Tags: Windows Server 2019, Storage, Migration
Das Preview-Release 17639 bringt zwei neue Storage-Funktionen für Windows Server 2019. Die erste namens Storage Migration Services dient dazu, die Daten von einem anderen (älteren) Windows Server zu übernehmen. Beim zweiten handelt es sich um eine Light-Variante von Storage Replica für die Standard Edition.
Bereits zur Ankündigung von Server 2019, dem nächsten Release im Long Term Service Channel (LTSC), gab Microsoft einige neue Features bekannt. Dazu zählen die Integration des Subsystems für Linux, schlankere Container-Images, ein Update der Storage Spaces Direct sowie die Integration der Advanced Thread Protection (ATP).
Datenübernahme von File-Server
Mit der Preview 17639 kommen nun zwei Funktionen für das Speicher-Management hinzu. Mit den Storage Migration Services sollen Anwender in die Lage versetzt werden, insbesondere alte File-Server auf die Version 2019 zu aktualisieren.
Als Hintergrund nennt die Ankündigung, dass es bisher zu umständlich sei, alte File-Server abzulösen. Ein In-Place-Upgrade kommt dort nicht in Frage, so dass die Datenbestände manuell übertragen werden müssen.
Die neue Storage-Migration, die als Feature installiert wird, übernimmt nicht nur die Daten, sondern auch die Zugriffsrechte und Netzwerkeinstellungen. Anschließend überträgt sie die Identität des alten auf den neuen Server und nimmt den ausgedienten Rechner vom Netz.
Als Quelle für die Migration nennt Microsoft neben Windows Server auch allgemein andere Storage-Plattformen, das könnten also auch ein NAS oder Samba-Server sein. Genaue Angaben gibt es dazu aktuell noch nicht.
Management über Windows Admin Center
Beim Hinzufügen des Features im Server Manager bietet der Wizard an, die Management-Werkzeuge gleich auch noch zu installieren. Auch wenn dort von den Remoteserver-Verwaltungstools die Rede ist, so sucht man anschließend in den RSAT vergeblich nach einem neuen Programm für die Storage-Migration.
Vielmehr erhält man auf diesem Weg das PowerShell-Modul StorageMigrationService mit insgesamt 19 Cmdlets, für die es aktuell noch keine Dokumentation gibt.
Das primäre Werkzeug zur Migration alter File-Server wird künftig in den Web-basierten Honolulu-Tools enthalten sein, die jetzt offiziell Windows Admin Center heißen. In der aktuellen Preview 1803 fehlt diese Komponente aber noch.
Storage Replica Standard
Mit Server 2016 führte Microsoft ein neues Feature zur blockbasierten Replizierung von Volumes zwischen Servern und Clustern ein. Es blieb bis dato aber der Datacenter Edition vorbehalten. Mit Server 2019 erhält nun auch die Standard Edition diese Technologie für das Disaster Recovery, allerdings in einer abgespeckten Form.
So ist Storage Replica Standard nur in der Lage, ein einzelnes Volume zu replizieren, das noch dazu maximal 2TB groß sein darf. Eine weitere Einschränkung besteht darin, dass nur eine Partnerschaft eingerichtet werden kann. In der Datacenter Edition gibt es für alle drei dieser Parameter kein Limit.
Storage Replica erhält zudem allgemeine Verbesserungen wie etwa ein optimiertes Log-System, das der Perfomance zugute kommen soll. Neu im LTSC ist zudem die Möglichkeit zu einem Test Failover, das Feature war zuvor schon in Server 1709 enthalten.
Diese Funktion erlaubt das Mounten eines beschreibbaren Replikats, wenn der Server ein unbenutztes Volume hat, das nicht in die Replikation eingebunden ist. Diese Test-Konfiguration ließe sich etwa auch für Backups nutzen. Die Replikation des ursprünglichen Quell-Volumes läuft währenddessen weiter.
Verfügbarkeit der Preview
Die Preview 17639 kann wie gewohnt von der Download-Seite für Insider heruntergeladen werden, wenn man sich als solcher registriert hat. Der Build ist bis 2. Juli 2018 gültig. Der Lizenzschlüssel für die Datacenter Edition lautet 6XBNX-4JQGW-QX6QG-74P76-72V67, für die Standard MFY9F-XBN2F-TYFMP-CCV49-RMYVH. Dort steht auch die aktuelle Preview von Project Honolulu zur Verfügung.
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