Tags: Hochverfügbarkeit, Storage, Amazon Web Services
Scality hat Version 6.0 seiner Object-Storage-Software RING vorgestellt. Neu ist die Unterstützung von Microsoft Active Directory (AD) und Amazon Web Services (AWS) Identity und Access Management (IAM). Damit ist das Unternehmen nach eigenen Angaben der erste Anbieter einer zu AWS-S3-kompatiblen, objektorientieren Storage-Software, der diese Authentifizierungsdienste integriert.
Scality RING ist eine softwarebasierte Speicher-Plattform (Software-Defined Storage, SDS), die gleichzeitig Object und File Storage sowie OpenStack unterstützt. Objektbasierter Speicher wie AWS S3 ist vor allem für Unternehmen interessant, die große Datenmengen speichern beziehungsweise archivieren wollen.
Ein Object-Storage-System kommt ohne Dateisystem und Datenblöcke ("Blocks") aus. Die Objekte werden direkt von den Anwendungen angesprochen. Das erfolgt über http oder RESTful-APIs (Representational State Transfer Application Programming Interfaces). Beim objektorientierten Speicher ist zudem keine Verzeichnisstruktur wie bei File-Systemen vorhanden.
Standard-Server als Hardware-Plattform
Als Speichersysteme kommen bei RING herkömmliche x86-Server zum Einsatz. Die Anschaffung proprietärer Storage-Komponenten ist somit nicht erforderlich. Das wirkt sich günstig auf die Kosten aus - auch wenn das Einsparpotenzial von 90 Prozent, das der Hersteller angibt, reichlich hoch gegriffen erscheint.
Laut Scality litt der der Einsatz von Object Storage bislang unter fehlenden Standard-APIs und dem unzureichenden Zusammenspiel mit Single-Sign-on-Systeme (SSO). Durch die Einbindung von AD und AWS IAM löst die SAML-2.0-konforme S3-API des US-Unternehmens dieses Problem. Ein weiterer Vorteil: Unternehmen können entscheiden, ob sie RING in einer Cloud-Umgebung oder dank OpenStack-Unterstützung im eigenen Datacenter einsetzen möchten.
Weitere Neuerungen
Neu in Version 6.0 sind zudem
- eine bessere Unterstützung von Speicher-Ressourcen auf Grundlage von File-Systemen, inklusive eines automatischen Failovers bei Ausfall von Speicher-Komponenten;
- eine verbesserte parallele Schreibleistung für mehrere Benutzer, die auf spezielle Verzeichnisse in File-Systemen zugreifen. Das soll unter anderem Backup-Applikationen zugutekommen.
Hohe Fehlerredundanz
Anwender haben die Wahl, wo sie Storage-Ressourcen vorhalten wollen: im eigenen Rechenzentrum oder einer Public oder Hybrid Cloud.
Eine Übersicht über die wichtigsten Funktionen von RING 6.0 ist auf dieser Web-Seite von Scality zu finden. Laut Datenblatt beträgt die Datenrate beim Lesen von Dateien bis zu 900 MB/s, bei Objekten bis zu 1 GB/s. Wie auch andere objektorientierte Storage-Systeme bietet RING eine hohe Fehlerredundanz, weil sich Objekte über mehrere Datacenter verteilen lassen, auch solche in unterschiedlichen Regionen.
Hinzu kommt ein klassischer Vorteil von Object Storage: die hohe Skalierbarkeit bis in den Exabyte-Bereich hinein. Das macht die Technologie für Cloud Service Provider interessant, aber auch für Unternehmen, die große, schnell wachsende Datenbestände speichern müssen.
Ein systembedingter Nachteil von objektorientierten Speichersystemen sind die relativ hohen Latenzzeiten. Für Echtzeitanwendungen ist die Technik daher weniger tauglich, dafür jedoch für Daten, auf die Nutzer nicht in Millisekunden zugreifen müssen. Das ist beispielsweise bei archivierten Informationen der Fall.
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Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellvertretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.
Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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