Tags: Hyper-V, Linux
Microsoft veröffentlichte ein Upgrade der Integration Services für Linux. Sie werden in den Gastsystemen installiert, um synthetische Geräte von Hyper-V ansprechen zu können. Zudem bewirken sie für das VM-Management eine engere Integration mit dem Hypervisor. Die Version 4.0 unterstützt noch keine Neuerungen von Windows 10 und Server 2016 Preview.
Grundsätzlich lassen sich alle Betriebssysteme ohne irgendwelche Anpassungen genauso in eine VM unter Hyper-V installieren wie auf physikalische Hardware. In diesem Fall emuliert der Hypervisor die in der VM bereitgestellten Geräte. Dieses Verfahren gewährleistet maximale Kompatibilität, geht aber zu Lasten der Performance.
Treiber für synthetische Geräte
Alternativ dazu stellt Hyper-V so genannte synthetische Geräte zur Verfügung. Sie verpacken Anfragen aus der VM und leiten sie über den VMBus, eine Pipeline im RAM, direkt an die Hardware weiter. Auf diese Weise erzielt Hyper-V im Vergleich zur Emulation eine deutliche verbesserte Geschwindigkeit.
Um diese virtuellen Geräte ansprechen zu können, benötigen die Gastsysteme entsprechende Treiber. Sie sind Bestandteil der Integration Services, die zum Lieferumfang von Windows zählen und die in vielen Linux- und FreeBSD-Distributionen separat installiert werden müssen.
Support für neueste Linux-Distributionen
Die aktuelle Ausführung der Integrationsdienste enthält synthetische Treiber für die Hyper-V-eigene NIC, für Controller von IDE-, SCSI- und Fibrechannel-Storage sowie Grafikadapter. Sie sorgt laut Microsoft im Vergleich zu den Vorgängerversionen für eine höhere Performance bei Netzwerk- und Storage-Zugriffen. Darüber hinaus erlauben die Integration Services eine engere Interaktion zwischen Gast und Hypervisor, etwa für die Live Migration von VMs.
Zu den Neuerungen der Version 4.0 gehört die Aktualisierung der Plattformunterstützung, so dass sich die Integrationsdienste auch in Red Hat Enterprise Linux 6.6 bis 7.1, CentOS 6.6 bis 7.1 und in Oracle Linux 6.6 bis 7.1 (mit RH-kompatiblem Kernel) installieren lassen.
RAM Hot-add nur über Dynamic Memory
Darüber hinaus unterstützen die Integration Services für Linux jetzt auch das Hot-add von Arbeitsspeicher, allerdings nur auf Basis von Dynamic Memory. Das mit Windows 10 und Server 2016 eingeführte Hot-add ohne Dynamic Memory ist ebenso wenig vorgesehen wie das Hinzufügen von vNICs im laufenden Betrieb.
Die Integrationsdienste für Linux in der Version 4 sind mit allen Ausführungen von Hyper-V seit Server 2008 kompatibel. Sie können von Microsofts Download-Site heruntergeladen werden. Dort findet sich auch eine detaillierte Übersicht über alle unterstützten Funktionen.
Täglich Know-how für IT-Pros mit unserem Newsletter
Verwandte Beiträge
- usbipd-win: USB-Geräte mit Hyper-V-Gästen und WSL teilen
- Erweiterten Sitzungsmodus für Ubuntu-VMs in Hyper-V aktivieren
- Ubuntu unter Windows 8.x Hyper-V installieren
- Red Hat für Amazon Web Services, Konfiguration von Hyper-V prüfen, kostenloses Performance-Tool für ESX
- Windows Subsystem for Windows (WSL) installieren
Weitere Links