und die Aktivitäten von Nutzern ermitteln. Hinterlegte Landkarten und Gebäudepläne zeigen auf dem Dashboard an, wo im Detail Probleme auftreten. Das Monitoring deckt alle Ebenen des ISO/OSI-Modells ab, bis zur Anwendungsebene (Layer 7).
Ab dem viertem Quartal allgemein verfügbar
Weitere technische Details und Informationen zu den Lizenz- und Preismodellen will Lancom sukzessive verfügbar machen. Ab dem zweiten Quartal ist Lancom Management Cloud bei Pilotkunden im Einsatz. Im vierten Quartal 2016 soll die Lösung flächendeckend erhältlich sein.
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Bernd Reder ist seit über 20 Jahren als Journalist zu den Themen IT, Netzwerke und Telekommunikation tätig. Zu seinen beruflichen Stationen zählen unter anderem die Fachtitel "Elektronik" und "Gateway".Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellvertretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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