Tags: WLAN, Router, VPN, Remote Access, Hardware
Nach dem RT1900ac hat Synology mit dem RT2600ac einen weiteren WLAN-Router vorgestellt. Er ist für den Standard IEEE 802.11ac Wave 2 ausgelegt und unterstützt die 4x4-MU-MIMO-Technik. Der Router stellt somit parallel Datenströme für mehrere Clients bereit. Die Brutto-Datenrate des Systems, das im 2,4- und 5-GHz-Band arbeitet, beträgt 2,53 GBit/s.
Wie ein Großteil der WLAN-Router anderer Anbieter ist auch der RT2600ac mit vier Gigabit-Ethernet-Ports sowie einer Schnittstelle für die Anbindung an ein Weitverkehrsnetz (WAN) ausgestattet.
Fehlertolerante WAN-Anbindung
Eine Besonderheit ist die "Smart-WAN"-Funktion. Sie ermöglicht es, zwei Schnittstellen zu einem Dual-WAN-Port zusammenzufassen. Fällt eine Verbindung aus, übernimmt der zweite WAN-Port dessen Funktion. Die Voraussetzung ist natürlich, dass der Nutzer für den zweiten Anschluss bei einem weiteren Service-Provider einen Breitband-Dienst gebucht und konfiguriert hat.
Die beiden WAN-Schnittstellen lassen sich außerdem für ein Load Balancing verwenden. In diesem Fall wird der Datenverkehr zwischen beiden aufgeteilt und über unterschiedliche Verbindungen geführt. Ein Port kann beispielsweise 60 Prozent des Traffics übernehmen, der zweite die restlichen 40 Prozent.
Modulare Systemsoftware
Das "Stammhirn" des RT2600ac ist die Systemsoftware Synology Router Manager (SRM) in der Version 1.1.3. Sie ermöglicht beispielsweise eine auf einzelne Anwendungen zugeschnittene Steuerung der Dienstgüte (Quality of Service). Sensiblen Applikationen, wie etwa Video-Übertragungen, kann der Systemverwalter in diesem Fall eine Mindestbandbreite zuweisen. Weniger empfindliche Anwendungen wie E-Mail müssen dann gegebenenfalls zurückstecken.
Synology hat den SRM modular aufgebaut. Nutzer können gegen Aufpreis weitere Funktionspakete hinzubuchen, etwa aus den Sparten VPN, Storage, DNS und IT-Sicherheit.
VPN-Server an Bord
Für (kleine) Unternehmen interessant ist beispielsweise VPN Plus Server. Damit lässt sich ein RT2600ac in einen VPN-Server verwandeln. Er unterstützt VPN-Dienste auf Basis von WebVPN, SSL-VPN, SSTP, OpenVPN, L2TP/IPSec und PPTP. Ein Bestandteil des Pakets sind Verwaltungstools, mit denen Administratoren den Fernzugriff auf das Netzwerk steuern und überwachen können.
In der Basisversion ist eine VPN-Plus-Lizenz enthalten. Benötigen weitere Mitarbeiter einen Fernzugriff auf das Firmennetz, sind zusätzliche, kostenpflichtige Lizenzen erforderlich. Laut diesen Vorab-Informationen von Synology soll der Preis für eine zeitlich unbegrenzte Nutzung an die 50 Dollar betragen. "Soll" deswegen, wie VPN Plus erst im Lauf Jahres zur Verfügung stehen wird.
Authentifizierung und File-Sharing
Ebenfalls eher für Unternehmen gedacht sind ein DNS-Server sowie ein Radius-Server. Radius ist ein weit verbreitetes Verfahren im Bereich Authentifizierung von IT-Usern.
Mit Cloud Station Server und Download Station sind außerdem Programme für das Synchronisieren von Files (Cloud Station) und Herunterladen von Dateien verfügbar. Cloud Station Server unterstützt Windows, macOS, iOS, Android und Linux. Mit den entsprechenden Clients und in Verbindung mit NAS-Systemen von Synology können User Datenbestände auf ihren Endgeräten synchron halten beziehungsweise auf einem externen Speichersystem sichern.
Noch in der Beta-Phase ist eine weitere Ergänzung des WLAN-Routers: ein Intrusion-Prevention-Tool. Es analysiert den Netzwerkverkehr, identifiziert "bösartige" Datenpakete und blockiert Angriffsversuche.
Datenblatt und Preis
Das Datenblatt des RT2600ac ist hier zu finden, eine Aufstellung der Zusatzpakte für SRM auf dieser Web-Seite.
Der Preis des Systems beträgt im Fachhandel etwa 250 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Hinzu kommen die Kosten der Software-Erweiterungen wie VPN Plus und des DNS-Servers.
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Bernd Reder ist seit über 20 Jahren als Journalist zu den Themen IT, Netzwerke und Telekommunikation tätig. Zu seinen beruflichen Stationen zählen unter anderem die Fachtitel "Elektronik" und "Gateway".Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellvertretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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