Neue Option für längeren Support von Windows Server 2012 (R2) über Azure Arc


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    Windows Server 2012Am 10. Oktober 2023 endet der Support für Windows Server 2012 (R2). Ab diesem Datum erhalten Anwender keine Sicherheits-Updates für dieses OS mehr. Wer das Betriebs­system nicht auf eine neuere Version aktualisieren kann, erhält von Microsoft nun weitere Möglich­keiten, um seine Workloads ausführen zu können.

    Schon vor zwei Jahren kündigte der Hersteller die so genannten Extended Security Updates für Windows Server 2012 (R2) sowie für SQL Server 2012 an. Sie folgten dem gleichen Muster wie schon zuvor für Windows Server 2008 (R2):

    • Kunden können den Server zu Azure migrieren und die Extended Security Updates kostenlos erhalten. Das gilt für Azure Virtual Machines, Azure Dedicated Hosts, die Azure VMware Solution und Azure Stack HCI.
    • Anwender können Extended Security Updates aber auch kaufen, um sowohl on-premises als auch in Multi-Cloud-Umgebungen geschützt zu bleiben. Diese Option ist allerdings recht teuer, zudem macht Microsoft widersprüchliche Angaben zu den Preisen.
      Während es zunächst hieß, dass die Updates im ersten Jahr 75 Prozent des Lizenzpreises, im zweiten Jahr 100 Prozent und im dritten Jahr 125 Prozent kosten würden, nennt nun ein Artikel auf der Website des Herstellers einen einheitlichen Preis von 100 Prozent des Lizenzpreises für jedes der drei Jahre. Dieser muss immer für Packs zu jeweils 16 Cores entrichtet werden.

    Alternativ legt Microsoft seinen Kunden nahe, Dienste nicht über einen eigenen Server bereit­zustellen, sondern Services der PaaS-Plattform zu nutzen, zum Beispiel Azure SQL Managed Instance oder Azure App Service. Damit lassen sich Verwaltungsaufgaben vollständig in die Cloud verlagern.

    Anlässlich der Partnerkonferenz Inspire gab Microsoft noch zwei neue Optionen bekannt.

    Extended Security Updates als Abo

    Mit Azure Arc können Kunden diese Updates direkt über das Azure-Portal erwerben und nahtlos in lokalen oder Multicloud-Umgebungen bereitstellen. Microsoft bietet dieses Modell als Abonnement mit nutzungs­abhängiger Bezahlung an. Als wichtigste Vorteile nennt die Firma:

    • Flexible Abrechnung: Nach der Aktivierung und Registrierung bei Azure ist ein monats­basiertes Abrechnungs­modell für die Sicherheits-Updates verfügbar. So bekommen Unternehmen mehr Flexibilität für die Migration auf Azure.
    • Zentrales Kosten-Management: Mit dem Azure Cost Management lassen sich die Kosten genau analysieren.
    • Größere Sichtbarkeit: Benutzer können sich den Registrierungsstatus der Extended Security Updates anzeigen und Lücken sowie Status­änderungen hervorheben lassen.
    • Organisieren und Inventarisieren von Assets: Benutzer erhalten eine Übersicht und Berichte zu allen Servern ihrer Hybrid-, Multi-Cloud- und Edge-Infrastruktur.
    • Bereitstellung ohne Key: Für die Registrierung von Extended Security Updates auf Azure-Arc-fähigen Geräten sind keine Schlüssel erforderlich.

    Upgrade von Windows Server 2012 (R2) mit Azure Migrate

    Ein weiteres neues Angebot möchte nicht den Weiterbetrieb von Server 2012 (R2) ermöglichen, sondern zusätzliche Mittel bereitstellen, um problematische Workloads vielleicht doch auf ein neueres Server-OS zu migrieren.

    In einem ersten Schritt sollte ein Unternehmen seine Umgebung bewerten und mit Azure Migrate einen Business Case für die Migration erstellen. Das kostenlose Tool bietet technische Einblicke in die vorhandenen Anwendungen und liefert eine Abschätzung der Kosten für den Wechsel zu Azure.

    Während der Umstellung auf Azure unterstützt Azure Migrate direkte Upgrades von Windows Server 2012 auf höhere Versionen. Unternehmen können ihre alten Anwendungen und Datenbanken beispielsweise auf Windows Server 2016, 2019 oder 2022 verschieben.

    Ausfallzeiten lassen sich vermeiden, indem man zunächst ein Upgrade auf eine Testumgebung in Azure durchführt und parallel dazu Workloads in der Produktion laufen lässt, um die Funktionalität und Kompatibilität zu überprüfen.

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    Bild von Roland Freist

    Roland Freist arbeitete mehrere Jahre als Redakteur bei IT-Fachverlagen. Seit 1999 ist er selbstständig und schreibt Artikel zu Windows, Anwendungen, Netzwerken, Security, Internet, Storage und Cloud.
    // Kontakt: E-Mail, Xing //

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    Darüber hinaus, können Kunden ihre Hyper-V / VMware Virtualisierung auch mittels Azure Stack HCI ablösen, oder um jene ergänzen.
    Wer Windows Server Datacenter mit SA oder Windows Server CSP Subscription Lizenzen besitzt und hiermit die Azure Stack HCI Hardware (CPUs) lizensiert, der muss die monatlichen Kosten für Azure Stack HCI nicht mehr berappen.

    Auch der Betrieb eines Single Node "Clusters" oder Microclusters ist denkbar und supported, dort könnten alte Workloads dediziert und kostengünstig gehostet werden.

    Auf Azure Stack HCI (on-premises) gehostete VMs profitieren, neben vielen anderen technischen und Lizenzvorteilen, auch von Lizenzrechten für kostenfreie Extended Security Updates für Windows Server und SQL-Server.

    Kontaktiert mich gerne, wenn hier Interesse und Beratungsbedarf besteht.