Tags: Desktop-Virtualisierung, Azure, Windows 7
Auf der Ignite 2018 kündigte Microsoft einen neuen Azure-basierten Service für virtuelle Desktops an. Er stellt die Infrastruktur als PaaS bereit und enthält eine Multiuser-fähige Edition von Windows 10. Der Dienst unterstützt zudem Windows 7 bis 2023. Windows Virtual Desktop ist nun als Preview öffentlich zugänglich.
Microsoft hatte bereits mit Azure RemoteApp einen ersten Anlauf unternommen, eine Virtual Desktop Infrastructure (VDI) in der Cloud bereitzustellen. Der Dienst wurde aber 2016 abgekündigt. Rund ein Jahr später präsentierte Microsoft mit dem Konzept der Remote Desktop Modern Infrastructure (RDmi) die Grundlage für künftige virtuelle Desktops aus der Cloud.
Integration von FSLogix-Containern
RDmi stellt alle wesentlichen Komponenten der Remote Desktop Services (RDS) wie Broker, Gateway oder Active Directory Server-los als Paas bereit, so dass Anwender dafür keine eigenen VMs konfigurieren müssen.
Zusätzlich integrierte Microsoft die Technik der im letzten Jahr zugekauften Firma FSLogix. Sie erlaubt die Trennung von Betriebssystem, Anwendungen und Benutzerprofilen, was vor allem den Betrieb nicht-persistenter virtueller Desktops vereinfacht.
Der nun als Public Preview zugängliche Service Windows Virtual Desktop (WVD) verlangt daher nur, dass Kunden eine virtuelle Maschine mit dem Betriebssystem buchen, auf denen die Anwendungen laufen sollen. Zur Auswahl steht neben einem RD Session Host auf Basis von Windows Server auch Windows 10 Enterprise for Remote Sessions.
Kosten
Bei den Kosten für WVD fallen daher immer jene für den Azure-Ressourcenverbrauch an. Bei den von Microsoft aufgeführten Preisbeispielen muss man je nach Anforderungen an den Desktop mit 0,37 bis ca. 3 Euro rechnen.
Für Kunden mit aktivem Microsoft 365 F1/E3/E5, Windows 10 Enterprise E3/E5 oder Windows VDA fallen keine zusätzlichen Lizenzkosten an. Das Gleiche gilt, wenn Desktops und Applikationen über RDSH bereitgestellt werden und die Anwender über RDS-CALs verfügen.
ESU ohne Aufpreis
Für Nutzer von Windows 7 bietet Microsoft einen zusätzlichen Bonus an. Nachdem der Support für das OS im Januar 2020 ausläuft, können Anwender diese Version von Windows weitere 3 Jahre lang über WVD nutzen. Wenn Unternehmen die Extended Security Updates (ESU) intern beziehen wollen, dann sind diese mit erheblichen Zusatzkosten verbunden.
Täglich Know-how für IT-Pros mit unserem Newsletter
Verwandte Beiträge
- Azure Virtual Desktop: Vertrauliche VMs, Support für Private Link
- Azure Virtual Desktop und Windows 365 unterstützen nun Multimedia Redirection
- Windows 365: Zurücksetzen auf Restore-Points, Upgrade für Multimedia Redirection
- Anleitung: Cloud-PC mit Windows 365 bereitstellen
- Windows 365: Editionen, Lizenzierung, Preise
Weitere Links