Tags: Windows 11, OS Deployment
Anders als sein Vorgänger erhält Windows 11 nur mehr ein Feature-Update pro Jahr. Daher beschloss Microsoft, nicht alle Neuerungen für dieses jährliche Release aufzuheben, sondern diese schon vorher kontinuierlich auszuliefern. Nachdem größere Änderungen öfters zu Problemen führen, können Unternehmen deren Aktivierung künftig aufschieben.
Die monatlichen kumulativen Updates (CUs) für Windows 11 enthalten nicht nur Security-Patches und Bugfixes, sondern regelmäßig auch neue Features. Je nachdem wie weit diese Neuerungen in das System eingreifen, können sie etwa zu Kompatibilitätsproblemen mit bestehenden Anwendungen führen.
Größere Umstellungen auf der Bedieneroberfläche erfordern unter Umständen eine Einweisung der User in die neue Funktionalität, so dass Unternehmen diese koordiniert einführen möchten.
Kritische Neuerungen standardmäßig inaktiv
Microsoft bietet Organisationen daher künftig die Möglichkeit, die Aktivierung von Neuerungen bis zur Installation des nächsten Feature-Updates aufzuschieben. Sie werden zwar mit den CUs heruntergeladen, aber bleiben auf verwalteten Geräten standardmäßig deaktiviert.
Als verwaltet gelten demnach PCs, die ihre Updates entweder über Windows Update for Business (WUfB) oder über WSUS beziehen.
Diese Policy betrifft folgende Änderungen:
- Neuerungen der Benutzeroberfläche, insbesondere in der Taskleiste und im Startmenü,
- neue Inbox-Anwendungen,
- das Entfernen von Funktionen,
- solche, die zuvor vom Admin oder vom User konfigurierte Einstellungen außer Kraft setzen.
Sofortige Aktivierung über GPO
Wenn Unternehmen ihren Benutzern die neuen Features jedoch gleich zur Verfügung stellen möchten, dann können sie das Standardverhalten mit einer neuen Gruppenrichtlinie bzw. CSP-Policy (für MDM) ändern.
Die Einstellung heißt Aktivieren von Funktionen, die über die Wartung eingeführt wurden und standardmäßig deaktiviert sind ("Enable features introduced via servicing that are off by default ").
Sie befindet sich unter Computerkonfiguration => Richtlinien => Administrative Vorlagen => Windows Update => Endbenutzeroberfläche bearbeiten. Bei der CSP-Policy handelt es sich um AllowTemporaryEnterpriseFeatureControl.
Die neue Richtlinie ist aktuell im Windows 11 Insider Preview Build 25295 enthalten und soll mit dem optionalen kumulativen Update im Februar 2023 für Windows 11 22H2 ausgeliefert werden.
Alles oder Nichts-Prinzip
Wie man leicht erkennen kann, erlaubt die neue Richtlinie keine granulare Steuerung, sondern man hat damit nur die Möglichkeit, alle neuen Features bis zum nächsten OS-Release aufzuschieben oder sie sofort vollständig zuzulassen.
Technisch gesehen bedient sich Microsoft dabei desselben Verfahrens wie bei den letzten Feature-Updates von Windows 10 und 11. Auch dort erhielten Anwender die neuen Funktionen schon vorab über die kumulativen Updates, und ein so genanntes Enablement Package schaltete sie dann nur mehr frei.
Täglich Know-how für IT-Pros mit unserem Newsletter
Verwandte Beiträge
- Upgrade auf Windows 11 23H2 mit Enablement Package, Win 10 IoT LTSC 2021 als Volumenlizenz
- Domain Join: Mit Windows 11 einer AD-Domäne beitreten
- Gartner empfiehlt Unternehmen den Umstieg auf Windows 11
- Windows 11 2022 Update: Die wichtigsten Neuerungen für professionelle Anwender im Überblick
- Windows 11 mit dem Microsoft Deployment Toolkit (MDT) verteilen
Weitere Links