Lifesize Icon 450: Videokonferenzsystem für kleine Workspaces


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    Die Komponenten von Lifesize Icon 450Auf Lifesize Icon 450 hat Lifesize ein Video­konferenz­system getauft, das für kleine Besprechungs­räume und Work­spaces geeignet ist, so genannte Huddle Rooms. Die Video­kommunikation läuft bei Icon 450 wie bei den anderen Lösungen des Anbieters über die Cloud.

    Der Begriff "Huddle Room" stammt eigentlich aus dem Sport, insbesondere angloamerikanischen Sportarten wie Rugby und American Football. Dort versammeln sich die Spieler in einer "Runde", um Spielzüge abzusprechen oder um sich zu motivieren. Mittler­weile haben sich Huddle Rooms auch in Unternehmen etabliert (siehe hier bei Techfontein eine kurze, informative Einführung ins Thema).

    HD-Kamera mit Weitwinkel-Objektiv

    Lifesize spricht mit Icon 450 exakt solche Umgebungen an: meist kleinere Besprechungs­räume mit diffizilen Lichtver­hältnissen, in denen dennoch alle Teilnehmer einer Videokonferenz ins "rechte Licht" gerückt werden sollen. Daher hat der Hersteller die HD-Kamera des Systems mit einem Weitwinkel-Objektiv ausgestattet, das alle Personen automatisch im Bild erfasst. Per Handbetrieb lassen sich die Einstellungen nachjustieren.

    Der Hersteller aus Austin (Texas) stellt allerdings weniger die Hardware, sondern die Funktionen der cloudbasierten Software in den Vordergrund. So lassen sich mit Icon 450 Meetings über Microsoft Office 365 oder Google Apps for Work durchführen. Auch Videokon­ferenzen mit Nutzern von Skype for Business lassen sich durchführen. User, die keine der genannten Lösungen einsetzen, können über Telefon oder ein Endgerät mit Browser eingebunden werden.

    Lifesize führt denn auch als großen Vorteil seiner Plattform an, dass sie universell eingesetzt werden kann, unabhängig von Systemplattformen. Das sei, so der Hersteller, für Administratoren ein Vorteil. Auch deshalb, weil sich der Schulungsaufwand für Nutzer in Grenzen halte.

    Ein paar technische Daten

    Die Kamera von Icon 450 liefert Bilder im Format 1080p30, also mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln bei 30 Frames pro Sekunde. Das System an sich besteht aus der Basiseinheit mit der HD-Kamera und einer Audio-/Telefonkomponente, dem Lifesize Phone (ebenfalls mit HD-Qualität).

    HD-Videokonferenzen (1080p30) erfordern eine Internet-Anbindung mit mindestens 1,2 MBit/s. Bei niedrigeren Auflösungen wie 720p60 reichen 820 kBit/s aus. Unterstützt werden unter anderem die Videostandards H.264 High Profile sowie H.264 Baseline Profile, außerdem die gängigen Audio-Technologien wie G.711, G.722, G.722.1, G.722.1C MPEG-4-AAC-LC und MPEG-4 AAC-LD.

    Sicherheit

    Lifesize Icon 450 spricht Unternehmen mit kleinen Besprechungsräumen an.Gerade bei Cloud-gestützten Diensten spielt die Sicherheit eine wichtige Rolle. Ein Unternehmen, das Geschäfts-Meetings per Video durchführt, möchte natürlich vermeiden, dass sich ungebetene "Besucher" einklinken. Lifesize setzt daher eine Firewall ein, außerdem eine AES-Verschlüs­selung (Advanced Encryption System) der Kommunikation.

    Ein weiteres potenzielles Manko von Cloud-Services ist die Qualität der Internet-Verbindung. "Datenstaus" oder überlastete Router auf der Strecke können unschöne Störungen bei einer Videokonferenz hervorrufen. Dem begegnet Lifesize nach eigenen Angaben durch Funktionen wie Forward Error Correction (FEC) und eine "intelligente" Bandbreiten­erkennung.

    Preis

    Lifesize Icon 450 ist ab 4.759 Euro erhältlich. Das Paket besteht, wie bereits angesprochen, aus einem HD-Kamerasystem, dem Lifesize Phone HD und einer Fernbedienung. Hinzu kommt der Preis Lifesize-Software, die als Software-as-a-Service aus der Cloud bereitgestellt wird. Er liegt bei 28 Euro pro Monat und Nutzer.

    Für technisch Interessierte: Das – englische – Datenblatt des Lifesize 450 ist auf dieser Web-Seite zu finden.

    Alternative

    Speziell für Nutzer der Business-Versionen von Microsoft Office 365 bietet sich Skype for Business als Alternative an. Diese Lösung ist allerdings vorzugsweise für die "One-to-One-"-Kommunikation ausgelegt. Allerdings bietet Skype auch Gruppen-Chats an.

    Speziell für Startups und Kleinunternehmen mit schmalen Budget dürfte eine solche Lösung attraktiv sein, zumal sie Audio- und Video-Meetings auf diversen Endgeräten unterstützt. Kostenpunkt: 1,70 Euro pro User monatlich. Allerdings gilt das nur für die Skype-Applikation, nicht das gesamte Office-365-Paket.

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    Bild von Bernd Reder

    Bernd Reder ist seit über 20 Jahren als Journalist zu den Themen IT, Netzwerke und Telekommunika­tion tätig. Zu seinen beruflichen Sta­tionen zählen unter anderem die Fachtitel "Elektronik" und "Gateway".Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellver­tretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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