Tags: Windows 10, Backup, Kompatibilität
Zu Windows as a Service gehört wohl auch, dass neben der laufenden Einführung neuer Features auch alte aus dem Betriebssystem verschwinden. Für das Fall Creators Update hat Microsoft eine Liste von Dienstprogrammen veröffentlich, die ausgemustert werden sollen.
Die kurzen Release-Zyklen von Windows erlauben dem Hersteller, auf die mangelnde Akzeptanz von Features zu reagieren und diese relativ schnell wieder entfernen. Ein Beispiel dafür war Wi-Fi Sense (WLAN-Optimierung), das Benutzern erlaubte, WPA-Schlüssel mit Kontakten aus sozialen Netzwerken zu teilen. Es verschwand mit dem Update 1607 wieder aus dem System.
Keine Systemsicherung mehr
Viele private Anwender und kleine Firmen dürften das Ende der Systemabbildsicherung als Verlust empfinden. Während der mit Windows 8 eingeführte Dateiversionsverlauf die Benutzerdaten periodisch auf andere Datenträger wegschreibt, fehlt künftig die Möglichkeit für ein Bare-Metal-Restore nach Hardware-Defekten.
Das offizielle Aus ist nur konsequent, nachdem das Programm seit Generationen nicht mehr weiterentwickelt wurde (siehe dazu: Windows 7 Backup - was es kann und was nicht).
Microsoft empfiehlt stattdessen den Einsatz von Produkten anderer Hersteller, das entsprechende Angebot dafür ist ja groß. Unter den kostenlosen Optionen hat sich Veeam mit seinem Endpoint Backup, das mittlerweile Veeam Agent for Microsoft Windows heißt, als solide Alternative etabliert. Von Microsoft selbst gibt es nur mehr die Cloud-Option mit Azure Backup.
Nachfolger für EMET
Bei den Features, die nun der Streichliste für das Fall Creators Update von Windows 10 stehen, handelt es sich jedoch durchwegs um alte Komponenten. In einigen Fällen werden sie durch neuere Funktionen oder Programme ersetzt.
Das gilt zum Beispiel für das Enhanced Mitigation Experience Toolkit (EMET), das beim Start von Anwendungen diverse Schutzmechanismen wie DEP, SEHOP oder ASLR aktivierte. Seine Ausführung wird künftig blockiert. Als Nachfolger sieht Microsoft Exploit Protection von Windows Defender Exploit Guard vor.
Bildschirmschoner vor dem Aus
Mit dem Aussterben der Röhrenmonitore sind Bildschirmschoner zumindest technisch ein längst überholtes Feature. Microsoft läutet nun offiziell deren Ende ein, indem sie in Designs deaktiviert werden. Das ist allerdings bereits seit dem Release 1703 der Fall, wo sich das Aussehen des Desktops auf über die App Einstellungen konfigurieren lässt. Hier findet sich keine Option für Screensaver mehr.
in die Aktivierung und Anpassung über die Systemsteuerung oder GPOs ist vorerst noch möglich, aber die Einstufung als deprecated lässt ein baldiges Aus erwarten. Auch hier präsentiert der Hersteller mit dem Sperrbildschirm einen bevorzugten Nachfolger.
PowerShell 2.0
Auf der Liste der bedrohten Features steht zudem PowerShell 2.0. Bis dato war es als eigenes Windows-Feature an Bord, das per Voreinstellung aktiviert ist. Es erhält ebenfalls den Status deprecated, so dass PowerShell 2.0 voraussichtlich weiter zum Lieferumfang des Fall Creators Update (voraussichtlich Release 1709) gehören wird, aber nicht mehr aktiviert sein dürfte. Die endgültige Entfernung in einem späteren Release ist absehbar.
Microsoft rät hier erwartungsgemäß zum Umstieg auf PowerShell 5.0, das weitgehend abwärtskompatibel ist mit älteren Versionen. Scripts, die über das Keyword requires explizit die Version 2.0 erfordern, wird man aber anpassen müssen.
Ewiges Leben für Paint
Das Zubehör an Apps lichtet sich durch die Einstellung des Readers. Er ließ sich als Store-App-Alternative zum Adobe Reader nutzen. Diese Aufgabe übernimmt aber seit einiger Zeit der Edge-Browser, der nicht nur PDFs anzeigt, sondern mittlerweile auch eine ordentliche Unterstützung für das epub-Format bietet.
Sentimentalen Aufruhr verursachte Microsofts Ankündigung, den Klassiker Paint auszumustern. Der Hersteller versuchte nun die Nostalgiker mit dem Hinweis zu beruhigen, dass das Zeichenprogramm künftig über den Store bezogen werden kann. Die neuere 3D-Version soll zudem weitere Features erhalten.
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