Tags: Virtualisierung, Hyper-V, Storage, vSphere
Zugegeben, die Lösung von DataCore und Fujitsu ist eher etwas für größere Netzwerke beziehungsweise IT-Umgebungen. Doch auch für mittelständische Firmen sind Themen wie Storage-Virtualisierung durchaus relevant, weil sie ehe effizientere Nutzung der vorhandenen Speicherkapazitäten ermöglichen.
Beide Unternehmen bringen unter der Bezeichnung Fujitsu DataCore SVA (Storage Virtualization Appliance) eine vorkonfigurierte Appliance auf den Markt. Es handelt sich dabei um Server-Systeme der Reihe Primergy von Fujitsu, auf denen die Storage-Virtualisierungssoftware SANsymphony-V von DataCore läuft. Zu Wahl stehen Tower-, Rack- und Blade-Server mit x86-Prozessoren.
Zunächst stehen nach Angaben der beiden Firmen drei Versionen der Storage-Lösung zur Verfügung, für 250, 500 und 750 physische Hosts. In der maximalen Ausbaustufe erzielt die Appliance bis zu 9.600 MByte oder 1.200.000 I/O-Operationen pro Sekunde. Der Preis für die Einstiegskonfiguration liegt bei rund 15.000 Euro. Erhältlich sind die Appliances sowohl über Fujitsu als auch DataCore, und dies ab Februar.
Kernfunktionen
Herzstück der Appliance ist DataCores SANsymphony-Software. Version 9.0.4, die im Herbst 2013 veröffentlicht wurde, kann bis zu 16 Knoten zu einem zentral gemanagten Storage-Grid zusammenfassen. Datenbestände lassen sich zwischen den Knoten spiegeln, um Datenverluste bei Ausfall eines Knotens zu verhindern. Das Pooling der Storage-Ressourcen funktioniert unabhängig von Art und Hersteller des Speichersystems.
Die SVA-Appliance bietet zudem ein automatisches Storage-Tiering: Daten werden je nach ihrer "Wichtigkeit" und der Zugriffshäufigkeit auf schnellen Flash-Laufwerken oder preisgünstigeren konventionellen Festplatten abgelegt. Dies erhöht die Performance des Zugangs zu oft genutzten Informationsbeständen, verringert gleichzeitig aber die Kosten. Denn weniger relevante Daten landen auf preisgünstigen Speichermedien.
Verlagern von Virtual Disks vereinfacht
Speziell für virtualisierte Umgebungen ist eine weiter Funktion hilfreich: die Möglichkeit, Virtual Disks zwischen unterschiedlichen Pools zu bewegen, ohne dass der Zugriff auf die Applikationen unterbrochen wird. Ein Einsatzbeispiel: Volumes lassen sich ohne Unterbrechung des laufenden Betriebs aus einer Testumgebung in den Produktivbetrieb überführen. Die Nutzer der Daten oder Applikationen, die auf den betreffenden Volumes vorhanden sind, bekommen davon nichts mit.
Eine weitere Funktion von SANsymphony 9: Mit der Migration großer Datenbestände kann der Hypervisor das Virtual SAN (Storage Area Network), also die DataCore-Software, betrauen. Dies gilt sowohl für VMware VAAI als auch Microsoft ODX. Dadurch werden Netzwerk und Hosts entlastet. Für eine verbesserte Performance bei Lese- und Schreiboperationen sorgen zudem Cache-Algorithmen, die sich selbstständig optimieren können.
Angebot: Komplettpaket von Hard- und Software
Um eine einfache Implementierung und Handhabung sicherzustellen, liefern Fujitsu und DataCore die SVA-Systeme getestet und als Komplettlösung mit allen Hardware- und Software-Komponenten aus. Ergänzend dazu bieten die Hersteller gegen Aufpreis Zusatzfunktionen an. Wartung, Kundendienst und Support erfolgen über eine zentrale Anlaufstelle. Der Anwender muss sich somit nicht mit zwei Ansprechpartnern herumschlagen.
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Bernd Reder ist seit über 20 Jahren als Journalist zu den Themen IT, Netzwerke und Telekommunikation tätig. Zu seinen beruflichen Stationen zählen unter anderem die Fachtitel "Elektronik" und "Gateway".Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellvertretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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