Microsoft veröffentlicht Exchange 2019, SharePoint 2019 und Skype for Business 2019


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    Logo für ExchangeMicrosoft gab die neueste Gene­ration seiner Office-Server offi­ziell frei. Sie brin­gen eine über­schau­bare Zahl an Neuer­ungen, die zuletzt auf der Ignite-Konferenz ange­kün­digt wurden. Nach­dem Office 365 bei der Ent­wicklung dieser Pro­dukte den Takt vorgibt, sind die viele der neuen Funk­tionen Portierungen aus der Cloud.

    Microsoft lässt keinen Zweifel daran, dass es die Zukunft von E-Mail, Collaboration und Unified Messaging aus­schließlich in der Cloud sieht. Daher stehen neue On-Prem-Versionen von Exchange, SharePoint und Skype for Business stets unter dem Vorbehalt, die letzten ihrer Art zu sein.

    Keine verlängerte Perspektive

    Die Freigabe der Office-Server in der Version 2019 bringt für Anwender zwar zusätz­liche 38 Monate an Mainstream-Support im Vergleich zum Vorgänger-Release. Eine länger­fristige Planungs­sicherheit gewähr­leistet sie aber nicht, weil Microsoft den erweiterten Support für die Office-Server massiv verkürzt. So endet er für Exchange 2019 gleichzeitig mit der Version 2016 am 14. Oktober 2025.

    Der erweiterte Support läuft für Exchange 2016 und 2019 gleichzeitig im Jahr 2025 ab.

    Auch wenn die Cloud-Versionen der Office-Server die Entwicklung bestimmen, so heißt das trotzdem nicht, dass die On-Prem-Varianten einfach nur davon im 3-Jahres-Intervall abgeleitete Snapshots sind. Bei Exchange 2019 stellte Microsoft etwa klar, dass der Mail-Server nun auf einer eigenen Code-Basis beruht.

    Ausrichtung auf Hybrid Cloud

    Darüber hinaus gibt es keinen Automatismus, der dazu führt, dass alle neuen Funktionen aus Office 365 im nächsten Release der On-Prem-Server ankommen. Vielmehr entscheidet Microsoft von Fall zu Fall, welche Features übernommen werden.

    Das Verhältnis zwischen Office 365 und den Server-Produkten wird zudem durch die Hybrid-Cloud-Strategie von Microsoft bestimmt. Sie kann beispiels­weise vorsehen, Features aus der On-Prem-Version zu entfernen und diese als ergänzenden Cloud-Service bereit­zustellen. Exchange 2019 verliert etwa die Unter­stützung für Unified-Messaging, welche die Anwender künftig über O365 beziehen sollen.

    Exchange 2019

    Zu den wichtigsten Änderungen in Exchange 2019 gehören (für eine detaillierte Beschreibung siehe diesen Beitrag):

    • Die Installation auf Windows Server Core 2019 wird nicht nur unterstützt, sondern dies ist die vom Hersteller empfohlene Variante.
    • Caching von häufig benötigten Daten auf SSDs (mittels MetaCache Database, MCDB)
    • Die Suchmaschine beruht auf Bing-Technologie, der Index wandert in die Datenbank.
    • Neue Kalender­funktionen, darunter auch solche für Admins, um Kalender zentral verwalten zu können.

    Start des Setup-Programms für Exchange 2019 auf der Kommandozeile

    Mit der neuen Version geht eine stärkere Positionierung als reiner Mail-Server für das Enterprise einher, die sich auch in höheren Hardware-Anforderungen äußert.

    SharePoint 2019

    Die auffälligsten Änderungen von SharePoint 2019 bestehen in der Umstellung der klassischen Oberfläche auf die Modern Experience. Sie betrifft praktisch alle Komponenten des Systems, von der Homepage über Team-Sites bis zu Listen und Dokumenten­bibliotheken.

    Weitere Neuerungen gelten auch der Administration, etwa durch das Hinzufügen von PowerShell-Cmdlets oder erweiterte Workflow-Funktionen.

    Eine detaillierte Übersicht über die neuen Features von SharePoint 2019 gibt dieser Beitrag auf SharePoint360. Außerdem findet sich eine Liste der wichtigsten Neuerungen in Microsofts Ankündigung von SharePoint 2019.

    Skype for Business Server 2019

    Die Ankündigung von Skype for Business 2019 nennt folgende wichtige Neuerungen:

    • Support für Cloud Voicemail
    • Cloud Call Data Connector erlaubt ein zentrales Monitoring der Sprachqualität, speziell in hybriden Umgebungen.
    • Vereinfachte Migration zu Microsoft Teams
    • Unterstützung für TLS 1.2 ist standardmäßig aktiviert.

    Dieser Eintrag auf Microsoft Docs geht näher auf diese Features ein und nennt zudem die Side-by-side-Migration als neue Option. Sie erlaubt es Anwendern, neben einem bestehenden Server mit der Version 2015 oder mit Lnyc 2013 einen neuen mit Skype for Business 2019 aufzusetzen und dann auf das aktuelle Release umzuschalten.

    Bei Problemen ist in diesem Fall ein Rollback auf die vorher genutzte Version einfach möglich.

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    Bild von Wolfgang Sommergut

    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
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