Tags: Windows 10, Windows 11, Linux
Microsoft liefert bisher das Subsystem for Linux (WSL) mit Windows aus, in Windows 11 konnte man es aber auch über den Store als Preview beziehen. Diese Version ist nun offiziell verfügbar, und zwar auch für Windows 10. Sie bietet interessante Neuerungen wie den integrierten Support für GUI-Apps oder systemd. Sie soll künftig als einzige weiterentwickelt werden.
Wenn man WSL nutzen möchte, dann aktiviert man es in Windows 10 oder 11 als optionales Feature. Das lässt sich auf herkömmliche Weise in der Systemsteuerung, der App Einstellungen oder über PowerShell erledigen. Seit einiger Zeit steht eine einfachere Variante über
wsl.exe --install
zur Verfügung.
Dieses Kommando installiert künftig aber nicht mehr das in Windows integrierte Feature, sondern WSL aus dem Microsoft Store. Wenn man stattdessen bei der lokalen Variante bleiben möchte, dann benötigt man dafür einen zusätzlichen Schalter:
wsl.exe --install --inbox
Die neueste Ausführung erhält man von Github mit
wsl.exe --install --web-download
Die Store-Variante wird mithin künftig zum Standard. Das drückt sich auch darin aus, dass nur mehr sie neue Funktionen erhält, während die integrierte Ausführung auf Bugfixes beschränkt ist.
Das drückt sich auch darin aus, dass ein
wsl.exe --update
immer die Store-Version über WSL installiert, das als optionale Komponente hinzugefügt wurde. Das überrascht nicht weiter, nachdem für die in Windows enthaltene Variante keine Updates mehr erscheinen. Einen inbox-Schalter gibt es hier entsprechend auch keinen.
Behält man die Inbox-Version bei, dann fordert Windows die Benutzer einmal pro Woche auf, WSL auf die Store-Ausführung zu aktualisieren.
Neuerungen in WSL 1.0
Die eben erschienene Version 1.0 integriert die Unterstützung für Linux-GUI-Anwendungen, so dass eine separate Installation der MSI-Pakete für WSLg entfällt. Sie ist nicht mehr auf Windows 11 limitiert, sondern auch in Windows 10 verfügbar. Hinzu kommt die Möglichkeit zur Aktivierung von systemd.
Das Dienstprogramm wsl.exe erhielt mehrere neue Schalter. Neben den oben erwähnten Optionen für den Parameter install kann man nun den Parameter mount um vhd ergänzen, um ein virtuelles Laufwerk in WSL einzuhängen. Außerdem lässt sich eine Distribution mittels
wsl.exe --export <Distro> <Dateiname> --vhd
in ein virtuelles Laufwerk exportieren bzw. über den Parameter import wieder von dort einlesen. Mit
wsl.exe --version
zeigt das Programm die Version der verschiedenen WSL-Komponenten an.
Systemvoraussetzungen
Damit wsl.exe standardmäßig die Store-Version installiert, muss man das kumulative Update für November 2022 in Windows 10 (ab 21H1) / 11 (KB5020030 bzw. KB5019157) sowie in Windows Server 2022 (KB5020030) installiert haben. Die Installation vom Store funktioniert auch beim Server-OS, das ja die Store-App nicht enthält.
Standardmäßig installiert Microsoft WSL2, das eine virtuelle Maschine nutzt und die dafür erforderliche Hardware erfordert. Mit dem Schalter enable-wsl1 kann man aber schon bei der Installation WSL1 aktivieren. Die 1 bezeichnet hier die Generation von WSL, nicht zu verwechseln mit der Version 1.0 der nun freigegebenen Store-Ausführung.
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