Microsoft veröffentlicht Windows Package Manager 1.0 (winget)


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    App-Installer und winget für das Package-ManagementAnlässlich der Build-Konferenz gab Microsoft die erste Version seines Paket-Managers frei. Benutzer können damit nach dem Vor­bild von Linux-APT kosten­lose Standard-Soft­ware über die Komman­do­zeile instal­lieren. Als Quelle kommen neben Repositories von Micro­soft auch firmen­interne von Anwen­dern in Frage.

    Nur vor einem Monat stellte Microsoft die Preview 0.3 vor, die erst mehrere elementare Funktionen wie das Aktualisieren oder Deinstallieren von Programmen brachte. Unter diesem Gesichtspunkt kam das Release 1.0 für den winget-Client nun überraschend schnell.

    Im Vergleich zur Preview 0.3 fügt es keine neuen Funktionen hinzu, aber all jene, die zuletzt den Status "experimentell" hatten und separat freigeschaltet werden mussten, sind nun erwartungs­gemäß per Voreinstellung aktiv. Das betrifft vor allem die erwähnten Kommandos upgrade, uninstall sowie list.

    Ausbau der Repositories

    Die zweite zentrale Komponente neben dem Client sind die Repositories, von denen sich die Software-Pakete abrufen lassen. Microsoft reklamiert, dass sich auf dem Community-Repository mittlerweile 1400 Anwendungen befänden.

    Als weitere Quelle bindet Microsoft nun per Voreinstellung den Store ein, wie man mit

    winget source list

    feststellen kann.

    Der Microsoft Store dient nun ebenfalls als Repository für den Package Manager.

    Begleitend zur Ankündigung von winget 1.0 gab Microsoft zwei weitere Neuheiten bekannt, die den Ausbau der Repositories beschleunigen sollen.

    Bei der einen handelt es sich um die Preview des Manifest Creator. Bevor Software über ein Repository bereit­gestellt werden kann, muss diese mit Metadaten wie dem Herausgeber, dem Namen oder der Version versehen werden. Diese finden sich im so genannten Manifest, das im YAML-Format vorliegt und bis dato manuell erstellt werden musste.

    Der Manifest Creator lässt sich mittels

    winget install wingetcreate

    hinzufügen.

    Installation von wingetcreate über winget

    Allerdings muss man zuvor das Sideloading von Apps erlauben, sonst scheitert die Installation. Die entsprechende Einstellung findet man in der App Einstellungen unter Update und Sicherheit => Für Entwickler.

    Erst nach dem Aktivieren von Sideloading lässt sich wingetcreate installieren

    Das Tool soll nicht nur Benutzer und Programmierer ermuntern, Software in das Community-Repository hochzuladen, sondern ist auch hilfreich für Unternehmen, die ihre eigene interne Installations­quelle einrichten wollen.

    Für sie stellte Microsoft als zweite wichtige Neuheit eine Referenz­implementierung der REST-APIs auf Github zur Verfügung. Sie bietet die vom winget-Client benötigten Interfaces, um nach Software zu suchen oder sie zu installieren.

    Verfügbarkeit

    Microsoft liefert den Windows Package Manager als Feature des Desktop App Installer aus, den man über den Store erhält. Alle Rechner mit Windows 10 1809 oder neuer sollen winget demnächst über ein automatisches Store-Update erhalten.

    Alternativ kann man die aktuelle Version von Github herunterladen und direkt installieren.

    Der winget-Client lässt sich über GPO konfigurieren, die aktiven Einstellungen zeigt winget mit dem Schalter --info.

    Auf dieser Seite findet sich auch das ZIP-Archiv mit einer ADMX-Vorlage inklusive mehrerer Sprachdateien, so dass Admins den winget-Client über GPOs konfigurieren können. In diesem Fall zeigt

    winget --info

    die über Gruppenrichtlinien gesetzten Einstellungen an.

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    Bild von Wolfgang Sommergut

    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
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