Nicht alle Lumia-Smartphones erhalten Windows 10


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    Ein Satz im "Lumia-Conversations"-Blog von Microsoft hat bei Besitzern von Lumia-Smartphones für Irritationen gesorgt. Demnach erhalten nicht alle Windows-Smartphones das neue Windows 10, das Microsoft in dieser Woche vorgestellt hat. In etwas gewundenen Formulierungen ist in dem Beitrag die Rede davon, dass nicht jedes Mobilgerät ein Upgrade erhalten werde oder in der Lage sein werde, alle Features von Windows 10 zu unterstützen.

    Microsoft Lumia 435Als Begründung wird angeführt, dass Windows 10 eine "... more advanced future hardware" benötige. Was das konkret heißt, bleibt offen, sprich ob leistungsfähigere CPUs, mehr Speicher et cetera. Unklar bleibt auch, welche Lumia-Modelle nicht mehr unterstützt werden sollen. Die "Mehrzahl" der Smartphones, auf denen Windows Phone 8 und 8.1 installiert ist, ist offenbar auch bei Windows 10 mit dabei.

    Das große Rätselraten

    Interessanter Weise werden Lumia-Modelle genannt, die Windows Phone 10 unterstützen werden, die eher im unteren und mittleren Preis- und Leistungsbereich angesiedelt sind. Dazu gehören das Lumia 435 und 735. Das 435 ist ein Smartphone für Einsteiger, das für weniger als 100 Euro zu haben sein wird. Im Online-Handel liegt ein erstes Angebot bei 89 Euro.

    Die CPU, ein Dual-Core-Prozessor "Snapdragon 200" mit 1,2 GHz, ist nicht gerade ein Leistungswunder. Sie reicht aber für ein Einsteiger-Smarthone mit einem 4-Zoll-Display und WVGA-Auflösung (800 x 480 Pixel) vollkommen aus.

    Bei Android geht es härter zu

    Allerdings wäre es nicht ganz fair, Microsoft für seine Upgrade-Politik an den Pranger zu stellen. Nicht gut ist, dass der Hersteller zunächst ankündigte, dass alle Lumia-Modelle, auf denen Windows Phone 8 installiert ist, ein Upgrade auf Windows 10 erhalten würden (siehe hier die Meldung dazu, von Mitte November auf heise.de). Und nicht gut ist, dass Microsoft nicht damit herausrückt, welche Versionen der Smartphone-Linie kein Windows 10 erhalten, vermutlich um den Absatz dieser Modelle nicht einbrechen zu lassen.

    Wer jedoch ein Android-Smartphone nutzt, ist schlimmer dran. Denn er weiß sehr wohl, dass nach etwa eineinhalb bis zwei Jahren kein Hersteller mehr aktuelle Android-Versionen für das betreffende Gerät zur Verfügung stellt. So verfahren auch führende Anbieter wie Samsung. Das ist auch unter dem Aspekt Sicherheit ein Problem.

    Als Alternative bleibt nur der Kauf eines neuen Smartphones, was die Hersteller vermutlich auch forcieren wollen. Oder man legt selbst Hand und ersetzt die "alte" Originalversion des Herstellers auf dem Endgerät durch eine Community-Ausgabe von Android, etwa CyanogenMod. Solche Aktionen sind jedoch immer mit einem Risiko verbunden.

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    Bernd Reder ist seit über 20 Jahren als Journalist zu den Themen IT, Netzwerke und Telekommunika­tion tätig. Zu seinen beruflichen Sta­tionen zählen unter anderem die Fachtitel "Elektronik" und "Gateway".Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellver­tretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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    2 Kommentare

    Das MS erst verspricht alle Geräte zu versorgen und nun ohne konkrete Infos zurück rudert ist schade.

    Zum Thema Android Updates. Haben Sie sich schon mal im Detail mit Android Updates beschäftigt? Scheinbar nicht und auch viele andere nicht. Die sog. Play Services gehören zum Kern von Android und sind seid Android 2.x (2008/2009) Bestandteil des OS. Der Dienst wird über den Play Store automatisch aktualisiert, sodass selbst uralt Hardware noch Sicherhetsupdates erhält. Dann sind die ganzen Apps bis hin zur Kamera in den Play Store ausgelagert, somit erhält man OS unabhängig immer Updates. Geräte wie das Nexus 4 erhalten auch nach 18 Monaten Android 5.0 als einer der erste Geräte überhaupt. Und, es werden nicht wie bei Apple Funktionen raus genommen um den Kauf neuer Hardware anzukurbeln. Bspw. würde Siri problemlos auf einem iPhone 4S laufen, OS ist da, Siri wurde raus genommen. Davon spricht natürlich niemand.
    Angesichts der vielen Hersteller und der unterschiedlichen Hardware, sollte man eher vom Vorteil bei Android sprechen, dass der Kunde aus zig tausend Variationen sein passendes Gerät aussuchen kann und das es an trotzdem noch so rund läuft!
    Nun ja, just my 2 Cent.
    Gruß Jura

    Und was wenn man Android ohne Google Dienste nutzen will? Die Play Dienste von Google sowie deren Apps werden aktualisiert ja, aber es gibt auch Lücken oder Funktionen ausserhalb dieses Dienste und die bekommen viele Geräte nie zu sehen. Darüber sollte Sie sich selber vielleicht mal informieren.
    Ebenfalls stammen Nexus Geräte von Google selbst, nur leider machen sie einen eher kleinen Teil der Android User aus. Geräte wie das Galaxy S3/4/5 oder HTC Smartphones müssen teils länger auf Updates warten, wenn sie überhaupt welche bekommen. Dass der Kunde ne grosse Auswahl hat ist ja schön und gut, aber hier wurde das Update Problem angesprochen und das ist halt nach wie vor bei Android anwesend, das kann man nicht schön reden. Die Play Dienste sind nur ein kleiner Teil von Android ;)
    Bei Apple bekam sogar das alte iPhone 4 noch iOS 7. Das dafür Siri nicht da ist, ist doch weniger schlimm als kein Update zu bekommen, finden Sie nicht?
    Gruss Stahlreck