Linksys Velop: Modulares WLAN mit Mesh-Struktur


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    Eine WLAN-Infrastruktur mit Linksys Velop besteht aus mehreren Velop-Nodes.Auf den Namen Velop hat Linksys ein modu­lares WLAN-System getauft, mit dem sich ein maschen­förmiges draht­loses Netz­werk (Mesh-Struktur) auf­bauen lässt. Die primäre Ziel­gruppe sind Wirelesss LANs im Heim­bereich. Aller­dings kommt das Sys­tem auch für Selbst­ständige und Klein­unternehmen in Betracht.

    Details zu Velop hat Linksys, ein Unternehmensbereich von Belkin, auf seiner amerikanischen Web-Site zusammengestellt. Beim Velop Node handelt es sich um eine Basis­station, die den Vorgaben des Standards IEEE 802.11ac Wave 2 entspricht. Das Tri-Band-MU-MIMO-System (Multi User – Multiple Input Multiple Output) mit sechs Antennen unterstützt somit eine Brutto-Datenrate von zusammen genommen 2,2 GBit/s.

    Eignes Funknetz koppelt Nodes

    Der Funkchip stammt von Qualcomm. Neben dem WLAN-Sender/Empfänger, einer Verstärker-Einheit und einer Bridge-Komponente ist ein Bluetooth-Modul vorhanden. Es basiert auf Version 4.0 LE (Low Energy) des Standards, nicht den neuesten Bluetooth-Spezifikationen 4.1 oder 4.2.

    Das "Tri-Band" in der Beschreibung des Velop-Systems bezieht sich auf die genutzten Frequenzbänder von 2,4 GHz und zwei Mal 5 GHz. Das 2,4-GHz-Modul und eine der beiden 5-GHz-Komponenten sind für die Anbindung von Endgeräten (Clients) vorgesehen. Die Aufgabe des zweiten 5-GHz-Moduls besteht darin, die Basisstationen miteinander zu verbinden.

    Der Vorteil eines separaten 5-GHz-Netzes für die Verknüpfung der Netzwerkknoten ist, dass dadurch den Clients keine Bandbreite "weggenommen" wird. Dieser Effekt tritt beispielsweise bei der Verwendung von WLAN-Repeatern auf. Alternativ dazu lassen sich die Velop-Module über ein drahtgebundenes LAN verbinden. Dafür sind pro System zwei Gigabit-Ethernet-Schnittstellen vorhanden.

    Beste Route wird automatisch ermittelt

    Verwaltet wird Linksys Velop mittels einer Mobil-App.Eine Velop-Infrastruktur ermittelt automatisch die beste Verbindung. Die Komponenten von Linksys vermeiden beispielsweise Funkfrequenzen und Kanäle, die von anderen Systemen und Nachbar-WLANs genutzt werden. Ebenfalls automatisch erfolgt die Einbindung neuer Knoten in das Netz.

    Um die Konfiguration und das Management zu vereinfachen, hat Linksys eine App für Velop bereitgestellt. Sie koppelt einen Node mittels Bluetooth mit einem Smartphone oder Tablet unter iOS oder Android und führt den Nutzer durch den Setup-Prozess. Die App unterstützt den Nutzer zudem dabei, einen Standort für die Nodes zu finden, der niedrige Latenzzeiten und möglichst gute Sende-/Empfangsbedingungen bietet.

    Weitere Funktionen und Preis

    Noch ein Blick auf weitere Funktionen von Velop:

    • Gastzugang für bis zu 50 User,
    • Verschlüsselung mittels WPA2 Personal,
    • Priorisierung der Datenübermittlung entsprechend des Datentyps,
    • automatische Firmware-Updates.

    Die Systeme stehen in drei Versionen bereit. Eine einzelne Komponente kostet rund 250 Euro (Listenpreis), ein Paket mit zwei Velop-Nodes rund 430 Euro. An die 600 Euro werden für drei Systeme fällig.

    Alternative: Netgear Orbi

    Ein vergleichbares Mesh-Konzept wie Linksys mit Velop hat Netgear mit dem Orbi entwickelt. Das WLAN-System basiert, ebenso wie Velop, auf Tri-Band-Komponenten gemäß IEEE 802.11ac. Und ebenso wie Velop ist Netgear Orbi ein modulares WLAN-System. Es besteht aus einem zentralen Router für die Anbindung an Breitbandnetze (WANs) wie DSL. Hinzu kommen zwei "Satelliten".

    Netgear OrbiAuch Orbi setzt auf getrennte Funkstrecken für die Anbindung von Clients und die Verknüpfung der Orbi-Systeme. Laut den FAQ zum Produkt unterstützt das System derzeit zwei Satelliten.

    Allerdings soll es "demnächst" möglich sein, weitere Satelliten einzubinden. Ein Kit mit dem Router und einem Satelliten wird im Online-Handel derzeit ab etwa 430 Euro angeboten. Damit liegen die Kosten von Orbi in etwa im Bereich der von Linksys Velop.

    Google Wifi: In Deutschland noch nicht erhältlich

    Noch unklar ist, ob Google sein modulare WLAN-System Google Wifi in Deutschland an den Start bringt. In den USA hat das Unternehmen das Mesh-Network-System Anfang Dezember 2016 auf den Markt gebracht. Hier zu Lande ist es noch nicht verfügbar. 

    Google WifiEin Set mit drei "Wifi Points" kostet in den USA rund 300 Dollar. Es reicht laut Google aus, um eine Wohnung oder Büro-Umgebung mit einer Fläche von 300 bis 400 Quadratmetern abzudecken. Solche Angaben sind allerdings mit Vorsicht zu genießen, weil die WLAN-Abdeckung stark von Faktoren wie der Zahl und Beschaffenheit der Decken und Wände abhängt.

    Die technische Basis bildet der WLAN-Mesh-Network-Standard IEEE 802.11s. Ihn hat Google nach eigenen Angaben um weitere Funktionen ergänzt. Ebenso wie bei den Produkten von Linksys und Netgear dient bei Google Wifi ein Mobilgerät als Steuerzentrale. Unterstützt werden die beiden marktführenden Mobil-Betriebssysteme Android und Apples iOS.

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    Bild von Bernd Reder

    Bernd Reder ist seit über 20 Jahren als Journalist zu den Themen IT, Netzwerke und Telekommunika­tion tätig. Zu seinen beruflichen Sta­tionen zählen unter anderem die Fachtitel "Elektronik" und "Gateway".Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellver­tretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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