SharePoint Server 22H2: regelmäßige Feature-Updates, AMSI-Integration, neuer Workflow-Manager


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    SharePoint Server Subscription EditionMicrosoft kündigte letztes Jahr die Weiter­führung von On-prem-SharePoint unter einem Abo-Modell an. Der Hersteller gab nun einen Ausblick auf die Version 22H2. Sie erhält kontinuierliche Feature-Updates über zwei Verteiler­ringe, unter­stützt das Antimalware Scan Interface (AMSI) und bringt ein neues Tool für bestehende Workflows.

    Als Microsoft die SharePoint Server Subscription Edition im Juli 2021 ankündigte, gab es noch kaum Informationen zu den geplanten Neuerungen. Fest stand nur, dass diese On-prem-Version regelmäßig neue Feature erhalten und Windows Server sowie OpenID Connect unterstützen sollte. Außerdem versprach der Hersteller einen direkten Upgrade-Pfad von SharePoint 2016 und 2019.

    Halbjährliche Feature-Updates

    Nun gab der Hersteller weitere Infos zur Collaboration-Software bekannt. Die Feature-Updates sollen zweimal pro Jahr erscheinen und mit den monatlich bereit­gestellten kumulativen Updates ausgeliefert werden.

    Um Unternehmen zudem mehr Zeit zum Testen und für eventuell notwendige Schulungen zu geben, erscheinen die Feature-Updates in zwei Verteilerringen (Early Release und Standard Release). Die Kunden können dann entscheiden, welchen davon sie abonnieren.

    Die meisten neuen Features sollen bereits im Early Release enthalten sein, die kompletten Neuerungen erhält man jedoch erst mit dem Standard Release. Sobald sich eine Funktion im Early Release ausreichend bewährt hat, übernimmt Microsoft sie ins Standard Release.

    Die Bezeichnungen der SharePoint-Versionen orientieren sich am Namensschema anderer Produkte. So erhält die kommende Ausführung für das zweite Halbjahr 2022 den Namen SharePoint Server Subscription Edition Version 22H2. Sie ist über das Public Update für die SharePoint Server Subscription Edition bereits verfügbar.

    Neue Funktionen in 22H2

    Zu den ersten neuen Features von für die SharePoint Server Subscription Edition gehört die Unterstützung für das Windows Antimalware Scan Interface (AMSI). Sie integriert den Server mit beliebigen Anti-Malware-Produkten, standard­mäßig mit Defender AntiVirus. Exchange 2019 erhielt diesen Support mit CU10, Exchange 2016 mit CU21.

    Microsoft kündigt zudem Verbesserungen für Dokumenten­bibliotheken und Listen an, nannte jedoch nur wenige Details. Zukünftig soll es jedoch möglich sein, ein Dokument in eine andere Bibliothek auf derselben oder einer anderen Site zu verschieben sowie in eine Sammlung oder in eine Web-Applikation zu kopieren.

    Weiterhin passten die Entwickler die Spaltenformatierung an die entsprechende Funktionalität von Excel an und fügten einen Button zum Bearbeiten in die Listen-Symbolleiste ein. Wenn ein Benutzer eine moderne Seite hinzufügt, hat er außerdem nun auch die Möglichkeit, sie mit selbst gestalteten Buttons zu versehen.

    Die Auswahl der voreingestellten Sprache wurde erleichtert: Bisher wurde neu angelegten Sites automatisch die Sprache der gesamten Anwendung zugewiesen. Künftig können die User die Sprache individuell für jede Site auswählen.

    Schließlich haben die Entwickler noch die ListData.svc neu geschrieben, so dass sie nun nicht mehr von den alten Komponenten der WCF Data Services abhängig ist und dennoch weiterhin kompatibel zum vorherigen Design bleibt.

    Neuer SharePoint Workflow Manager

    Die Workflows von SharePoint 2010 werden von der Subscription Edition noch bis zum 14. Juli 2026 unterstützt. Microsoft empfiehlt daher den Wechsel zu Workflows für SharePoint 2013.

    Damit diese auch weiterhin funktionieren, will die Firma Ende des Jahres einen neuen SharePoint Workflow Manager veröffentlichen, der den bisherigen Service Bus sowie den Microsoft Workflow Manager ersetzt.

    Ebenfalls neu ist eine Erinnerungs­funktion in der zentralen Administration und der SharePoint Management Shell, die auf ein bevorstehendes Support-Ende der verwendeten Version hinweist.

    Schließlich weist Microsoft noch darauf hin, dass neue Bewerbungen für das SharePoint Server Technology Adoption Program (TAP) zum Testen von Vorab-Versionen angenommen werden. Die Kontaktadresse ist sp19tap @ microsoft.com.

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    Bild von Roland Freist

    Roland Freist arbeitete mehrere Jahre als Redakteur bei IT-Fachverlagen. Seit 1999 ist er selbstständig und schreibt Artikel zu Windows, Anwendungen, Netzwerken, Security, Internet, Storage und Cloud.

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