Tags: Azure, Active Directory, Drucker
Als einen weiteren Service, der bisher einem lokalen Windows Server vorbehalten war, bringt Microsoft nun auch die Druckdienste in die Cloud. Universal Print ersetzt Print-Server im Unternehmen und nutzt einen universalen Druckertreiber auf den PCs. Bestehende Printer lassen sich über einen Connector integrieren.
Der Hersteller verspricht den Anwendern, dass sein Cloud-Printing das Management der Drucker deutlich vereinfachen werde. Während Microsofts Hybrid Cloud Print eine komplexe Kombination aus On-prem- und Cloud-Komponenten benötigt, verlagert Universal Print die gesamte Print-Infrastruktur in die Cloud.
Ergänzung zu WVD
Eine auf Anhieb offensichtliche Anwendung für das Cloud-Printing ist Windows Virtual Desktop (WVD), Microsofts Remote Desktop Services aus der Cloud. Dort müsste man aktuell einen lokalen Druck-Server über ein VPN anbinden oder einen Dienst eines Drittanbieters wie ThinPrint in Anspruch nehmen.
Allerdings beschränkt sich Microsoft mit Universal Print nicht auf Desktops aus der Cloud, sondern möchte damit auch die Druckinfrastruktur für lokale PCs bereitstellen. Auf ihnen kann eine Installation von Druckertreibern entfallen, weil die Geräte nur einen universellen XPS-Treiber benötigen.
Der Service umfasst auch eine Konvertierungsfunktion, falls der Drucker die angelieferten Print-Daten nicht verarbeiten kann. Sie beherrscht derzeit aber nur die Umwandlung von XPS nach PDF.
Die derzeit noch recht magere Dokumentation vermittelt den Eindruck, dass die Druckdaten generell über das Internet laufen, auch wenn der Ausdruck über das lokale Netzwerk erfolgt.
Andere Services wie ezeep Dash verlagern nur das Management in die Cloud, von wo sich dann Drucker und Treiber zu PCs zentral zuordnen lassen.
Berechtigungs-Management über Azure AD
Microsofts Universal Print verwaltet auch die Zugriffrechte auf die Drucker, standardmäßig können nur Admins ausdrucken. Andere User müssen explizit hinzugefügt werden, und zwar über Gruppen im Azure Active Directory.
AAD ist somit eine Voraussetzung für das Cloud-Printing, wobei auch die PCs Mitglied im Azure-Directory sein müssen. Sie sind dann in der Lage, die passenden Printer etwa abhängig vom Standort zu entdecken.
Eigene Hardware für Universal Print
Das Versprechen, ohne lokale Software auszukommen, gilt aktuell nur eingeschränkt. Dieser Idealfall gilt nur im Zusammenspiel mit Druckern, die speziell für den Cloud-Service entwickelt wurden. Microsoft arbeitet zu diesem Zweck mit einigen Hardware-Herstellern zusammen.
Um vorhandene Printer in den Cloud-Service einzubinden, benötigt man im lokalen Netzwerk einen Rechner, der den Universal Print Connector ausführt.
Die Verwaltung von Print-Jobs erfolgt erwartungsgemäß über das Azure-Portal, wo man diese anhalten, löschen oder in eine andere Reihenfolge bringen kann.
Systemvoraussetzungen und Verfügbarkeit
Der Service setzt auf den Endgeräten Windows 10 ab der Version 1903 voraus, andere Betriebssysteme werden aktuell noch nicht unterstützt. Hinzu kommt als Bedingung das erwähnte Azure AD. Während man dieses für WVD ohnehin benötigt, ist die Mitgliedschaft von physischen PCs im AAD derzeit noch die Ausnahme und dürfte eine größere Hürde für einige Unternehmen sein.
Aktuell befindet sich Universal Print in einer Private Preview, das heißt, man muss sich registrieren, um den Dienst während der Testphase ausprobieren zu können. Nach der bisherigen Ankündigung wird der Druck-Service über ein Microsoft-365-Abo verfügbar sein.
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