Tags: Remote-Verwaltung, Azure, Windows Server 2016, RSAT
Die Azure-basierten Server Management Tools (SMT) galten als künftige Alternative zu den bekannten Admin-Werkzeugen für Windows Server. Sie standen bis dato nur als Preview zur Verfügung. Vor ihrer Freigabe beschloss Microsoft nun das Aus für die SMT. Der Hersteller arbeitet stattdessen an neuen On-Prem-Tools.
Die Serververwaltungstools verfolgten einen hybriden Ansatz, der voraussetzte, dass Firmen in ihrem Rechenzentrum ein Gateway installierten. Auf diesem Weg konnten die Cloud-basierten Tools Daten von den verwalteten Maschinen abgreifen oder Kommandos auf den Zielsystemen ausführen (siehe dazu: Windows Server mit den Server Management Tools aus der Azure-Cloud verwalten).
Kunden bevorzugen Tools im eigenen Rechenzentrum
Der Azure-Werkzeugkasten bildete eine Reihe von Funktionen ab, die bisher lokale Tools übernahmen. Dazu gehörte etwa das Neustarten eines Servers, das Auswerten von Performance- und Log-Daten, das Editieren der Registry oder das Verwalten von VMs. Zuletzt kamen noch der Support für Server 2012 und ein File-Explorer dazu.
Diesem Blog-Eintrag auf TechNet zufolge verlangten jedoch viele Kunden nach einer Lösung, die auch offline funktioniert und im in ihrem eigenen Rechenzentrum läuft. Hinzu kamen offenbar häufige Bedenken bezüglich Compliance. Microsoft schaltet den SMT-Service daher am 30. Juni ab.
Überfällige Erneuerung der lokalen GUI-Tools
Die strategische Ausrichtung auf die Cloud auch bei den Management Tools zeigt sich darin, dass Microsoft den herkömmlichen Werkzeugen kaum Neuerungen angedeihen ließ. So blieben die RSAT mit dem Update auf Windows 10 und Server 2016 weitgehend unverändert. Die letzte größere Innovation bei den grafischen Management-Tools gab es in Server 2012 mit dem überarbeiteten Server Manager.
Auf das Sammelsurium aus RSAT, MMC-Snapins, Server Manager und Remote Desktop verweist Microsoft nun alle jene, die einen Umstieg auf die SMT in Betracht gezogen hatten. Gleichzeitig gab der Hersteller bekannt, dass er an einer neuen Generation von On-Prem-Tools arbeitet, die er gegen Ende des Jahres erstmals vorstellen möchte.
SMT als GUI-Tools für Nano Server
Die Aufgabe der SMT fiel zum jetzigen Zeitpunkt nicht nur deswegen leicht, weil sie nur von wenigen Anwendern ernsthaft eingesetzt wurden. Hinzu kam das Ende von Nano Server als Betriebssystem für Infrastrukturdienste (siehe: Zwei Upgrades für Windows Server pro Jahr, Aus für eigenständigen Nano Server). Für diese Headless-Installation des OS hätten die Serververwaltungstools eine GUI-Alternative zur Administration per PowerShell bieten sollen.
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