Tags: Lizenzierung, Microsoft
Software Assurance (SA) ist ein Wartungsvertrag für On-prem-Produkte, der nicht nur kostenlose Updates der jeweiligen Produkte, sondern auch eine Reihe zusätzlicher Vergünstigungen umfasst. Microsoft kündigte bereits 2019 Kürzungen bei diesen Zugaben an, nun entfällt zusätzlich der 24x7 Problem Resolution Support.
Zu den Vergünstigungen einer SA gehörten ursprünglich der exklusive Zugang zu bestimmten Software-Produkten wie die Windows Enterprise Edition oder das MDOP, die Deployment Planning Services (DPS), Trainingsgutscheine, das Home Use Program, Berechtigungen wie etwa der Zugriff auf Windows in virtuellen Desktops oder der 24x7 Problem Resolution Support.
SA-Vergünstigungen seit 2019 auf der Streichliste
Microsoft kündigte allerdings schon 2019 mehrere Änderungen an. So wurden die DPS kurz darauf im Februar 2020 eingestellt, vorhandene Ansprüche konnten noch bis Januar 2022 eingelöst werden.
Ein ähnliches Schicksal ereilte die Trainingsgutscheine, die zuerst auf eine kleinere Anzahl von Produkten reduziert wurden und ab Februar 2021 wurden keine mehr ausgestellt. Vorhandene Voucher mussten Kunden bis Januar 2022 einlösen.
Einschnitte gab es auch beim Home Use Program, unter dem die Mitarbeiter eines Unternehmens verschiedene Produkte zu günstigeren Bedingungen erwerben können. Permanente Lizenzen für Office fielen aus dem Programm, die Benutzer können stattdessen nur noch ein Abo von Office 365 abschließen.
Aus für 24x7-Support im Februar 2023
Im Fall des 24x7 Problem Resolution Support plante Microsoft zuerst, diesen bei SA-Kunden mit jährlichen Ausgaben von mehr als 250.00 USD durch einen Support für bestimmte Anfragen zu ersetzen, wobei die Reaktionszeit unter 24 Stunden liegen sollte. Kürzlich gab der Hersteller aber bekannt, dass er diesen Service ersatzlos streichen werde.
Bestehende Ansprüche können Kunden bis zum 1. Februar 2023 einlösen oder die betreffenden Inzidenzen vor diesem Datum in einen Support-Vertrag übernehmen. Nicht benutzt Support-Anfragen verfallen danach.
Microsoft verweist die Anwender stattdessen auf Unified Support, der neben On-Prem-Produkten auch Cloud-Services abdeckt. Für die meisten Unternehmen dürfte diese Umstellung aber mit erhöhten Kosten einhergehen.
Ziele der SA für Microsoft obsolet
Aus der Sicht von Microsoft erfüllte die Software Assurance vor allem zwei Zwecke:
- Etablierung eines Abo-Modells auf Basis permanenter Lizenzen und damit kontinuierliche Einnahmen auch bei langen Update-Intervallen
- Bindung der Kunden an die jeweiligen On-Prem-Produkte
Mit der strategischen Ausrichtung auf die Cloud sind beide Ziele weitgehend hinfällig. Die Online-Services sind ohnehin nur im Abonnement zu haben und Microsoft verkauft sie überwiegend im Paket mit On-Prem-Produkten. Und eine Bindung der Kunden an On-prem-Produkte ist sicherlich nicht mehr im Interesse des Herstellers.
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