Tags: Office, Microsoft, Managed Service
Der IT-Systemmanagement-Spezialist Kaseya ist weiterhin auf Einkaufstour. Im Juli dieses Jahres übernahm das Unternehmen zunächst Zyrion, einen Anbieter von Monitoring-Produkten für Cloud-Umgebungen. Kurz danach folgte mit Rover Apps eine Firma, die sich auf die Verwaltung privater Endgeräte fokussiert, Stichwort Bring Your Own Device (BYOD).
Jetzt hat Kaseya 365 Command gekauft. Mithilfe der gleichnamigen Lösung des Unternehmens können die IT-Abteilungen von Unternehmen und Managed-Services-Provider (MSPs) Microsoft Office 365 verwalten. Die Cloud-Version des Office-Pakets für Unternehmenskunden besteht derzeit aus drei Paketen: Small Business Premium, inklusive Access, Lync und Publisher, sowie Versionen für mittlere Unternehmen (Midsize Business) und) und Enterprise E3 für Großfirmen. Die beiden letztgenannten Packages enthalten neben den Standard-Anwendungen noch InfoPath.
Als Hosted Service verfügbar
365 Command ist ein Hosted Service. Er bietet laut Kaseya eine einfachere Möglichkeit, um Microsoft-Office-365-Umgebungen zu verwalten als die Standard-Tools von Microsoft. So hat 365 Command das Windows-PowerShell-CLI (Command Line Interface) durch ein Web-Interface ersetzt. Um Standard-Managementaufgaben durchzuführen, sind keine PowerShell-Scripts mehr erforderlich. Für den einen oder anderen Administrator, der das Arbeiten auf der Kommandozeilen-Ebene bevorzugt, ist dies allerdings nicht unbedingt ein Vorteil.
Ein weiteres Feature von 365 Command sind flexible Reporting-Funktionen. Mit ihrer Hilfe haben Administratoren einen umfassenden Überblick über die Microsoft-Office 365-Umgebung.
Zentrale Funktionen im Überblick
Hier die wichtigsten Funktionen von 365 Command auf einen Blick:
- Exchange Migrator: Er erleichtert die Migration von Microsoft Exchange-Implementierungen im Unternehmensnetz zur Cloud-basierten Microsoft Office 365-Lösung.
- Erweitertes User-Management: Es bietet unter anderem Möglichkeiten für das Zurücksetzen von Passwörtern, Distribution-Group-Management auf Gruppen- und Anwender-Ebene und erlaubt es dem IT-Manager, User-Gruppen sowie einzelne Nutzer-Accounts anzulegen oder zu löschen;
- Templates für E-Mail-Postfächer: Damit können Administratoren zentral die Konfigurationseinstellungen von Gruppen von Mailboxen vornehmen. Vorgeben lassen sich beispielsweise die Speicherdauer der E-Mails, die Verfahren, über die Anwender auf ihre Postfächer zugreifen können, länderspezifische Einstellungen und der maximale Speicherplatz von Mailboxen.
- Dashboards: Sie geben einen umfassenden Überblick über die gesamte Exchange-Umgebung.
- Monitoring von mobilen Geräten: 365 Command stellt eine Liste mit allen mobilen Endgeräten zur Verfügungen, von denen aus Anwender auf Microsoft Office 365 zugreifen. Ein Administrator kann zu jedem Endgerät detaillierte Informationen abrufen, etwa wann sich die Endgeräte über welche Verbindungsart mit Office 365 synchronisiert haben.
- Steuerung des Zugriffs auf E-Mail-Postfächer: Dies kann auf der Ebene von Postfächern oder einzelnen Ordnern erfolgen.
- Konvertierungsfunktion für E-Mailboxen: Kostenlos verfügbare Postfächer lassen sich in lizenzierte Accounts umwandeln - und umgekehrt.
- Reporting-Funktionen: Sie stehen für Mailboxen, mobile Geräte, Zugriffsberechtigungen, Lizenzen und weitere Bereiche zur Verfügung.
- Granulare Zugriffskontrolle: Sie stellt sicher, dass Nutzer eines Systems nur Zugang zu Daten und Anwendungen erhalten, die für sie freigegeben wurden.
- Zentrales Management von Office 365-Kunden: Managed Services Provider können alle ihre Office-365-Kunden von einer einzigen zentralen Konsole aus verwalten.
Integration in Active Directory
Als Option ist ein Active-Directory-Add-in für 365 Command verfügbar. Damit lassen sich weitere Administrationsaufgaben durchführen, die an AD gekoppelt sind. Dazu gehören die Lizenzverwaltung und die Zuweisung einer weiteren SMTP-Adresse bei E-Mail-Accounts.
Weiterhin kann der Administrator festlegen, welche Mitarbeiter Nachrichten über Verteilerlisten versenden dürfen und an welche Kollegen der Zugriff auf E-Mail-Konten delegiert werden kann. Ein Teil der Aufgaben könnte zwar auch von Usern durchgeführt werden, die sich halbwegs mit Office 365 beziehungsweise E-Mail-Konfigurationseinstellungen auskennen. Es ist jedoch einfacher und vor allem sicherer, Stichwort Bedienfehler, wenn dies zentral über die IT-Abteilung erfolgt.
Preise
Auf dieser Web-Seite hat 365 Command eine Preisliste (in Dollar) veröffentlicht. Für bis zu 50 Office-365-Arbeitsplätze verlangt der Anbieter rund 20 Dollar im Monat. Bei bis zu 250 "Seats" sind es 0,25 Dollar pro Arbeitsplatz, sprich 62,50 Dollar bei 250 Usern. Bei höheren Nutzerzahlen verringern sich die Kosten entsprechend.
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Bernd Reder ist seit über 20 Jahren als Journalist zu den Themen IT, Netzwerke und Telekommunikation tätig. Zu seinen beruflichen Stationen zählen unter anderem die Fachtitel "Elektronik" und "Gateway".Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellvertretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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